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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 48.1932-1933

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Eberlein, Kurt Karl: Die Entstehung der Schwarz-Weiß-Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0130

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Peter Terkatz. Detail aus dem Portal am Krankenhaus in Recklinghausen

Die Entstehung der Schwarz-Weiß-Ausstellungen

Wir sind heute so sehr daran gewöhnt, in Museen,
Kunstpalästen, Kunstvereinen,Kunsthandlungen so-
genannte Schwarz-Weiß-Ausstellungen zu finden,
die in den großen Kunstausstellungen zu einemfesten
Bestand in einer eigenen Abteilung geworden sind,
daß wir uns gar keine Gedanken darüber machen,
wie alt diese Ausstellungsform ist und woher sie
kommen mag. Ich möchte deshalb kurz erklären,
wie diese Ausstellungen entstanden sind und wie alt
sie sind.

Unter Schwarz-Weiß-Ausstellung versteht man die
Ausstellung von Schwarz-Weiß-Zeichnungen, von
Originalzeichnungen, die nicht Werkzeichnungen,
sondern selbständige Schwarz-VY eiß-Blätter oder
Kunstblätter graphischer Technik sind.
Die erste Ausstellung dieser Art entstand in England.
Der bekannte Londoner Verlag des „Graphic-' zeigte
1880 verschiedene Illustrationen, also Verlagszeich-

nungen und nannte diese Ausstellung „Black and
White Exhibition". Diese Idee war so glücklich, daß
sie alsbald von Paris übernommen wurde, wie ja
überhaupt Paris seine Ausstellungsideen und zumal
die seinerW eltausstellungen von England übernahm.
1885 wurde in Paris eine „Exposition Internationale
de Blanc et Noir" im Pavillon de FEnseignement
eröffnet, wro der Verleger Bernard alleTechniken der
Zeichnung, sogar Pastelle, Guaschen, Grisaillen
ausstellte. Damit war auch Paris für die Schwarz-
Weiß-Ausstellung gewonnen. Und nun konnte auch
Deutschland nicht mehr zurückstehen. Im Mai 1886
wurden im „Verein Berliner Künstler'" — der da-
mals in Berlin vor der Abspaltung der Secession
führend wrar — für eine Preiskonkurrenz der besten
Zeichnungen für die „Illustrierte Frauenzeitung"
49 Zeichnungen und Holzschnitte ausgestellt. Diese
Ausstellung, die der Verleger Franz Lipperheide ge-

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