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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0373
Der Beobachter vom Donnersberg.
Mo 92.
Mainz den 4tsn Germinal im 8tsn Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Geftzgedung. Konsulat Prorogation. Paris; Musterung eines Theils der Reservarmee. Mitglieder dek
Kommission zu Ausstreichung von der Emrgranreuliste. Helvetien. Deutschland. Oestreich. Preußen. Brittannien.
Neustes aus Paris.
Man abonnirt in dem Bureau der MunLzipalitats^Buchdruckerer Lm Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blatter, das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 ss 4-kr.) Postfrei Z Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)
FvankenrepublLk-
esezgcbungskörver In der Sitzung vom rztsn s
wird des Gesezvorschlag über die Kontributionen des 1
9ten Jahrs mit einer Stimmenmehrherr von 248 ge- Z
gen to ang mommen.
.In der Sitzung vom 26. wird der Vorschlag in Be- Z
treff der Streitigkeiten über Seeprisen mir 265 gegen ß
12 Summen angenommen.
Tr-bunar. In beiden Sitzungen nichts wichtiges. t
Aoirsulat. Der 15. Art. des Beschlußes vom 17.
Vendemiar 6. wodurch den Einnehmern der Lotterien
aufgegeben war, eine Kaution in liegenden Gütern zu
stellen, ist in soweit zurückgenommen, daß sie bewei-
sen müßen, die darin vorgeschriebene Kaution in Geld
geleistet zu haben. Besicht, vom 2Z. Venlos.)
Paris vom 27. Ventos.
Im Morning Chomcls steht folgender Brief eines
ehem. franz. Artillerieoffiziers von Hamburg datirt,
an Bonaparte. „Wir waren Kammeraden und Freun-
„de. Die Verschiedenheit unsrer politischen Grundsäz-
„H hat uns in der Revolution auf entgegengesezte
„Wege gelenkt. Die Ihrigen haben Sie zur höchsten
„Stelle der Regierung Frankreichs geführt und di" mer-
/,nigen mir Verbannung erworben Ich bereue nicht
„was ich gethan habe, und werde bis ans End meines
,,Ledens in meiner Meinung verharren, aber ich habe
„in Frankreich einen Vater und Mutter gelassen, die
„ich zärtlich liebe; zu ihrem und meinem Trost wünsche
„ich feurrgst, sie, eh uns der Tod auf immer trennt,
„noch einmal zu umarmen. Ich begehre deswegen von
„Ihnen einen nach Ihrem Willen beschränkten Paß,
„damit ich ihnen das lezte Lebewohl sagen kann. Wer-
„den Sie meine Bitte gewähren, so versprech ich wäh-
lend meinem Aufenthalt in Frankreich nichts zu thun,
„was zur Störung der Ordnung der Dinge abzwecken
„konnte." Auf diesen Brief erhielt der Schreiber des-
selben nicht allein einen unbeschränkten Paß, sondern
auch Reisegeld.
Felig- Deporteßehm. Präsident zu Genfist General-
Sekretär des Ministers vom Innern geworden.
Die Musterung der 20,002 Krieger der Reservar-
mee die gestern um ein Uhr auf dem MarSfelde geschah/'
war sehr prächtig. Der Zulauf war ausserordentlich.
Bonaparte in seiner konsularischen Trachi war von ei-
nem zahlreichen und glänzenden Staad umgeben.
Der Gen. Kaffarelli Chef des Generalstaabs dev
konsularischen Wache bleibt in Paris, Makdonald wir-
General-Lieutenant des Konsuls.
Ein russischer gefangner Offizier aus Mretau hat
zu Nancy eine Bürgerin dieser Stadt geheirathet.
Die Kommissionen welche über die Ausstreichungerr
von der Emigrantenliste sprechen sollen, sind ernannt.
Die bekanntesten Mitglieder derselben sind: Rougffa-
zillae, Thlrriot, Duchosal, Duperrey, Bordas, Mont-
mayou, Pons de Verdun, Bar, u. s. w
Ausland.
Helvetien. Bern vom 24. Ventos. Ge-
stern hielt der große Rath eine lange geheime Sitzung
worin eine sehr wichtige Botschaft des Vollziehungs-
Ausschusses abgelesen wurde, die zu lebhaften Debat-
ten Anlaß gab- Man kennt den eigentlichen Gegenstand
derselben nicht. Jedoch will es verlauten, als ob sie
auf eine Vertagung beider Räthe antrage. Manche
zweifeln, ob der izige Zeitpunkt dazu günstig sei, weil
sie glauben, daß die Regierung das allgemeine Zu-
trauen der Helvetier nicht in einem so hohen Grade be-
size, als es zu einer solchen Maßregel erforderlich schei-
ne. Uibrigens ist freilich die Harmonie zwischen dem
gesezgebenden Korps und der Vollziehungs-Gewalt
Mo 92.
Mainz den 4tsn Germinal im 8tsn Jahre der fränkischen Republik.
Inhalt. Geftzgedung. Konsulat Prorogation. Paris; Musterung eines Theils der Reservarmee. Mitglieder dek
Kommission zu Ausstreichung von der Emrgranreuliste. Helvetien. Deutschland. Oestreich. Preußen. Brittannien.
Neustes aus Paris.
Man abonnirt in dem Bureau der MunLzipalitats^Buchdruckerer Lm Bürgerhospitale, allwo auch
einzelne Blatter, das Stück um 4 kr. verkauft werden.
Preis vierteljährig 4 Fr. 50 Cent. (2 ss 4-kr.) Postfrei Z Fr. 85 Cent. (2 fl. Z8 kr.)
FvankenrepublLk-
esezgcbungskörver In der Sitzung vom rztsn s
wird des Gesezvorschlag über die Kontributionen des 1
9ten Jahrs mit einer Stimmenmehrherr von 248 ge- Z
gen to ang mommen.
.In der Sitzung vom 26. wird der Vorschlag in Be- Z
treff der Streitigkeiten über Seeprisen mir 265 gegen ß
12 Summen angenommen.
Tr-bunar. In beiden Sitzungen nichts wichtiges. t
Aoirsulat. Der 15. Art. des Beschlußes vom 17.
Vendemiar 6. wodurch den Einnehmern der Lotterien
aufgegeben war, eine Kaution in liegenden Gütern zu
stellen, ist in soweit zurückgenommen, daß sie bewei-
sen müßen, die darin vorgeschriebene Kaution in Geld
geleistet zu haben. Besicht, vom 2Z. Venlos.)
Paris vom 27. Ventos.
Im Morning Chomcls steht folgender Brief eines
ehem. franz. Artillerieoffiziers von Hamburg datirt,
an Bonaparte. „Wir waren Kammeraden und Freun-
„de. Die Verschiedenheit unsrer politischen Grundsäz-
„H hat uns in der Revolution auf entgegengesezte
„Wege gelenkt. Die Ihrigen haben Sie zur höchsten
„Stelle der Regierung Frankreichs geführt und di" mer-
/,nigen mir Verbannung erworben Ich bereue nicht
„was ich gethan habe, und werde bis ans End meines
,,Ledens in meiner Meinung verharren, aber ich habe
„in Frankreich einen Vater und Mutter gelassen, die
„ich zärtlich liebe; zu ihrem und meinem Trost wünsche
„ich feurrgst, sie, eh uns der Tod auf immer trennt,
„noch einmal zu umarmen. Ich begehre deswegen von
„Ihnen einen nach Ihrem Willen beschränkten Paß,
„damit ich ihnen das lezte Lebewohl sagen kann. Wer-
„den Sie meine Bitte gewähren, so versprech ich wäh-
lend meinem Aufenthalt in Frankreich nichts zu thun,
„was zur Störung der Ordnung der Dinge abzwecken
„konnte." Auf diesen Brief erhielt der Schreiber des-
selben nicht allein einen unbeschränkten Paß, sondern
auch Reisegeld.
Felig- Deporteßehm. Präsident zu Genfist General-
Sekretär des Ministers vom Innern geworden.
Die Musterung der 20,002 Krieger der Reservar-
mee die gestern um ein Uhr auf dem MarSfelde geschah/'
war sehr prächtig. Der Zulauf war ausserordentlich.
Bonaparte in seiner konsularischen Trachi war von ei-
nem zahlreichen und glänzenden Staad umgeben.
Der Gen. Kaffarelli Chef des Generalstaabs dev
konsularischen Wache bleibt in Paris, Makdonald wir-
General-Lieutenant des Konsuls.
Ein russischer gefangner Offizier aus Mretau hat
zu Nancy eine Bürgerin dieser Stadt geheirathet.
Die Kommissionen welche über die Ausstreichungerr
von der Emigrantenliste sprechen sollen, sind ernannt.
Die bekanntesten Mitglieder derselben sind: Rougffa-
zillae, Thlrriot, Duchosal, Duperrey, Bordas, Mont-
mayou, Pons de Verdun, Bar, u. s. w
Ausland.
Helvetien. Bern vom 24. Ventos. Ge-
stern hielt der große Rath eine lange geheime Sitzung
worin eine sehr wichtige Botschaft des Vollziehungs-
Ausschusses abgelesen wurde, die zu lebhaften Debat-
ten Anlaß gab- Man kennt den eigentlichen Gegenstand
derselben nicht. Jedoch will es verlauten, als ob sie
auf eine Vertagung beider Räthe antrage. Manche
zweifeln, ob der izige Zeitpunkt dazu günstig sei, weil
sie glauben, daß die Regierung das allgemeine Zu-
trauen der Helvetier nicht in einem so hohen Grade be-
size, als es zu einer solchen Maßregel erforderlich schei-
ne. Uibrigens ist freilich die Harmonie zwischen dem
gesezgebenden Korps und der Vollziehungs-Gewalt