Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 48.1932-1933

DOI Artikel:
Kroll, Bruno: Richard Knecht
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0075

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Richard Knecht

Kinderköpfchen

Richard Knecht

Der nun Fünfundvierzigjährige wurde in Tübingen dem Gesetz der Statik, dem Kubus, zurückgegeben,

geboren. Seine bildkünstlerischen Neigungen traten sie aus denFesseln derMalerei endgültig befreit hatte,

frühzutage. Mit 15 Jahren bereits modellierte Knecht Der der staunend aufhorchenden Jugend das Ideal

seine Schwester. Aus dem Froufrou von Volants und eines neuen rein plastischen Schaffens verkündete :

Spitzen blüht ein schönes vollplastisches Oval her- „Alle plastische Einzelform müsse sich in einer

vor. voll des natürlichen Scharms, erstaunlich be- größeren Form einigen, alle Einzelbewegungen Teil

griffen in den menschlichen, aber auch in den einer größeren Gesamtbewegung ausmachen, so daß

plastischen Werten. Leise klingt Maillol herauf. Mit zuletzt der ganze Formenreichtum einer Figur in

15 Jahren und um 1900 — wer in der Welt kannte einem einfachsten Flächengang eingeordnet vor uns

damals Maillol! stehe . . ."' Auch Knecht hört die Lehre. Aber sein

1906 kam Knecht nach München an die Akademie Gefühl revoltiert gegen die Theorie der Fläche. Sein

zu Erwin Kurz und in unmittelbare Nähe von Hilde- Temperament diktiert ihm anderes. Aber aussprechen

brand. Zu dem Großmeister, der die neuere Plastik vermag er's noch nicht. 1914 verläßt Knecht die

Kunst f. Alle, Jahrjj. 48, Heft 3, Dez. 1032

65
 
Annotationen