DOI Artikel:
Heimeran, Ernst: Bilderdiebstähle, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0058
Emil Ernst Heinsdorff. Im schönsten Wiesengrunde
Ausstellung Ulm
Bilderdiebstähle
(Fortsetzung von Seite 45)
Am ii. Juni des gleichen Jahres wurde in der
Galerie Bachstitz in München eingebrochen. Den
Dieben fielen Kunstgegenstände im Werte von
2 Millionen Mark in die Hände. Ein Mitwisser
gab der Polizei einen der Täter, den 22jährigen
Kunstmaler Richter von Mühlheim. an. Richter
wurde daraufhin am 12. Juli festgenommen. Nach
seiner Verhaftalle konnten ihm Beziehungen zu
dem schon erwähnten Schmidt und Gutekunst
nachgewiesen werden, die nun neuerdings festge-
nommen wurden. Nach anfänglichem Leugnen
legten sie ein umfassendes Geständnis ab und so
kam auch der Rembrandt wieder zutaee.
Besonders schwierig gestaltet sich die Fahndung
nach graphischen Blättern, von denen es an und
für sich eine Vielzahl von Wiederholungen gibt,
also vor allem von Badierungen. Hier ist es wie
auch sonst oft nicht die Polizei, sondern der
Kunsthandel, der den Dieb stellt.
Im Januar 1930 verschwand so in der Xational-
bibliothek in Madrid eine große Zahl äußerst wert-
voller Blätter Bembrandts mit eigenhändigen Kor-
rekturen, erste Zustände Schongauers, Dürers usw.,
insgesamt 250 Badierungen. Die Blätter waren
von einem Bibliothekar Antonio Lopez einem Ber-
liner Antiquar zum Kaufe angeboten worden. Da
Lopez bei seiner Korrespondenz angab, er hätte
350 Blätter als Honorar für seine Tätigkeit als
Kunst f. Alle, Jahrg. 48. Heft 2. Nov. 1932
49
Ausstellung Ulm
Bilderdiebstähle
(Fortsetzung von Seite 45)
Am ii. Juni des gleichen Jahres wurde in der
Galerie Bachstitz in München eingebrochen. Den
Dieben fielen Kunstgegenstände im Werte von
2 Millionen Mark in die Hände. Ein Mitwisser
gab der Polizei einen der Täter, den 22jährigen
Kunstmaler Richter von Mühlheim. an. Richter
wurde daraufhin am 12. Juli festgenommen. Nach
seiner Verhaftalle konnten ihm Beziehungen zu
dem schon erwähnten Schmidt und Gutekunst
nachgewiesen werden, die nun neuerdings festge-
nommen wurden. Nach anfänglichem Leugnen
legten sie ein umfassendes Geständnis ab und so
kam auch der Rembrandt wieder zutaee.
Besonders schwierig gestaltet sich die Fahndung
nach graphischen Blättern, von denen es an und
für sich eine Vielzahl von Wiederholungen gibt,
also vor allem von Badierungen. Hier ist es wie
auch sonst oft nicht die Polizei, sondern der
Kunsthandel, der den Dieb stellt.
Im Januar 1930 verschwand so in der Xational-
bibliothek in Madrid eine große Zahl äußerst wert-
voller Blätter Bembrandts mit eigenhändigen Kor-
rekturen, erste Zustände Schongauers, Dürers usw.,
insgesamt 250 Badierungen. Die Blätter waren
von einem Bibliothekar Antonio Lopez einem Ber-
liner Antiquar zum Kaufe angeboten worden. Da
Lopez bei seiner Korrespondenz angab, er hätte
350 Blätter als Honorar für seine Tätigkeit als
Kunst f. Alle, Jahrg. 48. Heft 2. Nov. 1932
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