Lorenz Zilken. Sitzendes Mädchen
Über den Bildhauer Lorenz Zilken
Es ist eine große Beruhigung, gerade in der heutigen
chaotisch scheinenden Zeit, in der Flucht der Er-
scheinungen als einen der wenigen ruhenden Pole
einen Künstler festzustellen, als einen Angehörigen
jener Menschenschicht, die bei der „Teilung der
Erde" keinen Platz mehr auf ihr erhielten. Die
Kunst und damit den Künstler aus dem Charakter
der Zeit zu erklären, ist ein höchst gefahrvolles
Unterfangen. Kunst ist Ausdruck der Natur und des
Glaubens, ewiger unvergänglicher Güter. Es ist
unsinnig, vom Niedergang oder gar Tod der Kunst
zu reden. Was sich verändert und wandelt, ist der
Geschmack und die dadurch bedingten Ausdrucks-
mittel des Künstlers, sich seiner Zeit verständlich
zu machen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten — ein
unabhängig und frei schaffender Künstler, der als
Kind der Zeit aus dem tiefen Born der ewigen Güter
schöpft, oder aber all die vielen, die glauben oder
damit rechnen, die wahren ewigen Werte unterjo-
chen zu können und damit ihre sogenannte „Kunst"
zum Tode verdammen.
Lorenz Zilken gehört zu denen, die von Jugend auf
Freiheit, freien AVillen und Bestimmung und freies
Schaffen besaßen. 1901 in der Heimat seiner Mutter
in Danzig als Sohn eines Kölners geboren, stand er
mit 14 Jahren vor der Wahl, ein äußerlich diszipli-
niertes Leben, in dessen V erfolgung ein gerader Weg
führte, zu beginnen, oder den freien, schicksalhaften
des Künstlers einzuschlagen. Und so wählte er den
letzteren. Begann als Steinbildhauer und lernte so
134
Über den Bildhauer Lorenz Zilken
Es ist eine große Beruhigung, gerade in der heutigen
chaotisch scheinenden Zeit, in der Flucht der Er-
scheinungen als einen der wenigen ruhenden Pole
einen Künstler festzustellen, als einen Angehörigen
jener Menschenschicht, die bei der „Teilung der
Erde" keinen Platz mehr auf ihr erhielten. Die
Kunst und damit den Künstler aus dem Charakter
der Zeit zu erklären, ist ein höchst gefahrvolles
Unterfangen. Kunst ist Ausdruck der Natur und des
Glaubens, ewiger unvergänglicher Güter. Es ist
unsinnig, vom Niedergang oder gar Tod der Kunst
zu reden. Was sich verändert und wandelt, ist der
Geschmack und die dadurch bedingten Ausdrucks-
mittel des Künstlers, sich seiner Zeit verständlich
zu machen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten — ein
unabhängig und frei schaffender Künstler, der als
Kind der Zeit aus dem tiefen Born der ewigen Güter
schöpft, oder aber all die vielen, die glauben oder
damit rechnen, die wahren ewigen Werte unterjo-
chen zu können und damit ihre sogenannte „Kunst"
zum Tode verdammen.
Lorenz Zilken gehört zu denen, die von Jugend auf
Freiheit, freien AVillen und Bestimmung und freies
Schaffen besaßen. 1901 in der Heimat seiner Mutter
in Danzig als Sohn eines Kölners geboren, stand er
mit 14 Jahren vor der Wahl, ein äußerlich diszipli-
niertes Leben, in dessen V erfolgung ein gerader Weg
führte, zu beginnen, oder den freien, schicksalhaften
des Künstlers einzuschlagen. Und so wählte er den
letzteren. Begann als Steinbildhauer und lernte so
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