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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 10.1930

DOI issue:
Heft 9 (September 1930)
DOI article:
Busse, Wilhelm: Über die Erhaltung der Gestaltungskraft des jungen Menschen während der Pubertät, [2]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.28000#0248

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i Schiilerarbeite»

des Stlidtischen Woltcrstürssi>Gvmmisiiims Ballenstedt i. H.

(akiid. geb.! Ieichenlehrer Fritz Polkmami)

I ' !

lich ünü Nnlilrliche imd

Schöne verborsien wird und

dnsz das Schöne nichk ii^hr alü unllnstclndig gilk."

Die Zustinimenslellung »nchl-schön und imckk-uncin-
slündig zeigle, dnst der Pegrjss nnckl biüher nur gailh
einseillg eroiisch-seLiiell aufgefaszk worden war, ini
Üinkergriiiide skand nllerdings eine duinpfe Ahnung,
dnst eS auch noch ekwaScknderes gäbe. LS schien dein
jiingen Asensche» jedenfaliSj el»e Vrlösnng gu sel»,
diisj Aegnnge» und Aöle, dse ih» niigenschelnllch er-
süllle», hier einiiinl von der Seile der jlimsi n»S
ossen besproche» wurde». Gernde der Kunsiercheher
hnk hier die Möglichkeik, dejn rlugendliche» den Weg
zur Beredelung aller erokischen und sexuellen Ae-
gungen zu weise».

Xll.!

Auch i» diesei» siiilermeZzo sehe ich de» Eriist,
»iil welchei» der l8—sO-jährige zur iimeren Selb-
siniidigkeik drnngl. 2ch Zuchp daher auch nieine lin-
lerrichlsinasznahmen demeiilsprechend zu ireffen. Die
innere Aeziehung zwischen der Einsiellung diejes
^lllerS »nd der z» bearbeiichiden Gestnllungsaufgabe
inus; inöglichsi hergeskellk werden. Mir scheink jeht
der Zeilpunkt gekoiniilen, ngchdein dnS Inkeresse nin
Alensche» allgeiiiei» erjvachs ist, denseibe» intensiver

in den Bereich unserer Arbeit zu skellen. Der Mensch
i» der Ruhe, der Mensch skehend, n» eine Wand ge-
lehnk kiiid erste Molive. Ls gehe» einige Skudien
»nch dei» Modell voraus, die cillgeniein inik Eifer
vorgenoniinen werden. Mit viel gröszerein Selbsk-
verkrauen geht der Iugendiiche dann a» ei» freies
figürliches Thema, z. V. Arbeikslose. Der Mensch
I» der Vewegimgi Vniihnndwerker, hnndwerkliche
Velnllgungen, Tiirner, Aiuser »siv., Velrnchlunge»
sigürllcher Zzunslwerke werde» eingeslreul, dnS Skiz-
ziere» »ach dei» Lichlbild dient sowohl dei» Näher-
konmien der inenschlichen Figur an sich alS auch der
Förderung des Kunstverständnisses. Zwanglos ergibt
sich auä solchen Aebungen Verwerkung ii. graphischen
Techniken. Linolschnitk, vereinzelt auch Holzschnikk
und Kalknadelarbeil skehen inik im Mittelpunkke als
Ausdrucksmitkel. Vesonders der Linolschnikt erfreuk
sich allgemeiner Werlschühimg, dn derselbe i» srühe-
ren Klassen nur gelegenllich auslrlil. Auf diese Weile
ist auch in der Arbeit der UI ein gewisser Höhepunlrk
zu verzeichne», und damik wird ein sinkeresse wach-
gehalten, das die Geskalkimgslust fördert. Hnben die
Schüler früher „schon alleS gehnbk", also alles ken-
nen gelernk, kommt inan in den oberen Klassen leicht
auf den gefttrchleken tole» Punkl. So aber sichere
 
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