B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
Felix Bürgers. Winter im Dachauer Moos
Staat!. Kunstausstellung München 1933
Die Erste Staatliche Kunstausstellung München 1933. Von Dr. Bruno Kroll
Das ist wesentlich an dieser Ausstellung: der Staat solche aus dem Norden nicht hinzugezogen wurden,
zeichnet verantwortlich für die künstlerische Quali- So ist es München allein, das sich präsentiert,
tat, für das Niveau. Und Prof. P. L. Troost, der Be- Immerhin: „die Ausstellungsleitung hat sich zu
auftragte der Regierung, der Maler und Bildhauer der Auffassung bekannt, daß diese lebende Münch-
aus den verschiedenen Künstlergruppen zur Mit- ner Kunst verdient, in der Neuen Pinakothek unter-
arbeit heranzog, um mit ihnen eine überparteiliche gebracht zu werden. Es ist ein Bekenntnis zur
Jury, die Superjury, zu bilden, hat sich ehrlich be- Würde und Größe der lebenden deutschen Kunst!"'
müht, die Verantwortlichkeit gegenüber der künst- Infolge des nicht zureichenden PJatzes in der
lerischen Leistung mit den heutigen Forderungen Pinakothek mußten Räume im zweiten Stock des
in Einklang zu bringen. Vielleicht — fast ein wenig Bibliothekbaues im Deutschen Museum, Räume, die
allzu ängstlich. Schade. Schade auch, daß einige bereits die beiden letzten Jahre für Ausstellungs-
der begabtesten Jungen sich aus unbegreiflichen zwecke benützt wurden, belegt werden. Dies be-
Gründen der Ausstellung ferngehalten haben. Sie deutet keineswegs eine Scheidung in Künstler erster
hätten das Gesicht der Ausstellung bereichert. W ir und zweiter Klasse. Die beiden Ausstellungen gehen
bedauern ferner, daß mancher Aussteller in seiner unter gemeinsamem Namen und mit gemeinsamem
Wirkungsmöglichkeit beschnitten wurde — wenig- Katalog.
stens scheint es so — und daß Auswärtige, besonders Es ist viel in letzter Zeit über das Ideal nationaler
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Staatliche Museen
Felix Bürgers. Winter im Dachauer Moos
Staat!. Kunstausstellung München 1933
Die Erste Staatliche Kunstausstellung München 1933. Von Dr. Bruno Kroll
Das ist wesentlich an dieser Ausstellung: der Staat solche aus dem Norden nicht hinzugezogen wurden,
zeichnet verantwortlich für die künstlerische Quali- So ist es München allein, das sich präsentiert,
tat, für das Niveau. Und Prof. P. L. Troost, der Be- Immerhin: „die Ausstellungsleitung hat sich zu
auftragte der Regierung, der Maler und Bildhauer der Auffassung bekannt, daß diese lebende Münch-
aus den verschiedenen Künstlergruppen zur Mit- ner Kunst verdient, in der Neuen Pinakothek unter-
arbeit heranzog, um mit ihnen eine überparteiliche gebracht zu werden. Es ist ein Bekenntnis zur
Jury, die Superjury, zu bilden, hat sich ehrlich be- Würde und Größe der lebenden deutschen Kunst!"'
müht, die Verantwortlichkeit gegenüber der künst- Infolge des nicht zureichenden PJatzes in der
lerischen Leistung mit den heutigen Forderungen Pinakothek mußten Räume im zweiten Stock des
in Einklang zu bringen. Vielleicht — fast ein wenig Bibliothekbaues im Deutschen Museum, Räume, die
allzu ängstlich. Schade. Schade auch, daß einige bereits die beiden letzten Jahre für Ausstellungs-
der begabtesten Jungen sich aus unbegreiflichen zwecke benützt wurden, belegt werden. Dies be-
Gründen der Ausstellung ferngehalten haben. Sie deutet keineswegs eine Scheidung in Künstler erster
hätten das Gesicht der Ausstellung bereichert. W ir und zweiter Klasse. Die beiden Ausstellungen gehen
bedauern ferner, daß mancher Aussteller in seiner unter gemeinsamem Namen und mit gemeinsamem
Wirkungsmöglichkeit beschnitten wurde — wenig- Katalog.
stens scheint es so — und daß Auswärtige, besonders Es ist viel in letzter Zeit über das Ideal nationaler
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