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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0221
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Nro
Mainz den -roten Nivos im 8ten Jahre der fränkischen Republik.
Dä man täglich Geftze macht und sie vollzieht, so-müssen die Zeitungen, welche die Wortführer der Nation sind, auch sagen
können- was die Nation von Len Gesezen und von ihrer Vollziehung denkt. G a,r a r.

Inhalt. Des Tribunals und Gesezgebungskörp'ers erste Sitzungen. Ernennungen. Brigadegen. Collier wird Komman-
dant von Mainz. Mehrere deportirten Journalisten dürfen zurukkehren. Operationen der Ostarmee. Neuestes aus Paris.
Denkmal für Dupuys und die zrste Halbbrigade. Fr. Kurier nach London.

Man abonm'rt in dem Bureau der Munizipalitäts^Buchdruckerel im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blatter, das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Postfrei 5 Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)

Frankenrepublik. i
Tribunal.
Sizung vom 11. Nivos.
Um r Uhr versammeln sich die Mitglieder und ernen- Z
neu den B. rftourrcault als den ältesten der Versamm- s
lung zum einswelligen Präsidenten. Die vier jung- 8
ften versehen die Stelle von Sekretarien. — Man Z
schreitet zur neuen Ernennung derselben. Daunou wird
beinah einhellig zum Präsidenten gewählt. Cremer
und Lato: erhalten jeder eine Stimme. Die Sekre-
tarien sind: Dcsmeunier, Gedillez, Verenger und
Tl-reffe.
Bauvais begehrt, daß dem Senat der Konsuln
und dem Gesezgebungskörper die Installation des Tri-
bunats bekannft gemacht werde. Auf die Bemerkung
daß noch keine Staatsboten ernennt seien, beschließt das-
selbe, das die Staatsboten des ehem. Altenraths beibe-
halten ftien, worauf die drei Botschaften erlassen
werden.
Auf Lhazals Antrag werden zu Saal-Inspektoren
erwählt: Jude, Gourlay, Beauvais, Courtois,
und Larthelemy.
Penicres spricht mit Feuer über die nothwendig
kett der Revolution des 18. Brümär. Er preißt den
Mann, der von seinem Vaterland durch Meer und
Feinde getrennt, plötzlich erscheint, um dre Wunden
des Staats zu untersuchen und zu heilen. Er liebt,
sagt der Redner, zu viel den wahren Ruhm als daß er
ihm einen flucyNgen Ehrgeiz vorziehen sollte. Tribu-
nen. fahrt er fort, der erste Tag des ryten Jahrhun
derts erscheint unter glücklichen Vorbedeutungen. An
Euch ist es, alle Leidenschaften zu bändigen, allen Haß
zu erloschen, hem Handel seine Thätigkeit wiederzuge¬

ben und diesem verderblichen Krieg, der schon so lan-
ge Europa verwüstet, ein Ziel zu stecken. Im Jahre
89 erschallte in diesen Pallast der erste Ruf zur Freiheit,
rn diesem Pallast muß sie nun durch eure Bemühungen
gesichert werden. (Druck der Rede.)
Sitzung vom 12. Nivos.
Der Gesezgebungskörper zeigt seine Installation an.
Nisuffe spricht gegen die von den Kommissionen be-
schloßene Amtstracht, weil nur derjenige ausgezeichnet
ft'-n müße durch äusserliche Zeichen, der dieselbe in Voll-
ziehung dec Gesetze nöthig hätte, nicht aber eine Ver«
sammlung, die das Volk vorstelle und die wie in Eng-
land auch in Volkstracht erscheinen sollte.
Thüste spricht sehr heftig gegen ihn und glaubt,
daß er die ehm. Kommissionen durch seinen Vorschlag
herabwücdigen wolle. Uiberhaupt glaubt er, daß das Tri-^
dunat wichtigere Geschäfte habe, als über Kleidungs-
sachen zu sprechen.
Riouffe antwortet ihm gleich heftig und das Tri-
bunal verschiebt die Entscheidung.
Dre Kandidaten zur Stelle eines Sekretärs der die
Aktendes Tribunals abfasse, müßen sich bei den Saal-
aufsehern einschreiben lassen.
Cs wird eine Kommission zur Abfassung eines Re-
glements ernannt, die aus Hezard, Faure, Andri-
eux. Lalor, Gmguene, Chabaud-Latour und
Desmeuniers besteht.-
GesezgebungSk ö tt per.
Sizung vom ii. Nivos.
perrin vom Wassqau wird Präsident; Chatrp-La-
fosse, Daupholle, Duval und Augurs S^kretarien.
Savary zeigt in einer Rede die ^.hx-chen der drei
vorigen Konstitutionen und die Vor;Helle der gegen«
wärtigen. Er trägt darauf an, den Konsuln Tribus
 
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