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Der Beobachter vom Donnersberg — 8.1799-1800

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https://doi.org/10.11588/diglit.42678#0119
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vergießen nicht liebe. Die Republik wäre verloren, ß ihn durch ein Bataillon arkellreli lassen. Äber im nem^
wenn nicht der Rath schn ue uno enescherdende Maßre- Z llchen Augenblrk verließ die Waä>e des Direktoriums-
ge!n nähme. In welchem Zustande habe ich Frank-- 8 das Luxembourg, um sich zu Sicyess und Dücos zu
reich gelassen? in welche ^--" n-de finde ich eö wieder? Z begeben.
Damals rm Frieden, izt im Kriege; damals harren ß Seit ohngefahr 2 Monaten bildeten Gehier, Mou-
wir viele Eroberungen, izt drangt derLeind unsere -Z lins und BarraS die Majorität im Direktorium gegen '
Gränze! Ich ließ die Zeughäuser ang urllt; izt ist ker- E Sreyeö und Roger-Dücos. Barras wider sezbe sich mir
ne Waffe mehr darin. Euere Kanonen sind verkauft f seiner PaUher aus allen Kräften der Entlassung von
worden; der Diebstahl ist in ein System gebracht, dre k Qmnelte und der Ernennung des General Maresoor
Hilfsquellen des Staats sind erschöpft werden ; man E zum Knegsmmisier. Dubois - Erance wurde durch-
fttne Zuflucht zu drückenden Maßregeln genom- BarraS Einfluß und gegen Sieyes Meinung ernannt,
men , welche Gerechtigkeit und Vernunft verwerfen ; ? Man spricht von Veränderungen m einigen Ministerien,
man hat die Soldaten ohne Vertheidrgung dem Feinde' und unter andern bsstimmt man dem B° Röderer dass
überliefert. Wo sind dre Lapfern, dre hunderttausend z Ministerium des Innern.
Kameraden, - ie ich mit Lordeern bedekt zurükließ?; Folgendes ist der wörtliche Inhalt des Berichts
Was ist aus ihnen geworden? Dieser Zustand Der r dos Obergenerals Massena aus dem Hauptquartier Zü-^
Dinge kann nicht dauern. Ehe drei Jahre verdien- s rich vom 12. d. ,,Br. Minister, ich halte dem Gen-
gen /würde er uns zum Despotismus führen. Aber 8 Soult Befehl gegeben, in Verbindung mit der Divisi-
wir wollen die Republik, gegründet auf Gleichheit, r onirnter den Befehlen des Gen. Loison alles, was Hoch
Moral, bürgerliche Frecheit und politische Toleranz. Z vorn Feinde auf dem linken Rheinuftr sich befinden
Bei einer guten Verwaltung wird jedermann die Fak-; könnte, zu vertreiben. Gen. Loison gieng zu diesem
tionen vergessen. Es ist Zeit, den Vaterlandsverther- k Ende mit der Z8- Halbbrigade von Dissentis ad, und
digern das Zutrauen zu schenken, das sie so sehr ver- traf zu Flerms das erste Bataillon der 44. HalbbngadL
dienen. Weiin man einige Parkheisüchtige anhörte, L an, das von Elms kam, und von dem Adjutanten
wären wir bald alle Feinde der Republik , wir, die I Compere geführ wurde. Gen. Loison marschirte gegssr
wir sie durch unsere Strapazen, durch unsern Muth r Treins, griff daselbst den Feind an , und zwang il>n,
gegründet haben. Solche Menschen mögen wir nicht ß fick uach Tamins zurükzuziehen, während Gen. Mor-
haben, die patriotischer sein wollen, als dre tavfern A trer mit 2 Bataillons von der 25. leichten-Haldbrigado,
Kt reger, dre nn Drenke der Republik verstümmelt wor- Z und einer Adtyeüung des 10. Jägerregiments zu Pfer-
den sind. ß Le sämtliche feindliche Posten hinter Verris angrrff.
Während dieser Ereignisse versammelten sichGohier, ß Vergebens haben sie einen hartnäckigen Widerstand ent»
MoulrnS und Barras nnDireuormm. Sre lreßen den ß gegen geftzt; die tapfere 25. Halbbrigaoe ist, wie ge-
General Lefebvre rufen, um über den Zustand von Pa- wohnlich, mit dem Bajvnnette auf sie eingedrungen
ris Nachrichten zu erhalten. Lefebvre ließ ihnen sagen, und Hst sie genölhigt, die Positionen, die sie inne Hal-
er ser nickt mehr Kommmdant der iften Division; - ten, zu verlassen. Gen. Mortier hat durch seine Chas-
man müsse sich an Bonaparte wenden. i seurs einen Kavallerie - Angriff machen lassen , dessen
- Bonaparte ernannte den General Lefebvre zu seinem Resultat 200 Gefangene sind. Der Feind, der wußte,
ersten Adjuvanten, den General Andreossi zum Chef wie wichtig es war, Tamins zu verrheidigen, vereinig-
des Generalstaads, dem die Generäle Caffarelli und te alle seine Truppen, zusammen 4 Bataillons, bei
Doucet untergeordnet wurden. Der Dwisionsgenera! ß dem DebouRe von Konkels. Er suchte um jeden Preis
Murat kommandier alle Truppen zu Pferd; General Z unser Vordringen zu hindern; allein ein Angriffder25.
Lasne im Nanonalpauast der Allen; der Brigadenge- I Haldbrigad , zu rechter Zeit unternommen, warf ihn
neral Marmonr die Artillerie. General Berruyer bleibt ' zneük; er verlohr alle seine Positionen und 2 Drei»
Kommandant der Invaliden und General Morand/ pfündner nebst zoo Gefangenen. Der Feind Hat in
Kommandant des Platzes. j Unordnung den Rhein passirt, und dre Brücken von
Nach der Revue der Linrentrnppen kam Angereau l Reichenau und F-'ldsperg verbrannt, wozu en schon vor-
zu Bonaparte und sagte zu ihm: Wie, Genera/ Sie s her Vas völl ig, vorgekehrt batte. Die'Vereinigung
haben etwas Gutes für das Vaterland gethan, und i der Truppen der Mentale Loison und Mortier hat auf
haben Augereau nicht zu sich gerufen? und umarmte diesem Punkte statt gehabt. Die Gesammtfolge dieser
ihn dreimal: Bernadotte und Jourdan waren nicht Operation ist die völlige Vertreibung des Feindes von
bei. Bonaparte. dem linken Rheinufer in Graubündten, die Zerstörung
Die Pariser Munizipalitäten sind suspendrrt wor« L der Brücken, die sie zu Reichenau und Feldsberg hat-
ten. s ten, die Erob?runa von 2 Kanonen, die Gefangeiwp
Um halb ein Uhr gab Barras seine Entlassung. Er ! nehmung von 500 Mann, worunter y Offiziere sind,-
geht nach Grosbois m«' einer Eskorde von ioo f viele Todten und Verwundeten; wie haben von unss-
Mann. Gohier nahm bald darauf ebenfalls seine Ent- rer Gerte nur z Todte und 10 Verwundete. Die Gene--
lassnng; am Abend gab sie auch Moulins. Der Leztere z räle ertheilten das gröste Lob ihren Truppen; alle ha---
wollte Morgens, dtv Bonaparte im Mcnrath war, x den vollkommen ihre Pflicht gethan rc^
 
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