Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 19,1.1905-1906

DOI Heft:
Heft 5 (1. Dezemberheft 1905)
DOI Artikel:
Rundschau
DOI Artikel:
Unsere Bilder und Noten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7963#0366

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
werten evangelischen Glaubensgcnos-
sen" um Beiträge für Ausbau und
Ausschmnckung der Dankeskirche.
Darin heißt es: „Stifter größerer
Beiträge können verlangen, daß ihr
Porträt bei den betreffenden Ge-
mälden verwendet wird. Mögen noch
recht viele an der Gesühlsstiftung
sich beteiligen. Wappen oder Namen
wird in den Docken der Bank ein-
geschnitzt und kostet die Stiftnng
500 resp. 300 Mark."

Wir fragcn: Jst hinsichtlich der
Spekulation auf die Eitelkeit der
Unterschied zwischcn dicsen beiden
Anfforderungen wesentlich?

<K „Alles mnß vcrrekla -

mieret scin"

„Das Dekorationsbedürfnis
mehrt sich!", schrcibt, lcider mit
Recht, ein Geschästszirkular über das
folgende: „Es gibt wohl kaum noch
einen Naum, der nicht mit Papier-
dekorationsartikeln geschmückt wird,
wenn in ihm gesellige Zusammen-
künfte weltlicher oder religiöser
Art, Festlichkeiten, Vereinsversamm-
lungen nsw. stattfinden. Den Weg
dazu haben wir durch nnsere welt-
bekannte Eichenlaubgirlande gcwiesen,
der eine ganze Reihe von ähnlichen
Dekorationsartikeln gefolgt ist. Die
Verwendung dieser Artikel ist un°
geahnt gestiegen. Und damit ist jetzt
die Möglichkeit gegcben, diese Art
der Verschönerung von Räumcn der
geschäftlichcn Propaganda
dienstbar zu machen. Dieser Weg

der Reklame ist neu, wirkungsvoll
und vornehm zugleich! Wir be-
absichtigen, an 3000 bis 6000 der
besnchtesten Hotels, Restanrants, Wirt-
schaftcn, Vereinshäuser usw. je 25 m
einer ganz neuen draperieartigen
Girlande mit Spruchbändern unent-
geltlich abzngeben, wenn uns dabei
die Jnteressenten unterstützen. Von
dem Grade der Unterstützung hängt
auch die Menge der unentgeltlich
abzugebenden Girlande ab. Unsere
Gegenleistung für die Unterstützung
soll darin bestehen, daß wir anf
den einzelnen Feldern der Girlande
nebcn figürlichen Darstellungen und
Emblemen kurze Empfehlnngen
der Jnteressenten in geschmack-
voller Weise unterbringen. Es gibt
wohl kanm cine vornehmere und
zugleich wirkungsvollere Art, sich den
unzähligen Besuchern oben er-
wähnter Lokale immer und immer
wieder in Erinnerung zu brin-
gen. Die Girlande wird nämlich,
weil sie zusammenlegbar ist, öfters
und jahrelang benutzt werden . . ."

U. s. w. Unsre Leser dürften sich's
verbitten, daß wir die Schönheits-
und Stimmungsrcize dieser selbst für
„religiöse" Versammlungen als „vor-
nehm" empfohlenen Reklame noch
besprächen. Helfen kann sich das
Publikum hier ja leicht, wenn es
bei dcr Uebernahme eincs Saales
sofort auf die Entfernung solchen
„Schmuckes" dringt, wo er etwa auf-
tauchen sollte.

Anser« «nci j^oten

Der ungelvöhnlich gnt gelungenc Stcindruck vor unserm Heft isr die
Nachbildung eines großen Steindrucks, der vom Karlsruher Künstlerbunde
herausgegebcn und durch diesen zu beziehen ist. Wie Vieles nnd Schönes
wir von Hans von Volkmann besitzen, dieses Werk gehört unsrer
Uebcrzeugung nach zu dcm Allerfeinsten, das er uns schenkte. Ein kleines
Bachtälchcn zwischcn sich hebenden und senkenden Wiesen und Feldern; ein
Himmel darüber, dirrch dcsscn schattende Wolken mattgoldiges Licht dringt
und in Ruhe auf dcn Gelündewellen, in Glitzern auf den Büschen verweilt;
in dcr Ferne ein Bauer hinterm Pflug, das ist des Bildes ganzer „Stoff".

j. Dezemberheft lA05

2SS
 
Annotationen