Der Beobachter vom Donnersberg (8.1799-1800)

das auf IO/OOO Mann angegeben wird, und man will
noch die besondere Nachricht Haden, daß alle in Eng-
land befindliche, che stuften von Z-elcwd kennende Schif-
leute mit einqeschift worden seyen, woraus man schließt,
daß der Erbprinz selbst die Invasion auf Zeeland diri-
giren werde.
V o m n. Fruktidor. Der Kanonendonner , den

üll hm zu marschiren, wo man es für nöthig erachtet.
Zu Gent ist die Nationalaarde schon m voller Thätig-
keit. Uckrigcns läßt alles vermutheck , daß derFcinS
auf mehreren Punkten der Inst! Walch-ren gelandet
hat; mehrere Briefe von den Küsten versichern es ais-
ganz zuverläßig. Diese Meinung scheint um so gegrün-
deter, da man seit mehreren Tagen unaufhörlich den
Kanonendonner ni dem Sas von Gent höret. Es sind
auch feindl. Kriegsschiffe in der Wcstschcwe signccksirt
worden
Drose Nacht kamen mehrere Brigaden Nationalgcn-
darmerie von Löwen und der Gegend durch hiesige
Swdt; sie sind in Eilmärschen an unsere Küsten be-
ordert.
Es soll hier ein Jnvalidenhotel für ZvoO in Gefech-
ten verwundet^ Veteranen errichtet werden; das vor-
malige Franziskanerkloster ist zu diesem Etablissement
bestimmt.
N. S. So eben erhalten wir die Nachricht, daß
die Grenaders und Plänkler vom Lager zu Amiens un-
ter den Befehlen des General Mura: m Eilmärschen an
die Küsten des ehemaligen Flandern marschiren sollen.
Strasburg vom 15. Fruktidor. Dre Zuberei-
tungen aus die Wiedereröffnung des Feldzugs daursm
fort. Dennoch nährt man einige Hoffnung, daß die
Friedenspartie am wiener Hofe endlich noch siegen,
und der Kaiser die Präliminarien ralifiziren werde.
Bald kann man Bericht aus Wien erhalten, wie die
Waffenstillstands Aufkündigung daselbst wird ausge-
nommen worden sein. Serk dem 4. Fruktidor fangen
indcß die wiener Nachrichten an, weniger friedlich"zu
lauten, und cs war dort bereits die Rede von wichti-
gen Hindernissen, die sich in den Unterhandlungen ge-
zeigt hätten, und wovon man die Folgen nicht berech-
nen könne.
Im Norden ist der Krieg nahe am Ausbruche. Die
Entscheidung scheint nur von Pau! I. abzuhangen. Er-
klärt er sich für Dänemark und die Handelsfreiheit, ss
wird England gelindere Seiten aufziehen, und sich
nicht in einen neuen Krieg verwikeln wollen, der al-
lerdings den Seemächten, Frankreich, Spanien und
Batamen große Vortheile bringen würde.
Ausla n d
B a t a v i e n. Haag vom 8. Fruktidor. Nu-
fere Küsten sind mit engl. Schiffen umgeben, welche zu
nächst auf Zeeland ihre Absicht gerichtet zu haben sckei-
Man behauptet der Erbprinz von Dramen bxfin-

hMüssnetL Macht und sogar einen Th eil der National-
Gendarmerie m dem hiesigen Departement zusammen¬
zuziehen, um sich an bre Küsten zu begeben, und den
Ferns zu bekämpfen, wenn er es wagen solle, zu lan¬
den, beschließt, daß den zten Fruktidor in dem Se¬
kretariat der Prefektur ein Verzeichmß eröffnet werden
solle, in welches sich jeder Bürger einschreiben lassen
rann, der Theil an der Orgamsirung einer mobilen
oder fliegenden Kolonne nehmen will, die bestimmt ist,
an alle Orte des Departements sich tzu begeben, wo
der Prefekt es für nöthig finden wird, um die Ruhe
zu erhalten, und Personen und Eigenthum respekNren
zu machen. -
D er Prefekt des Schelde-Departement in Rüksichr k
der Gestzze wegen Orgamsirung der setendären Natio- "
nal-Garde und m Erwägung, daß die Nichtpublizi-
rung diesle Gestzze in den vereinigten Departements
nicht verhindern kann, daß die guten Bürger sich der
Erhaltung innerer Ruhe wie auch der Dertheidigung
Des öffentlichen und Privateigenthums widmen.
In Betrachtung, daß zu der Zeit, wo die republi¬
kanischen Bataillons und National-Gendarmerie sich
an die Küsten begeben, um sich der Landung der Eng¬
länder zu wiDersezzen, esschiNich ist,daß in isder Gemei¬
ne, besonders in der von Gent, eine innere Macht,
die gewöhnlich für deren Sicherheit wacht, beruhige,
beschließt: Jeder Bürger der Stadt Gent, welcher Be¬
weist seines Eifers zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe
ablegen, und zu dem Ende Mitglied der National-
Garde sein will, soll sich heute, oder innerhalb dreien
Tagen zu dem Maire verfügen, um seinen Namen und
Wohnung in das Verzeichniß dieser National - Garde
einschreiben zu lassen.
Brüssel vom n. Fruktidor. Die Engländer sind
«uetnem oder mehreren Orten in Zeeland gelandet; man
hört den Kanonendonner bis nach Gent. And'rer Seitö
befindet sich eine große Menge feindl. Kriegs- und
Transportschiffe vor Ostende und Blankenburg. Beim
Abgang der Poft verbreitet sich allgemein das Gerücht,
die Engländer seien in Flandern gelandet; in wie weit
Das Gerücht gegründet sem mag, ist uns unbekannt.
Vom l2. Fruktidor. Die Absichten und Entwür¬
fe der Engländern scheinen gegenwärtig nicht mehr zwei¬
felhaft. Die Münvnng der Schelde, die Küsten der
Insel Walcheren, die von Flandern, sind mit feindl.
Kriegs- und Transportschiffen bedekt. Seit dem yten -I
Morgens ift der Hafen von Ostende eng blokirt, und
die Engländer scheinen zwischen dieser Stadt und Blan- ? neu. ... ... - . , . .
Lenberg landen zu wollen. Unter diesen Umstanden sind de sich auf dieser Flotte mit einem aus bollandim-en
folgende Maasregeln genommen worden: Alle Trup- B Emigranten und^Desei teurs ^usammmgestztcn^ Korps,
Pen, die sich noch im Innern in Besazung befanden , " " .... """
habm sich nach unfern Küsten in Marsch gestzt; die
Na'ional - Gendarmerie vom Schelde -- Departement
Lind jene der benachbarten Departements wird sich in
der Gegend von Brüg in Eskadrons formircn p die
Brigaden gehen Tag und Nackt in d'> Geaend gedach¬
ter Stadt ab. In demLysundSck-ide Departement - - ,
werden mobile Kolonnen organisirt, bestimmt,, über- mir feit mehreren Tagen Hoyren , ließ uns vermulym-