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Brendel, Otto: Die schönsten Antikenfunde des letzten Jahrzehnts
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0185
B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
Löwenkopf vom Tempel in Himera. Palermo, Museum
470 und 460 v.Chr.: dazu auf das vollkommenste
erhalten, so daß ihr nichts fehlt als der Gegenstand,
den einst die erhobene Rechte schleuderte, und das
kostbare eingesetzte Auge in den jetzt leeren Augen-
höhlen.
Wo sind wir je vor einem solchen Bilde gestanden?
Generationen von Forschern und Liebhabern muß-
ten ihren Begriff von der verlorenen Antike zu
gewinnen suchen, ohne auch nur ein annähernd so
vollkommenes "Werk einmal in Wirklichkeit gesehen
zu haben, unentstellt von Verletzungen, von den
noch so geringen Vergröberungen auch der sorg-
fältigsten Kopien. Neben die wenigen großen grie-
chischen Originale, die wir kennen, die Skulpturen
von der athenischen Akropolis, neben die schönsten
attischen Reliefs tritt diese Statue jetzt vor aller
Augen als ebenbürtiges, frei sich bewegendes, le-
bendes Gebilde, aus edelstem Material. Wüßten wir
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Staatliche Museen
Löwenkopf vom Tempel in Himera. Palermo, Museum
470 und 460 v.Chr.: dazu auf das vollkommenste
erhalten, so daß ihr nichts fehlt als der Gegenstand,
den einst die erhobene Rechte schleuderte, und das
kostbare eingesetzte Auge in den jetzt leeren Augen-
höhlen.
Wo sind wir je vor einem solchen Bilde gestanden?
Generationen von Forschern und Liebhabern muß-
ten ihren Begriff von der verlorenen Antike zu
gewinnen suchen, ohne auch nur ein annähernd so
vollkommenes "Werk einmal in Wirklichkeit gesehen
zu haben, unentstellt von Verletzungen, von den
noch so geringen Vergröberungen auch der sorg-
fältigsten Kopien. Neben die wenigen großen grie-
chischen Originale, die wir kennen, die Skulpturen
von der athenischen Akropolis, neben die schönsten
attischen Reliefs tritt diese Statue jetzt vor aller
Augen als ebenbürtiges, frei sich bewegendes, le-
bendes Gebilde, aus edelstem Material. Wüßten wir
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