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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 48.1932-1933

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Kroll, Bruno: Ludwig von Herterich (1856-1932)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0165

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Ludwig von Herterich. Pro mundi vita

Ludwig von Herterich f (1856—1932)

Am Weihnachtsatend verstarb auf seinem Landgut
in Etzenhausen bei Dachau, wohin er sich nach
seinem Abgang von der Münchner Akademie zurück-
gezogen hatte, Ludwig von Herterich im Alter von
76 Jahren.

Es war um ihn in den letzten Jahren in einer um-
undumgewandelten Welt, die dem farbenfrohen
Romantiker nichts mehr zu sagen hatte, stiller ge-
worden. Ja, vielleicht ist der jüngsten Generation,
die nur noch ab und zu das eine oder andere Bild
des alternden Meisters zu sehen bekam, Herterichs
künstlerische Sendung überhaupt nicht mehr ganz
aufgegangen. Aber was ändert dies an der Tatsache,
daß seine Werke in den neunziger Jahren bis weit
in das neue Jahrhundert hinein zum Bedeutendsten
der Münchner Ausstellungen gehörten, daß er um

die Jahrhundertwende einer der gesuchtesten Leh-
rer der Münchner Akademie und dabei in seinem
eignen Schaffen in hohem Maße gefeiert war. Her-
terichs Ruhm war begründet. Diese Erkenntnis ver-
danken wir der großen repräsentativen Kollektiv-
ausstellung in dem Schreckensjahr des Glaspalast-
brandes. Diese Ausstellung zu Ehren des 75 jährigen
vereinigte zum ersten Male dies Lebenswerk in allen
wichtigen Entwicklungsstadien, die Anfänge bei
Wilh. von Diez, die persönliche Umwertung der Diez-
schen Lehren, dann das plötzliche Freiwerden von
allem Schulmäßigen, den Durchbruch des eignen
malerischen Temperaments, dessen Blüte und kraft-
volle Entfaltung in den Meisterwerken des hl. Georg
(1891), des Ritters mit dem Schimmel (1898) in der
Neuen Pinakothek und des unvergeßlichen Ulrichs

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