nicht eingeschritte»; »ber am Abend des 27.
hat ste dics gethan, weil die Zusammenrot-
tungen zn zahlreich warein Die Nationalgarde
hat die Fichrcr verhaftet. Die Ruhe ist wieder
dcrgcstellt. Die Stadt hat stch nicht betheiligt.
Dic Rcgiernng fnhlt sich vcrpflichtet, dcr Na-
tionalgarde ein ehrcnvolles Zeugniß auSzu-
stcllen.
L P a n t e n
Die „Epoca" theilt mit, nach den Berech-
nungen dcs Atinisters der Colonien habe der
Kricg von San Domingo eine AnSgabc von
mchr alö 200 Millionen Rcalen und ein De-
ficit von 100 Mill. Realen iii den Einnahmen
.Cuba's vcrursacht. — Der StaatSrath hat sich
mil der Frage bczüglich der Encyclica noch
nicht beschästigt. — Jm Senale sagle heute
Marschall O'Donnell, San Domingo sei fac-
tisch bcreilS ausgegeben; wenn er die Truppen
anf San Domingo angesührt hätle, würde er
seinen Kopf dafür zum Pfandc cingesetzt haben,
die Rebellion in drei Monaten zu besiegen; er
sci noch bereit stch dorthin zn begeben, wenn
die Königin eS bcfehle.
A m e r i k a.
Neuyork, 14. Zan. Es gcht daS Gerncht,
daß cin Theil der Einwohucr und dcr Gouver-
neui von Georgia sich für den Norden erklärt
haben. Jn Missouri ist die Sklavcrei abgc-
schasst. Der Scnat in Washington bcschloß
am 12. monatliche Kündigung des Rcciproci-
lätSpertrags niit Kanada. Gerüchtsweise ver-
lautet, der Rebellengeneral Hood habe in Co-
rinlh Winterquartierc bezogen. Nach Wilming-
ton ist abermalS eine Expeditiou gesegelk. Es
wird versichert, der Südcn habe 1ö Commissäre
eriiaunt, um mit dem liorden über einen Kric-
densschlnß zu unterhandeln. — An dcr Börse
siand Miltags Gold 218^; Baumwollc 108,
matt.
Skeuestc Rachrichte».
Berlin, 29. Jan. Aus dic Adresse des
Herrcnhauses antwortcte der König i Zch habe
gcrn vernommen, daß daS HerrenhauS oic
Thätigkeit der Regierung dankbar gcwürdigt
hat. Dieser Dank sür die ruhmreiche Haltung
dcS HecrcS lebt auch, ich bin desscn überzengt,
in meincm Volke. Dicse Ileberzeugung lhul
mcinem Herzen so wohl. DaS Bestc dabci ist,
daß alleS Geschehcnc auf ciuer Grnndlage ge-
schehen ist, wclche allei» durch GottcS scgen
Bestand und Daucr gewährt auf dcr Grnnd-
lage der Gotlessurcht. Die Gottcsfnrcht ist
lebcndig im Hcere, aus ihr floß die opscrwillige
Theiluahme dcS BvlkeS für daS kämpfende
KricgShccr. ES ist mein sehnlichfter Wuusch,
den Gegensatz zwischen meiner Regicrung und
einem Theile der Landcsvertreluiig auSgcglichen
zu schcn. Jch ,bin in der Thronrede der Lau-
dcsvcrlretung cntgegengckomincn; iiun ist es
an dcr LaiidcSverlrctung, mir cntgcgenznkom-
men. WaS ich vvm Thronc herab ausgcspro-
chen, daS werde ich uncrschülterlich festhalten
tind wcrdc gewissenhast bemüht stin, AlleS mit
der Wohlsahrt de« LandeS Vereinbare zu thun.
Bei diescr meiner Gestnnung darf ich mit Vcr-
tranen sehen, daß die allcrdings vorhandenen
Mißtöne bald beseitigt sein werden.
^ Aus deur vorderen Qdenwalde,
28. Jan, Am 20. d. Mts. vcrsammclte Hr.
Kreisschulrath Leutz die L-Hrer des Land-
schulbezirkS Heidelberg beider Confcssioneu in
dem Schullokale d-S Hrn. Schück in Heidelberg
zunächst zu dem Zwecke, stch gcgenseitig per-
sönlich kenncn zu lernen. Seine uiigezwnngene
Frcundlichkeit, die einc licbliche Frncht scincS
humancn CharakterS ist, wirkte äußerst an-
ziehend aus die ocrsamnielten Lehrer, die gchal-
.tene Anrede selbst deruhigend auf die Gemüther
und zcrstreute manche ängstliche Sorgc; die noch
inancheS Lehrerhcrz durchdrungen haben mochte.
„Jch bin begierig, den Manck kennen zu lernen
und ihn jprechen zn hören, in dessen Hand das
Wohl so, vieler Lehrerfamilien liegt" — äußertc
ein Lehrer auf dem Hinwege. Nun, er hat
auch zu unS gesprochen nnd — nur guten
Eindruck hinterlassen. Knaben - Hauptlehrer
Eberle von Schönau gab in kurzen Worten
den Gesühlen der Lchrer passcndeu AuSdruck
und schloß mst eiuem dreifachen Hoch aus deu
Hrn. KreiSschulrath, in das die Anwcsenden
freudig eiustiinuitcn. Möge daS gcgenseikige
Vertrauen zwischcn Vorgesetzteu und Uuterge-
bencn rcichlichc Frnchtc 'tragen!
Aus Bade». Zn Bruchsal fand am 25.
wieder eine Verjammluiig deS sogen. waudern-
den Casino'S Skatt, in wclchcr dic angcbliche
Gesahr des VokkSschnlgesetzes bejprochcu und
der sortgesetzte Widerstand dagegcn als eine
Pflicht, namcntlich der Familieiiväter dargcsicllt
wurde. Das verjammelte Publikum bestand
hauplsachlich ans einigen durch ihre ultramon-
tane Gestnnuiig sich auSzeichnenden kalholischcn
Geiftlichcn und aus den vou ihnen truppweisc
mitgcbrachten Landleuten der Umgegcnd; die
Theilnahme der Stadtbevölkcrung, die aus-
schließlich katholisch ist, war, wie der „S. M."
nieldct, unbedeutend.
1) Daß mtt Äuöiiabme vou P,issagieren, die al» Ein-
waiioercr zur See uniiiilleli'ar iu amerikanischeii HLien
eiulressen, sortaii keiuem Reisenden gestanel sein soll,
oslue ^Paß auö eiiiein fremden Land in die gcnailnlrn
2) daß Einwanderern uuler Erlasjung der srühern
-kioraiiss-tzuuz mehi jShri,l-n Sliiieuidali« in der Uuioi,
dli lojoriize Erwerbung des amerikauijchen SlaalS-
burgeirechl», samml allen damil verkuüpjleu R-chlen
UIIÜ Pslichten (also einschließiich des KriegödicnsteS)
erniogiichl weroe.
Die diesieiligen StaalSangehörigen, wclche nach der
N'iiou zn reisen gedeiikeu, sind hitrnach nm so mebr
auigeforderl, sich mii geiiügenden AuSweiscn zu ver-
stheii, ais sie, ohne solche, gegen ihre nrspriiiigliche Ab-
Iichi durch Einlrill-schivierigkeilcii an den Uilio!i-.irenzen
veraiilaßk werdeu köuulen, ihr ieilherigeS SlaalSbüraer-
rechk übereiit aufzugeben.
Mannheim, 29. Jan. Ein großes Unglück ver-
sctzie g-stern unsere Sladl in Ausregimg nnd Schreckeu.
Gegrn 1 Uhr am Nachmittag isl der Dampikcssci in der
Mannheimer Aclicnhrauerei (Äroßcr Mayerhos) erplo-
dirl nnd haben die Wilkungcn dieses VorgaugS aroßc
Z-rstorungen himerlasseii. Vor Aiiem b-ki-g, man den
Lod eiues in ocr Äraurrci bejchästiglm Bierbianers,
üein die Gewall des SchlageS den odern Theii des
Kvpfcs dis züm Uiuerkiefer hinwcggenoinmen hal. Ein
andererÄraiier erlilt GesichlSverbrcuniing und ein Dritter
ieichler, Berletzungcn I dagegen schlllg einem hiesigen
Ardeiler, weicher in dem WirchschastSiocale fich hesand,
cin onrch dic Erplosion in daS WirihSzimmer geschicu-
dcrics Licrsäßcheii dao Bein ciitzwri. Die Beschädiglen
we rden in das Ällgemeinc KcankenhauS verbrachc Ebenso
die veichr des Vernnglücklen. — An dem Brailbanse
wuroe ein Lhrii der maisiven Rückn'and hinansgeschia-
gen, oaü Gewöibe dcs uiiicrn SlockeS ebenso zum Theil
gefprengl Uttd die oden darüber gehciiden Aüi'lschiffc
mehr oder wenigcr beschädigl. Ferner richteta dcr Luft-
drnck im Hause seibst Ulid der Nachbarschafi arge Ber-
he-rnng-u an. Zm WirlhschajlSgebände wuidcn alle
^eilsicrscheibeii cingcdrnckk, bie Thüreir znsammengerijseii,
chen und sonslige Lejchadigungen herbeigeführl, oie sich
nichl allc verzeichnen iasseii. — Wie das Ungiück ge-
schehen, kaiin jctzl iloch nichl beslinimt werden. Der
zerbrochene Kcssel liegl noch unler dem Schun verdrckt
uud wirb dcsscli Uiilcrfuchiing da» Nähere ergedcn. Jm
JlUcresse deö Gejchäslsdclriebö, der setzi vielsach rir der
Sladl Dampjkrasl in Anipruch nimmt, ist eS wünschens-
wcnh, wenii dnrch geschworcne Sachvcrständigc dcr nunh-
maßiichc Vorgang fest>icsteitt und daS Ergcbniß der Un-
lersuchung vciöfseiulichl wird. (M. Allz)
Vermischte Uachrichten.
AuS Wesel, 22. Jan. wird der „Rhcinischen Zlg."
folgmde^ , ^cht >iict)r>ig^ewöhiiliche^^Aall gei^cldet:
uen Blick bewieseu und wußte seiue giichtuug stets mit
Gcist uud Wissen zu vertreteu. — Der Kampf des lctz-
teu Jahres hat ihn uiuer die Reihen der Protestgeber
gestettk, wir wolleu deu Muth uud die Ueberzeugungö-
lreue ehreu, die ihu zu dem ihm gewiß nicht leicht ge-
wordeueu Schritte führteu. — Er hal uun ausgekämpft
Obngkeitliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen
Großh. Amtsgericht Neckargemünd.
Rr. 687. Zm Laufe des Mouats Dezember v. I.
uud eiseiner Einfassuug, sowie ein 2V2' langeS uud
8" breireö eiserues Kohlenbeckeu enlweudet.
^ Wir^bitteir ^11^ Fahudung aus das Entwendete und
Neckargemünd. den W^Jl'nuar 1865.
Großh. Amtsgericht.
v. Stetteu.
Aufforderung.
Dic Stifluug dcö Fräulein Mag-
dalcna Umhstättcr sür lang-
dlenende treue Dienstboteu betr.
Auö der geuanuten Sliftung ack 1000 fl. siud die
Ziirseu » 40/0 für die Zeil vom 42. April 1861/65 mit
180 fl. an lreue, fleißige uud langdieirende Dieustboten
wi^cr^zu veriheilem ^ ^ ' i "
d. I. miudesteus v ^Zahre in eiu und oems'elbeu Dieiist
geweseu sind uud sich durch sittsameö und tadelloseö
Belragen eiuer Belohuung würdig gemachl haben, inner-
halh 3 Wochen bei uns anzumelben ultd die betreffen-
Der Gemeinderath.
s^l^ Sievert.
Lauergefälle Verpachtung.
Die der Staotgcmeinde Heidclbcrg zusteheuden
Laucrgefälle follen vom 1. Aprtt 1865 biS dahin
1866 in Pacht gegeben werden.
Tagfahrt zur Vornahme dteser Verpachtung im
Wege öffentlicher Versteigerung wird auf
Mittwoch, den I. Febrnar l. I.,
Dormittags 1l Uhr,
Pachtliebhaber wcrden mit dem Bemerkcn ein-
geladen, daß der Tarif übcr die zu verpachtenden
Gefälle uud dic Pachtbeviugungeii auf der Ge-
mciuderatbskanzlei eingesehen werden können.
Heidelbcrg, dcn^ 2^ Ianuar 1865.
Bauarbeiten-Vergebmig.
Die Herstellung eines RettungshauseS für verwabr-
loSte karb. Kinder jolt im Soumi,sionöwcgc vcrgcbe»
wcrden; man ladek daher jämmtlichc HaudwerkSleute, alS:
Maurer, Steinhauer. Zimmermann, Schremer,
Miuags 4Uhr, au uuterzeicbueie Commissioii abzugeben.
Heidelberg, den 15. Januar 1865.
Lrath. Stiftungskommission. _
Schäserei - Vcrpachtuna.
Montag. den 13. Februard. I., VormitmgS 10
Uhr, wird iu dem hiesigcn Nathhause die AuSübung
deS SchaswaidcrcchiS auf hicsigcr. 1300 Morgen Fcld-
und Wiesen umfasseiiden Gcmarkliug. wclchcm ca. 13
Morgen Almentgürer zum Gcnusse bcigegeben werden,
auf Eb^bis
Reiilmuth.
(1) Graulich, Rathsschrbr.
hat ste dics gethan, weil die Zusammenrot-
tungen zn zahlreich warein Die Nationalgarde
hat die Fichrcr verhaftet. Die Ruhe ist wieder
dcrgcstellt. Die Stadt hat stch nicht betheiligt.
Dic Rcgiernng fnhlt sich vcrpflichtet, dcr Na-
tionalgarde ein ehrcnvolles Zeugniß auSzu-
stcllen.
L P a n t e n
Die „Epoca" theilt mit, nach den Berech-
nungen dcs Atinisters der Colonien habe der
Kricg von San Domingo eine AnSgabc von
mchr alö 200 Millionen Rcalen und ein De-
ficit von 100 Mill. Realen iii den Einnahmen
.Cuba's vcrursacht. — Der StaatSrath hat sich
mil der Frage bczüglich der Encyclica noch
nicht beschästigt. — Jm Senale sagle heute
Marschall O'Donnell, San Domingo sei fac-
tisch bcreilS ausgegeben; wenn er die Truppen
anf San Domingo angesührt hätle, würde er
seinen Kopf dafür zum Pfandc cingesetzt haben,
die Rebellion in drei Monaten zu besiegen; er
sci noch bereit stch dorthin zn begeben, wenn
die Königin eS bcfehle.
A m e r i k a.
Neuyork, 14. Zan. Es gcht daS Gerncht,
daß cin Theil der Einwohucr und dcr Gouver-
neui von Georgia sich für den Norden erklärt
haben. Jn Missouri ist die Sklavcrei abgc-
schasst. Der Scnat in Washington bcschloß
am 12. monatliche Kündigung des Rcciproci-
lätSpertrags niit Kanada. Gerüchtsweise ver-
lautet, der Rebellengeneral Hood habe in Co-
rinlh Winterquartierc bezogen. Nach Wilming-
ton ist abermalS eine Expeditiou gesegelk. Es
wird versichert, der Südcn habe 1ö Commissäre
eriiaunt, um mit dem liorden über einen Kric-
densschlnß zu unterhandeln. — An dcr Börse
siand Miltags Gold 218^; Baumwollc 108,
matt.
Skeuestc Rachrichte».
Berlin, 29. Jan. Aus dic Adresse des
Herrcnhauses antwortcte der König i Zch habe
gcrn vernommen, daß daS HerrenhauS oic
Thätigkeit der Regierung dankbar gcwürdigt
hat. Dieser Dank sür die ruhmreiche Haltung
dcS HecrcS lebt auch, ich bin desscn überzengt,
in meincm Volke. Dicse Ileberzeugung lhul
mcinem Herzen so wohl. DaS Bestc dabci ist,
daß alleS Geschehcnc auf ciuer Grnndlage ge-
schehen ist, wclche allei» durch GottcS scgen
Bestand und Daucr gewährt auf dcr Grnnd-
lage der Gotlessurcht. Die Gottcsfnrcht ist
lebcndig im Hcere, aus ihr floß die opscrwillige
Theiluahme dcS BvlkeS für daS kämpfende
KricgShccr. ES ist mein sehnlichfter Wuusch,
den Gegensatz zwischen meiner Regicrung und
einem Theile der Landcsvertreluiig auSgcglichen
zu schcn. Jch ,bin in der Thronrede der Lau-
dcsvcrlretung cntgegengckomincn; iiun ist es
an dcr LaiidcSverlrctung, mir cntgcgenznkom-
men. WaS ich vvm Thronc herab ausgcspro-
chen, daS werde ich uncrschülterlich festhalten
tind wcrdc gewissenhast bemüht stin, AlleS mit
der Wohlsahrt de« LandeS Vereinbare zu thun.
Bei diescr meiner Gestnnung darf ich mit Vcr-
tranen sehen, daß die allcrdings vorhandenen
Mißtöne bald beseitigt sein werden.
^ Aus deur vorderen Qdenwalde,
28. Jan, Am 20. d. Mts. vcrsammclte Hr.
Kreisschulrath Leutz die L-Hrer des Land-
schulbezirkS Heidelberg beider Confcssioneu in
dem Schullokale d-S Hrn. Schück in Heidelberg
zunächst zu dem Zwecke, stch gcgenseitig per-
sönlich kenncn zu lernen. Seine uiigezwnngene
Frcundlichkeit, die einc licbliche Frncht scincS
humancn CharakterS ist, wirkte äußerst an-
ziehend aus die ocrsamnielten Lehrer, die gchal-
.tene Anrede selbst deruhigend auf die Gemüther
und zcrstreute manche ängstliche Sorgc; die noch
inancheS Lehrerhcrz durchdrungen haben mochte.
„Jch bin begierig, den Manck kennen zu lernen
und ihn jprechen zn hören, in dessen Hand das
Wohl so, vieler Lehrerfamilien liegt" — äußertc
ein Lehrer auf dem Hinwege. Nun, er hat
auch zu unS gesprochen nnd — nur guten
Eindruck hinterlassen. Knaben - Hauptlehrer
Eberle von Schönau gab in kurzen Worten
den Gesühlen der Lchrer passcndeu AuSdruck
und schloß mst eiuem dreifachen Hoch aus deu
Hrn. KreiSschulrath, in das die Anwcsenden
freudig eiustiinuitcn. Möge daS gcgenseikige
Vertrauen zwischcn Vorgesetzteu und Uuterge-
bencn rcichlichc Frnchtc 'tragen!
Aus Bade». Zn Bruchsal fand am 25.
wieder eine Verjammluiig deS sogen. waudern-
den Casino'S Skatt, in wclchcr dic angcbliche
Gesahr des VokkSschnlgesetzes bejprochcu und
der sortgesetzte Widerstand dagegcn als eine
Pflicht, namcntlich der Familieiiväter dargcsicllt
wurde. Das verjammelte Publikum bestand
hauplsachlich ans einigen durch ihre ultramon-
tane Gestnnuiig sich auSzeichnenden kalholischcn
Geiftlichcn und aus den vou ihnen truppweisc
mitgcbrachten Landleuten der Umgegcnd; die
Theilnahme der Stadtbevölkcrung, die aus-
schließlich katholisch ist, war, wie der „S. M."
nieldct, unbedeutend.
1) Daß mtt Äuöiiabme vou P,issagieren, die al» Ein-
waiioercr zur See uniiiilleli'ar iu amerikanischeii HLien
eiulressen, sortaii keiuem Reisenden gestanel sein soll,
oslue ^Paß auö eiiiein fremden Land in die gcnailnlrn
2) daß Einwanderern uuler Erlasjung der srühern
-kioraiiss-tzuuz mehi jShri,l-n Sliiieuidali« in der Uuioi,
dli lojoriize Erwerbung des amerikauijchen SlaalS-
burgeirechl», samml allen damil verkuüpjleu R-chlen
UIIÜ Pslichten (also einschließiich des KriegödicnsteS)
erniogiichl weroe.
Die diesieiligen StaalSangehörigen, wclche nach der
N'iiou zn reisen gedeiikeu, sind hitrnach nm so mebr
auigeforderl, sich mii geiiügenden AuSweiscn zu ver-
stheii, ais sie, ohne solche, gegen ihre nrspriiiigliche Ab-
Iichi durch Einlrill-schivierigkeilcii an den Uilio!i-.irenzen
veraiilaßk werdeu köuulen, ihr ieilherigeS SlaalSbüraer-
rechk übereiit aufzugeben.
Mannheim, 29. Jan. Ein großes Unglück ver-
sctzie g-stern unsere Sladl in Ausregimg nnd Schreckeu.
Gegrn 1 Uhr am Nachmittag isl der Dampikcssci in der
Mannheimer Aclicnhrauerei (Äroßcr Mayerhos) erplo-
dirl nnd haben die Wilkungcn dieses VorgaugS aroßc
Z-rstorungen himerlasseii. Vor Aiiem b-ki-g, man den
Lod eiues in ocr Äraurrci bejchästiglm Bierbianers,
üein die Gewall des SchlageS den odern Theii des
Kvpfcs dis züm Uiuerkiefer hinwcggenoinmen hal. Ein
andererÄraiier erlilt GesichlSverbrcuniing und ein Dritter
ieichler, Berletzungcn I dagegen schlllg einem hiesigen
Ardeiler, weicher in dem WirchschastSiocale fich hesand,
cin onrch dic Erplosion in daS WirihSzimmer geschicu-
dcrics Licrsäßcheii dao Bein ciitzwri. Die Beschädiglen
we rden in das Ällgemeinc KcankenhauS verbrachc Ebenso
die veichr des Vernnglücklen. — An dem Brailbanse
wuroe ein Lhrii der maisiven Rückn'and hinansgeschia-
gen, oaü Gewöibe dcs uiiicrn SlockeS ebenso zum Theil
gefprengl Uttd die oden darüber gehciiden Aüi'lschiffc
mehr oder wenigcr beschädigl. Ferner richteta dcr Luft-
drnck im Hause seibst Ulid der Nachbarschafi arge Ber-
he-rnng-u an. Zm WirlhschajlSgebände wuidcn alle
^eilsicrscheibeii cingcdrnckk, bie Thüreir znsammengerijseii,
chen und sonslige Lejchadigungen herbeigeführl, oie sich
nichl allc verzeichnen iasseii. — Wie das Ungiück ge-
schehen, kaiin jctzl iloch nichl beslinimt werden. Der
zerbrochene Kcssel liegl noch unler dem Schun verdrckt
uud wirb dcsscli Uiilcrfuchiing da» Nähere ergedcn. Jm
JlUcresse deö Gejchäslsdclriebö, der setzi vielsach rir der
Sladl Dampjkrasl in Anipruch nimmt, ist eS wünschens-
wcnh, wenii dnrch geschworcne Sachvcrständigc dcr nunh-
maßiichc Vorgang fest>icsteitt und daS Ergcbniß der Un-
lersuchung vciöfseiulichl wird. (M. Allz)
Vermischte Uachrichten.
AuS Wesel, 22. Jan. wird der „Rhcinischen Zlg."
folgmde^ , ^cht >iict)r>ig^ewöhiiliche^^Aall gei^cldet:
uen Blick bewieseu und wußte seiue giichtuug stets mit
Gcist uud Wissen zu vertreteu. — Der Kampf des lctz-
teu Jahres hat ihn uiuer die Reihen der Protestgeber
gestettk, wir wolleu deu Muth uud die Ueberzeugungö-
lreue ehreu, die ihu zu dem ihm gewiß nicht leicht ge-
wordeueu Schritte führteu. — Er hal uun ausgekämpft
Obngkeitliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen
Großh. Amtsgericht Neckargemünd.
Rr. 687. Zm Laufe des Mouats Dezember v. I.
uud eiseiner Einfassuug, sowie ein 2V2' langeS uud
8" breireö eiserues Kohlenbeckeu enlweudet.
^ Wir^bitteir ^11^ Fahudung aus das Entwendete und
Neckargemünd. den W^Jl'nuar 1865.
Großh. Amtsgericht.
v. Stetteu.
Aufforderung.
Dic Stifluug dcö Fräulein Mag-
dalcna Umhstättcr sür lang-
dlenende treue Dienstboteu betr.
Auö der geuanuten Sliftung ack 1000 fl. siud die
Ziirseu » 40/0 für die Zeil vom 42. April 1861/65 mit
180 fl. an lreue, fleißige uud langdieirende Dieustboten
wi^cr^zu veriheilem ^ ^ ' i "
d. I. miudesteus v ^Zahre in eiu und oems'elbeu Dieiist
geweseu sind uud sich durch sittsameö und tadelloseö
Belragen eiuer Belohuung würdig gemachl haben, inner-
halh 3 Wochen bei uns anzumelben ultd die betreffen-
Der Gemeinderath.
s^l^ Sievert.
Lauergefälle Verpachtung.
Die der Staotgcmeinde Heidclbcrg zusteheuden
Laucrgefälle follen vom 1. Aprtt 1865 biS dahin
1866 in Pacht gegeben werden.
Tagfahrt zur Vornahme dteser Verpachtung im
Wege öffentlicher Versteigerung wird auf
Mittwoch, den I. Febrnar l. I.,
Dormittags 1l Uhr,
Pachtliebhaber wcrden mit dem Bemerkcn ein-
geladen, daß der Tarif übcr die zu verpachtenden
Gefälle uud dic Pachtbeviugungeii auf der Ge-
mciuderatbskanzlei eingesehen werden können.
Heidelbcrg, dcn^ 2^ Ianuar 1865.
Bauarbeiten-Vergebmig.
Die Herstellung eines RettungshauseS für verwabr-
loSte karb. Kinder jolt im Soumi,sionöwcgc vcrgcbe»
wcrden; man ladek daher jämmtlichc HaudwerkSleute, alS:
Maurer, Steinhauer. Zimmermann, Schremer,
Miuags 4Uhr, au uuterzeicbueie Commissioii abzugeben.
Heidelberg, den 15. Januar 1865.
Lrath. Stiftungskommission. _
Schäserei - Vcrpachtuna.
Montag. den 13. Februard. I., VormitmgS 10
Uhr, wird iu dem hiesigcn Nathhause die AuSübung
deS SchaswaidcrcchiS auf hicsigcr. 1300 Morgen Fcld-
und Wiesen umfasseiiden Gcmarkliug. wclchcm ca. 13
Morgen Almentgürer zum Gcnusse bcigegeben werden,
auf Eb^bis
Reiilmuth.
(1) Graulich, Rathsschrbr.