Mainz den
«Inhalt Deffair und Kleber erhalten ein Denkmal auf dem Gieqspla, zu Paris. Menous Bericht über die
Les leztern Ergeinisse in Egypten und gegenwärtige Lage der fr. Onenl - Armee. Aufbruch der zweiten- Reservearmee von
Dijon Mainz. Deutschland, der Waffenstillstand wird verlängert. Nachrichten aus Dännemark.
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Frankenrepublik.
Regierung. Am iy. Fruktidor haben die Konsuln ;
folgenden merkwürdigen Beschluß gefaßt: 1) Es soll i
Dem Andenken der Generäle Desaft und Kleber, wel- x
che an demselben Tage und in derselben Viertelstunde, H
jener nach der Schlacht von Marengo, wodurch Ita- ß
lien für die Waffen der Republik wieder erobert wurde;
dieser in Afrika, nach der Schlacht von Heliopolis,
wodurch die Franken Aegypten wieder eroberten, um-
kamen , em Denkmal errichtet werden. 2) Dieses
Denkmal soll mitten auf den Siegesplaz in Paris ge-
ftzt, und der G undstein dazu durch den ersten Konsul
am ersten künftigen Dt«dernrLr gelegt werden. Ein
Rodnsv s«ll eine Leichenrede auf beide erlauchte 'Bürger x
halten. Z) Der Minister des Innern wird mit der
Vollziehung dieses Beschlusses, der m das Gesezzesblatt
gedrukt wird, beauftragt.
Paris vom 19. Fruktidor.
Ein vorgestern Nachts hier angekommener Kurier
hat folgende mit dem Schiffe Osiris angekommene De-
peschen aus Egyvttn überbracht: „Orientarmee. Me-
nou, provisorisch Oberbefehlshaber, an den B. Bona-
parte , ersten Konsul der fr. Republik. Hauptquartier
Carro den 14. Mesidor. Bürger Konsul, ein fürchter-
liches Erergnrß, von dem wenige Beispiele in den Am
nalen der Geschichte sich finden, hat mir provisorisch
den Oberbefehl der Orientarmee gegeben. Gen Kleber i
ist am 25 Prärial meuchelmörderischer Weise ermor- !
det wsrden. Ein Elender , heute vor 48 Tagen durch i
Den Janitschalen Aga der ottomannischen Armee abge-
sandt , hat den Oberbefehlshaber mit vier Dolchstößen !
im nämlichen Augenblikke durchbohrt, als er mit dem z
Architekten Protain auf der Terrasse spaziren gieng, ,
welche auS dem Garten des Hauptquartiers die Aus- ;
sicht auf den Plaz Esdekter hat. B. Protain wollte den !
General vertheidigen, und erhielt selbst 6 Dolchstiche.
Der erste Stoß, der Klebern traf, war tödtlich, und
er sank zu Boden. Protain lebt noch. Der General,
der eben Befehle für die Ausbesserung des Hauptquar-
tiers und Gartens, die während der Belagerung gelit-
ten hatten, gab, hatte nicht einen Adjuvanten, noch
jemanden von dem Korps derGuiden um sich, er woll-
te allen: seyn und wurde sterbend gefunden. Der Mör-
der, der sich unter Schutt verstekt hatte, wurde ent-
dekt und in das Hauptquartier gebracht, wo er gestand,
daß ec von dem Ianrtscharen-Aga der vttomannischen
Armee unter dem persönlichen Kommando des Gros-
veziers , beredet worden fty, dieses Verbrechen zu be-
gehen. Jener Vezier, der die Franken nicht mit den
Waffen in dec Hand bezwingen konnte, gebraucht, um
sich zu rachen , den Dolch, dessen nur Feige sich bedie-
nen können. Der Mörder nannte sich Souleymann
e! Alepi, und war von Alepo; auf einem Dromedar
machte ec die Reise durch die Wüste, kam zu Cairo an,
und nahm seine Wohnung in der großen Moschee Elea-
zer; er gieng täglich aus, um einen günstigen Augen-
dlik für die Ausführung seines schwarzen Vorhabens
zu erspähen. Er hatte sein Geheimnis Eheiks anver-
traut , dre ihm zwar sein Vorhaben auszureden such-
ten , allein dasselbe nicht anzeigttn, und daher'in Fol-
ge der Aussagen des Mörders , acretirt, zum Tode
verurtheilt, und am 28 Messidoc hingerichtet wurden.
Um diesen Prozeß zu instruiren, hatte ich eine beson-
dere Kommission ernannt. Diese, nachdem sie den
Prozeß mit aller möglichen Feierlichkeit mstrun't hatte,
glaubte, in Bestimmung der Strafe die Landes Ge-
bräuche befolgen zu müssen; sie veructheilte daher den
Mörder zum Pfahl, nach vorgängiger Verbrennung
der rechten Hand, und z der schuldigen Eheiks zur
Enthauptung und Verbrennung ihrer Körper; der
vierte konnte nicht acretirt werden, und wurde dahee
in Eontumaz verurtheilt. Ich lege hier, Bürger