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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0589
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Nro 146.
Mainz den arten Messidor im 8ten Jahre der fränkischen Republik.

Inhalt. Beleuchtung zu Paris. Regierung von Piemont. Uibergang der Franken über den Main. Ein anderes KorpL
geht zu Oppenheim über den Rhein. Bericht über den Donauübergang. Der Emigrant Monrlausier über die Koalition^,
Hofberichr von Wien über die Schlacht von Manngo. Erklärung über den Art. in Betreff der Verwundete im leztm Stük.

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Frankenrepudlik.
Paris vom rz. Messidor.
er erste Konsul hat durch seine Ankunft in der Nacht
vom iz. auf den 14. alle zu seinem Empfang gemach¬
ten Anstalten vereitelt. Unterwegs warf sem Wagen
um, und er erhielt eine leichte Quetschung. Des an-
dern erhielt er dre Glükwünsche vom Senat / vom Tri-
hunat/ von den Gewalten des Seine - Dep. und vom
National-Jnstrtut. Als um seine Ankunft anzukündi-
gen die Kanonen gelößt wurden/ tratt eine sehr elegan-
te Dame hinzu und verlangte die Ehre die erste ab-
brennen zu dürfen. Es war Die Schwester Des Gen.
Eble/ Kommandant der Artillerie bei der Rhcinar-
mee. Bei Der Erleuchtung am nämlichen Abend/ war
an dem Pallafte des Tribunals die Inschrift zu lesen:
Es aiedr keine Alpen mehr Hiesige 'Journale be-
merken es sei eine Nachahmung jerres Worts von Lud- ß
wig Dem 14. der als sein Enkel auf den spanischen
Thron stieg, sagte: Es gwbt keme py ennäen mehr/
weil dieses Gebirg bis dahin zwei feindl. Staaten ge- ß
trennt hatte. Sollte das Tribunat aber nicht auch zu Z
gleicher Zeit damit Haden sagen wollen / daß es für un- ß
sere Armeen keine Alpen giebt, wie es in diesem Krieg
keine Pyrennaen, keinen Rhein/ keinen Po und keine
Donau für sie gab?
In Piemont ist eine der cisalpinischen ähnliche pro-
visorische Regierung eingeführt worden. Sie bestehet
aus einer Konsulta aus zo, einer Regierungs-Kommis-
sion von sieben Mitgliedern und einem ausserordentli-
chen fr. Minister/ der bei der Konsulta den Vorsiz
hat. Ihre Gcwaltzuerrheilungen sind die nämluchen
wie die der cisalpinischen. (Siehe das 141. Stük des
Beobachters.) Gen. Berthier hat die Mitglied er-
nennt, und Gen. Düpont ist einstweiliger fr. Minister
in Piemont.
Bonaparte hat hem Gen, Melas einen sehr schonen

türkischen Sabel zum Geschenk gemacht, und dieser willl
nach dem Frieden eine Reise nach Paris machen, um
den ersten Konsul kennen zu lernen.
Strasburg vom 17. Messidor. Es heißt, das
gesezgebcnde Korps werde vom ersten Konsul zusammen-
berufen werden, um über einen geschlossenen Frie-
dens Vertrag zu berathschlagen.
Seit heute Morgen versichert man hier allgemein -
daß die Vestung Ulm den Franken zur Sicherheit eines
geschlossenen Waffenstillstandes von den Oestreicherm
übergeben worden sei.
Mainz vom 21. Messidor. Ein Theil der Divi-
sion des rechten Flügels des Korps am Main ist dm
iz-. Abends unterhalb Frankfurt über den Main gegan-
gen. In dem frankfurter Wald hat man sich gesternt
mit dem Kleingewehr beschossen. Eine Kolonne scheint
sich von Sprendlingen nach Heisenstamm gewendet zu
haben. Die Division des linken Flügels steht noch
auf den Anhöhen von Bergen und dehnt sich bis Hanau
aus. Man glaubt ein Theil davon werde oberhalb
Frankfurt über den Main sezen. Das Haupt-Quartiee
des Gen. Lieut. Sainte - Süzanne war gestern noch zur
Höchst, und das des Gen. Colaud an dem Wartethurm
auf der Straße von hier nach Frankfurt.
Auch zu Oppenheim ist ein kleineres Korps unter
dem Kommando des Brigade-Chefs Luft über den
Rhein gegangen. Die Fliegbrüke ist wieder nach Op-
penheim, und die kostheimer Mainbrüke nach Höchst ge-
bracht worden.

Rhein-Armee.
Bericht des Gen Moreau an den ersten Rsnsul.
Haupt Quartier Dillingen z. Messidor 8.
Endlich, Bürger Konsul, werden wir H. von Kray
zwingen Ulm seine Stüze zu verlassen. Ein sehr wirk-
licher Erfolg gewährt uns den doppelten Vortheil, fast
über das Schiksal Deutschlands zu entscheiden, und die
 
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