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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 48.1932-1933

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Die Ausstellung der Berliner Sezession
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Die Ewige Kunst
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Unold, Max: Zum Problem "Malerei und Architektur", [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0406

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Unter den Plastikern treten Herbert Garbe mit einem
„Mädchen mit Sichel", Philipp Harth mit einer
großen, aus Holz geschnitzten ..Hyäne'", Kolbe mit
der Bronze eines Mannes, Mareks, Scharff, Milly
Steger, Thorak und Laurent F. Keller besonders
hervor.

Diese Ausstellung, die von jungen Künstlern ge-
wählt worden ist, die sich zum Teil bewußt zum
Nationalsozialismus bekennen, kann jeden belehren,
daß auch im neuen Staat der Atemraum für die
lebendige Kunst geschaffen werden wird. w.

Die ewige Kunst

Was bleibt von all dem Trubel, den die Menschen
aufwirbeln machen? Die Pyramiden stehen da und
zwingen uns noch heute in die Knie; wo blieben
die Pharaonen ? Die Malerei auf der äußersten Um-
hüllung einer Mumie ist uns noch heute ein Ent-
zücken; was bedeutet die arme kleine Prinzessin,
der kostbaren Hülle zerbröckelter Inhalt? Die Pa-
läste bleiben bestehen, die Könige sterben. Die
Trümmer eines goldenen Bechers lassen Griechen-
land vor uns wieder erwachen.

Zum Problem „Malerei und Architektur"

(Fortsetzung von Seite 381)

unermüdlicher Arbeit zu dieser Wiederbelebung
beigetragen hat). Doch aus einer Erkenntnis der
Prinzipien allein lassen sich diese Aufgaben nicht
lösen — aus diesem Boden kann höchstens Ge-
schmackliches, Kunstgewerbliches wachsen — sie
müssen, man denke an Marees, im Schaffen be-
zwungen werden! Auch darf man nicht vergessen,
daß hier Einflüsse wirksam sind, die jenseits des
rein Künstlerischen, in der geistigen Gesamtver-
fassung einer Zeit liegen. Wo also z. B. das Hiera-
tische, wie es die Kirche braucht, wo das Pathetisch-
Feierliche, wie es dem großen Bepräsentationsraum
entspricht, im Grunde fehlen, da reicht keine Be-
gabung des Einzelnen aus, sie zu ersetzen. Näher
oder ferner, sei es auch nur in Geste und Kostüm,
droht da die Beeinflussung durch glücklichere Epo-
chen der Vergangenheit. Trotzdem sindin kirchlichen
und profanen Bauten ausgezeichnete Leistungen
monumentaler Kunst entstanden, und sohatmaneine
Zeitlang mit der Idee gespielt, dasbeweglicheGemälde
 
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