Der Beobachter vom Donnersberg (8.1799-1800)

Mainz den i8ten Präriai im

citthalt Tod des Gen Favat-d'Herbigny. Ein junger Chineser zu Paris. Dolomieu aus seinem Gefängnisse. Pütt!
der erste weiser die Gattin des Prätendenten auS und will keinen ^ngl Unterhändler annehmen. Einführung der Präfektur-.
Verwaltung in den vier neuen Departements. Kapitulation von Savona. Moncey ist über dem Gotthard. Stellung die
Rheinarmee am 6. und 8. d. Kontributionen der Franken zu Augsburg und Landshut.

Man abonnlrt in dem Bureau der Munizipalitäts-Buchdmckerei im Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blätter, das Stück um 4kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 fl. 4 kr.) Poftfrei Z Fr. 85 Cent. (2 fl. 38 kr.)

Frankenrepublik.
Paris vom 8. Präreal.
us Cahors meldet man vom i. d. daß die Dilligen-
ce von Toulouse, worauf sich 48,000 Fr. an Geld für
Banquiers von Paris befanden, von Räubern ange-
fallen und geplündert worden-
Da in den Namen der vom Bewahrungssenat er- Z
nennten Bürger für die im Gesezgedungskörper vier z
feeren Stellenrm vorigen Stuke einige Fehler sind, ge- z
den wirsie hier noch einmal. Es sind die Bürger: Thi- Z
ry, gewesenerRegierungskommrssär beiden Salinen zu
Dieuze; Grouvelle, gewesener bevollm. Minister zu Ko-
penhagen, Odslin, gewesener Schazamtskommtffär,
und Bord , Chef der 17. Halbbrigade.
E-- lst der älkeste unter den Brigade Chefs, hat cc> Jahr
Dienst, har sich im amerikanischen, und nach dem Zeugniße
von Moreau, Lefebvre, Saint. Cyr, Oudinot u. a. m. m
dem jenqen Krieg durch glänzende Thuren ausgezeichnet,
ist mit Wunden dedekt, und hat immer einen unbescholte-
nen Wendel beobachtet.

Man versichert die Unterhandlungen mit den ame-
rikanischen Botschaftern seien schon sehr weit gediehen.
Der Polizei Präf-kt von Paris hat diejenigen, wel-
che in der Amnestie begriffen sind , die den Bewohnern
Der West-Departements gestattet worden ist, eingela-
Den, sich auf dem Sekretariat zu ihrer eigenen Sicher-
heit, und um von der Polizei nicht mit Andern ver-
rauscht zu werden, einschrerben zu lassen.
Den 5 d kam zu Nantes in dem Saal des Schlos-
ses wo an Pulver gearbeitet wurde, Feuer aus, wo-
durch sogleich der eine Thurm in die Luft flog- Alle
Häuser in der Gegend wurden übel zugerichtet und vie-
le Menschen verloren das Leben oder würden verwundet.
Die neu. Reserve-Armee zu Dijon wächst täglich
durch die Z ^willigen an, die sich von allen Punkten,
der Republik dahin begeben.

Divisions - General Favart d'Herbigny vom Genie-
sst den 5. d- mit Tod abgegangen, und wurde den 7»
mit allen Kriegsehren zur Erde bestattet *).
Er war zu Rheims im Jahr »736 gebohren, und trat i«
Jahr -756 in das Genrekorps. Er wagte es als Belle-Jf-
!e von den Engländern blvkirt war, von der Insel Groip
in einem Flscherkahn dahin zu fahren, wo er großen Antheik
an der Verfertigung der Auffenwerke hatte. Nach dem
Frieden diente er mehrere Jahre auf Martinique. Nach sei-
ner Rukkehr erhielt er den Auftrag das Fort Chateau Neuss
bauen, und em Jahr 1782 bei der kleinen Expedition
nach Genf erhielt er den, eine Parallel- Linie zu verferti-
gen , die auf der einen Seite an den See und auf der an-
dern an die Rhone stieße. Dies Werk flößte den Belager-
ten einen solchen Schreken ein, daß eS nicht nsthwendiL
wurde, indem sie die Thore öffneten.
Während der Revolution zeigte er sich immer als wahree
Parnvl; m^n kann ihm weder Ausschweifung noch Schwäche
verwerfen. Im Monat Juni 1792 war er Kommandane
vom Plaz zu Neu-Breisach und von den Truppen auf de«
Glacis, als ein abscheulicher Aufstand ausbrach. Er stillte
ihn, und rettete vielen Personen das Leben, indem er oaS
(einige in Gefahr sezte. Er hat alle Pläze in den wer Rhein-
Departementen in Vercheidigungsstand gesezt. Er oesaß
alle seiner Kunst nöthtge Kenntniße und alle sesellschaftltche

Peter Beaumont, genannt Longjümeau, einer der
verruchtesten einer Bande, die vor dem peinlichen Ge-
richt von Eure und Loire erscheinen soll, hat sich im
Kerker erdrosselt.
Es ist zu Paris ein junger Chineser angekommen,
der auf einem indischen den Engländern gehöriger*
Schiffe von einem fr. Kaper genommen wurde. Er lst
ungefähr 24 Jahr alt, ist gut gewachsen, und har eine
sehr gute und einnehmende Physionomie. Da er feine
Sprache sehr richtig schreibt, schließt man daraus auf