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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 48.1932-1933

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Beringer, Joseph August: Karl Mader
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https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0237

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Karl Mader

Die „programmatische Kunst", die sich bis in un-
sere Tage ebenso schnell beim Kunstpublikum ein-
führte, wie sie sich leerlief, macht es den wirklichen
Kunstpersönlichkeiten schwer, sich mit ihrer Eigen-
art und ihrer Abseitigkeit vom Kunststrom durch-
zusetzen. Selten finden sich die sogenannten Kunst-
freunde der z. Zt. gültigen Richtungen zu den von
diesen abweichenden Gestaltungen hin. Nur mit
Angst und Zagen überwinden sie den Gegenstrom
der Zeitkunst, namentlich wenn eine Künstlerper-
sönlichkeit von den Fundamenten der alten Kunst,
große Form, Innerlichkeit, seelische Unterströmung.

Stimmung und tiefen Gehalt ausgeht und ihre Ge-
staltungen in breiter, handwerklich sicherer Mal-
weise vorträgt, so daß ihr Werk wie ein Eckstein
an der Heerstraße der bolschewisierten oder der
verwelschten Kunst steht.

So steht es mit Karl Maders Bildern, die er in Graz
dichtet und gestaltet. Wiener, Münchner und Hod-
lers Einflüsse mögen auf ihn gewirkt haben; aber
sie haben seine Eigenart nicht beeinträchtigt. Die
Melodie von Maders Schaffen wächst sich eigen-
gesetzlich aus. Man könnte sie fast als eine Parallele
zu seinem Landsmann Hugo Wolf, dem Liedsj'm-

Karl Mader. Gang nach Emmaus

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