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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 48.1932-1933

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Schinnerer, Adolf: Zu den Bildern von Walther Teutsch
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https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0315

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B Kunstninllathak
staatliche Müssen
zu Berlin

Reliefs rhythmisch sehr schön gebaut und mit ver-
haltenen geschmackvollen Farben illuminiert. Das
Krippenbild dagegen ist ganz unmittelbare Schil-
derung einer gegenwärtigen Handlung, es hat
lebensgroße Figuren, physiognomisch gesteigerte
Köpfe, wagt sogar in dem Lamm mit dem roten
Halsband eine allegorische Note. Es enthält dieses
Bild also alle Elemente des großen Stils unserer
Vergangenheit. Die musikalisch-dekorative Note,
die bei Teutsch zu spüren ist, und der mehr auf
reine Darstellung gerichtete Sinn, der sich um
sprechende Form bemüht, suchen in einem Bild wie
diesem nach Vereinigung und Durchdringung. Ph.

Otto Runge war der Meinung, daß die Historie (als
solche muß unser Krippenbild angesprochen werden)
überwunden sei, nur in der Landschaft könne der
Maler den Inhalt der großen klassischen Malerei
weiterbilden. Xun inzwischen sind hundert Jahre
vergangen, die Landschaft hat tatsächlich einen
Ausdruck gewonnen, der früher undenkbar schien,
und alle Anzeichen deuten darauf hin, daß wieder
die begrenzte Form Aufgabe der Malerei werden
wird. Mit Teilnahme wird man sich einem Streben
zuwenden, das diesen Weg geht und in dem Krippen-
bild schon eine bestimmte gültige Höhe erreicht

hat. Adolf Schinnerer

Walther Teutsch

Familienbild

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