Htidtlbrrgtr Ztilmig.
Kreisverküildigungsblatt fiir den Kreis Heidclberg und amtliches Berkündigungsblatt für die Amts- und Amts-
Gerichtsbezirke Hcidelbcrg und Wicsloch und den Amtsgerichtsbezirk Nelkargemnnü.
* Poljtische Umschau.
* So langweilig die schleswig - holsteinische
Angelegenheit in ihrem jetzigen Stadium auch
sein mag, so darf man es doch nicht unter-
lassen, die wichtigsten Phasen derselben jeweils
hervorzuheben. Die Antwort des Wiener Cabi-
netS vom 1. Juni 5. I., worin Oesterreich,
unter Wahrung seines Standpunktcs, zur Be-
schleunigung einer endlichen Lösung auf den
Vorschlag Prcußens hinsichtlich Einberufung
der schleswig-holstein'schen Stände vom Jahre
1854 eingeht, setzen wir als bekannt voraus.
Diese Antwort schcint wegen der angehängten
Proteste und sonstigen Clauseln in Bcrlin so
unangenehm berührt zu haben, daß sich sofort
die Nachrlcht verbreitel hat, die projectirtc Zu-
sammenkunft der beiden Monarchen (von Preu-
ßen und Oesterreich) in Karlsbad werde nicht
stattfinden. Dann wurdcn bekanntlich von Seiten
Preußens Unterhandlungen mit dem Groß-
herzog von Oldenburg angeknüpft, und nun
ist vom Berliner Cabinet eine neue Depesche
(unterm 12. d. M.) nach Wien abgegangen,
welche die bekannten Forderungen Oldenburgs
unterstützt, und Gleichstellung der Prätendenten
durch Entfernung des AugustenburgerS aus
Holstein verlangt. Unterdessen harrt das Volk
in Schleswig-Holstein in ruhiger, unerschütter-
licher Haltung der Dinge, die da kommen sol-
len. Auf die Forderung der Entfernung deö
Herzogs hat dieses beharrliche Volk sicher nur
die eine Antwort: „Der Herzog soll nicht gehen!"
Nur übermächtiger Gewalt dürfte es gelingen,
Fürst und Volk abermals zu trennen!
Der Landrath des Kreises Rügen hat durch
die Gendarmen die Ortsschulzen dahin instruiren
lassen, jedem Einwohner der betreffenden Ort»
schaft bekannt zu machen, daß zu der Zeit, wo
der König sich von Stralsund nach Stubben-
kammer begebe, sich Niemand in Arbeitskleidern
und mit Pantoffeln auf der Landstraße sehen
lassen dürfe, sondern nur im Sonntagsanzuge,
widrigenfalls er gewärtig sein müsse, daß man
ihn von der Straße entferne.
Ein freisinniges Londoner Blatt gibt der
freisinnigen Partei des preußiichen Abgeord-
netenhauses folgende Rüge: „Die freisinnigen
Führer in Berlin könnten eine Handlung des
Muthes, oder. wie Andere vielleicht sagen wür-
dcn, der einfachen Pflicht thun, wenn jeder von
ihnen persönlich die Zahlung aller von dieser
Marschall Magnan.
sind. ^etzt d'jx Baus^in^, ^mittelst
"Kaiser der Franzosen seine Herrschaft
aufnchtete, wclche nach und nach verschminden; die
letzten Iahre haben furchtbar aufgeräumt unter
den Pcrsonen sernes nächsten Vertrauens und in
semer unmlttelbarsten Umgebung.
Jener Gebeimrath, den der Kaiser der Fran-
zosen nach dem Attentate Orsini's einsetzte und
der zuglnch als Regentschaftsrath fnngiren sollte,
bestcvt kaum vter Jahre und hat schon ein vollcs
Drittel seiner neun ursprünglichen Mitglieder, den
Cardinal Morlot, deN Herzog von Malakoff und
den Duc de Morny verloren. Möglich, daß unter
allen Todesfällen drr letzten Jahre das Ableben
seines Privatsecretärs Mocqaiard Louis Napoleon
tn seinen Gefühlen am schmerzlichsten berühit hat.
Der fortwährende vertrauliche Umgang mochte das
mit sich bringen. Aber wcnn nickt für den Mcn-
schcn, so doch jedcnialls für den Monarchen ift es
eine noch viel ernstere Mabnung des Geschickes,
daß jetzt mit dem Marschall Magnan auch der Letzte
jeneS TriumvirateS, welches den Staatsstreich rccht
Mittwoch, 21 Juni
gesetzeSverächterischen Regierung geforderten
Steuern verweigern würde. Wir kennen die
Schwicrigkeiten, welche der pceußischen Verfas-
sung — die nach einem königlichen Staats-
streich octroyirt wurde — hinsichtlich einer be-
dingungsloscn Verweigerung allerSteuern durch
die Kammer innewohnen. Allein wir wisscn
auch, daß nvch kein Sicg über den Despotis-
mus crrungeu wurde, wenn nicht die Volks-
vertreter oder das Volk selbst in Bezug auf
politischc Rechte und Pflichten einer großen und
freien Anschauung huldigten. Es kann doch
wahrlich keinem Zweifel unterliegen, daß vom
Ministerium in Preußen das Gesetz niederge-
treten worden. Es kann also auch kein Zweifel
darübcr obwaltcn, däß das Land und seiue
Führer vollkommen bcrechtigt sind, dem Mini-
sterium alle finanziellen Existenztnittel abzu-
schneidcn. Jn dieser Nichtung ist aüch von der
liberalen Majorität Manchcrlei gesprochen wor-
den; aber die Hauptsache ist nicht geschchen:
die Mitglieder des Hauses haben in ihrer
Eigenschaft als cinzelne Bürger die Verwei-
gerung der S-teuern nicht ausgeführt. Und
gleichwohl würde ein Verfahren dieser Art
sicherlich einen mächtigen Einfluß auf die Be-
völkerung üben. Die Fahne des Parlaments-
widerstandes würde dadurch in jede Provinz,
in jeden Kreisdistrict von Preußen verpflanzt
werden. So lange die Freisinnigen nicht so
verfahren, werden ihrc Reden fruchtloö bleiben,
und der Junkerhochmuth wird sich immer wieder
in solchen gcsetzlosen Zumuthungen zeigen, wie
sie Hr. v. Pismarck so eben gegen Dr. Virchow
versucht hat."
Marschall Canrobert soll an Gtelle des ver-
storbcnen Marschalls Magnan Oberbefehls-
haber der Pariscr Armee werden.
Die spanische Regierung hat Befehl erlassen,
alle Casinos, Clubs, Zirkel u. dgl. zu schließen,
und den Behörden gestattet nach Ermesfen auch
Bälle und Gefellschaften zu verbieten.
Die italienische Regierung hat den Gemein-
derath der Stadt Neapel aufgelöst.
Das venetianische Centralcomite hat gele-
gentlich des italienischen Nationalfestes in den
venetianischen Provinzen eine Proclamation zu
Tausenden verbreitet, worin die Venetiäner
zum Vertrauen auf die Zukunft und zur Aus-
dauer aufgesordekt werden unter Festftellung
des Programms: Keine Vereinbarung mit den
Untcrdrückern!
Erqebenheit eines St. Arnaud verglichen werden. ^
Magnan, dcr in seinem 74. Lebensjahre ge- !
storben ist und seine ersten Feldzüge auf der pyre-
Die in Braunschweig erscheinende „Reichs-
zeitung" vom 16. d. brin^ zum Gedächtniß
des vor fünfzig Jahren (am Abend des 16.
Juni 1815, an einem Freitage wie dießmal)
im Kampfe gegen die Franzosen bei Quatre-
bras den Heldentodt gcstorbenew tapfercn und
patriotifchen Herzogs Friedrich Wilhelm
auSführlicherc Erinneruugen an den Gefallenen,
sowie aus denkwürdigen Schlachttagen vom
16. bis 18. Juni 1815, letztere in zwei in-
teressanten Berichten des Obersten Olfermann,
des Commaudeurs der brauuschweigischen Trup-
peu, an daS fürstlicheGeheime-Raths-Collegium,
und schließlich noch die letzte Ordre des Her-
zogs Friedrich Wilhelm mit seiner eigenhän-
digen Unterschrift vom 16. Morgens. Die
Zeitung beginnt mit einem- in schwarzen
Rand gefaßten poetischen Nachrufe an den
Hcldenfürsten, der so lange mit seinen „Schwar-
zen" der Schrccken der Franzosen gewesen.
Die neueste Nummer der Leipziger „Jllustrir-
ten Ztg." bringt zur Verherrlichung der 50-
jährigen Gedenkfeier der Waterloo-Schlachten
zehn darauf bezügliche Jllustrationen von L.
v. Elliot und A. Beck — eine ächt patriotische
Jdee.
Ans Mexico erfährt das „Mem. dipl." daß
Kaiser Maximilian eine Landespolizei einge-
führt und zum Generaldircctor dersclben einen
Franzosen, Hrn. Galloni d'Jstria bestellt habe.
Auch ist in der Hauptstadt ein Postdienst nach
europäifchem Muster, der allmälig auf alle
Städte des Kaiserreiches ausgedehnt werden
soll, organisirt worden. Man wird auch eine
Postkarte des Kaiserreichs so schnell als mög-
lich eutwerfen.
D e u t s ch l a n d
Daden, 18. Juni. Das Befiffden Jhrer
Königlichen Hohcit der Frau Großherzogin und
des Prinzen während des gestrigen Tages und
in der verflossenen Nacht berechtigen zu der
frohen Hoffnung, es werde der bishcrige höchst
erfreuliche Zustand fortdauern. Dr. Buchegger.
Dr. Schrickel. Dr. Lange.
Baden, 19. Juni. Die gestern ausgespro-
chene Hoffnung, daß das erfreuliche Bcsinden
Jhrer Königlichen Hoheit der Frau Großher-
zogin und des Prinzen fortdauern wcrde, hat
sich bis jetzt vollkommen erfüllt, indem der
gestrige Tag und die letzte Nacht in erwünschter
sollte. Diese Vorgänge mögen Neipoleon's Blicke
zuerst auf ihn gelenkt hoben; 1851 wurve ihm
burck ben Prinz-Piäsidenten das Commanvo über
übertrogen, die er von da ab sorgiältig überwachte,
von aUen republikaniscken Elementen reinigte und
für den Staatsstreich vorbereitkte.
(Schluß folgt.)
bküef ,79SA
der Wrrth des Imports auf 81 Millionen, des
Erports auf 26 Millionen Dollars. Im Iadre
1861 war die Seelenzabl schvn auf 81,448,322 ge-
ftiegen; der Jmport auf 862.166,254 Dollar, der
Erport auf 460.122,206 Dollars. Im Jadre 1851
hatten die Vcrkinigten Staatcn 10,287 Meilen
tclrgraphischkr Lcitung; b-nnen zehn Iahrcn trat
eine fast dreifache Vcrmrhrung rin; die Eisen-
babnltnien erstreckten sich über 10,287 Meilen, die
Tclegraphcnbrähte über 40,000 Meilen.
Kreisverküildigungsblatt fiir den Kreis Heidclberg und amtliches Berkündigungsblatt für die Amts- und Amts-
Gerichtsbezirke Hcidelbcrg und Wicsloch und den Amtsgerichtsbezirk Nelkargemnnü.
* Poljtische Umschau.
* So langweilig die schleswig - holsteinische
Angelegenheit in ihrem jetzigen Stadium auch
sein mag, so darf man es doch nicht unter-
lassen, die wichtigsten Phasen derselben jeweils
hervorzuheben. Die Antwort des Wiener Cabi-
netS vom 1. Juni 5. I., worin Oesterreich,
unter Wahrung seines Standpunktcs, zur Be-
schleunigung einer endlichen Lösung auf den
Vorschlag Prcußens hinsichtlich Einberufung
der schleswig-holstein'schen Stände vom Jahre
1854 eingeht, setzen wir als bekannt voraus.
Diese Antwort schcint wegen der angehängten
Proteste und sonstigen Clauseln in Bcrlin so
unangenehm berührt zu haben, daß sich sofort
die Nachrlcht verbreitel hat, die projectirtc Zu-
sammenkunft der beiden Monarchen (von Preu-
ßen und Oesterreich) in Karlsbad werde nicht
stattfinden. Dann wurdcn bekanntlich von Seiten
Preußens Unterhandlungen mit dem Groß-
herzog von Oldenburg angeknüpft, und nun
ist vom Berliner Cabinet eine neue Depesche
(unterm 12. d. M.) nach Wien abgegangen,
welche die bekannten Forderungen Oldenburgs
unterstützt, und Gleichstellung der Prätendenten
durch Entfernung des AugustenburgerS aus
Holstein verlangt. Unterdessen harrt das Volk
in Schleswig-Holstein in ruhiger, unerschütter-
licher Haltung der Dinge, die da kommen sol-
len. Auf die Forderung der Entfernung deö
Herzogs hat dieses beharrliche Volk sicher nur
die eine Antwort: „Der Herzog soll nicht gehen!"
Nur übermächtiger Gewalt dürfte es gelingen,
Fürst und Volk abermals zu trennen!
Der Landrath des Kreises Rügen hat durch
die Gendarmen die Ortsschulzen dahin instruiren
lassen, jedem Einwohner der betreffenden Ort»
schaft bekannt zu machen, daß zu der Zeit, wo
der König sich von Stralsund nach Stubben-
kammer begebe, sich Niemand in Arbeitskleidern
und mit Pantoffeln auf der Landstraße sehen
lassen dürfe, sondern nur im Sonntagsanzuge,
widrigenfalls er gewärtig sein müsse, daß man
ihn von der Straße entferne.
Ein freisinniges Londoner Blatt gibt der
freisinnigen Partei des preußiichen Abgeord-
netenhauses folgende Rüge: „Die freisinnigen
Führer in Berlin könnten eine Handlung des
Muthes, oder. wie Andere vielleicht sagen wür-
dcn, der einfachen Pflicht thun, wenn jeder von
ihnen persönlich die Zahlung aller von dieser
Marschall Magnan.
sind. ^etzt d'jx Baus^in^, ^mittelst
"Kaiser der Franzosen seine Herrschaft
aufnchtete, wclche nach und nach verschminden; die
letzten Iahre haben furchtbar aufgeräumt unter
den Pcrsonen sernes nächsten Vertrauens und in
semer unmlttelbarsten Umgebung.
Jener Gebeimrath, den der Kaiser der Fran-
zosen nach dem Attentate Orsini's einsetzte und
der zuglnch als Regentschaftsrath fnngiren sollte,
bestcvt kaum vter Jahre und hat schon ein vollcs
Drittel seiner neun ursprünglichen Mitglieder, den
Cardinal Morlot, deN Herzog von Malakoff und
den Duc de Morny verloren. Möglich, daß unter
allen Todesfällen drr letzten Jahre das Ableben
seines Privatsecretärs Mocqaiard Louis Napoleon
tn seinen Gefühlen am schmerzlichsten berühit hat.
Der fortwährende vertrauliche Umgang mochte das
mit sich bringen. Aber wcnn nickt für den Mcn-
schcn, so doch jedcnialls für den Monarchen ift es
eine noch viel ernstere Mabnung des Geschickes,
daß jetzt mit dem Marschall Magnan auch der Letzte
jeneS TriumvirateS, welches den Staatsstreich rccht
Mittwoch, 21 Juni
gesetzeSverächterischen Regierung geforderten
Steuern verweigern würde. Wir kennen die
Schwicrigkeiten, welche der pceußischen Verfas-
sung — die nach einem königlichen Staats-
streich octroyirt wurde — hinsichtlich einer be-
dingungsloscn Verweigerung allerSteuern durch
die Kammer innewohnen. Allein wir wisscn
auch, daß nvch kein Sicg über den Despotis-
mus crrungeu wurde, wenn nicht die Volks-
vertreter oder das Volk selbst in Bezug auf
politischc Rechte und Pflichten einer großen und
freien Anschauung huldigten. Es kann doch
wahrlich keinem Zweifel unterliegen, daß vom
Ministerium in Preußen das Gesetz niederge-
treten worden. Es kann also auch kein Zweifel
darübcr obwaltcn, däß das Land und seiue
Führer vollkommen bcrechtigt sind, dem Mini-
sterium alle finanziellen Existenztnittel abzu-
schneidcn. Jn dieser Nichtung ist aüch von der
liberalen Majorität Manchcrlei gesprochen wor-
den; aber die Hauptsache ist nicht geschchen:
die Mitglieder des Hauses haben in ihrer
Eigenschaft als cinzelne Bürger die Verwei-
gerung der S-teuern nicht ausgeführt. Und
gleichwohl würde ein Verfahren dieser Art
sicherlich einen mächtigen Einfluß auf die Be-
völkerung üben. Die Fahne des Parlaments-
widerstandes würde dadurch in jede Provinz,
in jeden Kreisdistrict von Preußen verpflanzt
werden. So lange die Freisinnigen nicht so
verfahren, werden ihrc Reden fruchtloö bleiben,
und der Junkerhochmuth wird sich immer wieder
in solchen gcsetzlosen Zumuthungen zeigen, wie
sie Hr. v. Pismarck so eben gegen Dr. Virchow
versucht hat."
Marschall Canrobert soll an Gtelle des ver-
storbcnen Marschalls Magnan Oberbefehls-
haber der Pariscr Armee werden.
Die spanische Regierung hat Befehl erlassen,
alle Casinos, Clubs, Zirkel u. dgl. zu schließen,
und den Behörden gestattet nach Ermesfen auch
Bälle und Gefellschaften zu verbieten.
Die italienische Regierung hat den Gemein-
derath der Stadt Neapel aufgelöst.
Das venetianische Centralcomite hat gele-
gentlich des italienischen Nationalfestes in den
venetianischen Provinzen eine Proclamation zu
Tausenden verbreitet, worin die Venetiäner
zum Vertrauen auf die Zukunft und zur Aus-
dauer aufgesordekt werden unter Festftellung
des Programms: Keine Vereinbarung mit den
Untcrdrückern!
Erqebenheit eines St. Arnaud verglichen werden. ^
Magnan, dcr in seinem 74. Lebensjahre ge- !
storben ist und seine ersten Feldzüge auf der pyre-
Die in Braunschweig erscheinende „Reichs-
zeitung" vom 16. d. brin^ zum Gedächtniß
des vor fünfzig Jahren (am Abend des 16.
Juni 1815, an einem Freitage wie dießmal)
im Kampfe gegen die Franzosen bei Quatre-
bras den Heldentodt gcstorbenew tapfercn und
patriotifchen Herzogs Friedrich Wilhelm
auSführlicherc Erinneruugen an den Gefallenen,
sowie aus denkwürdigen Schlachttagen vom
16. bis 18. Juni 1815, letztere in zwei in-
teressanten Berichten des Obersten Olfermann,
des Commaudeurs der brauuschweigischen Trup-
peu, an daS fürstlicheGeheime-Raths-Collegium,
und schließlich noch die letzte Ordre des Her-
zogs Friedrich Wilhelm mit seiner eigenhän-
digen Unterschrift vom 16. Morgens. Die
Zeitung beginnt mit einem- in schwarzen
Rand gefaßten poetischen Nachrufe an den
Hcldenfürsten, der so lange mit seinen „Schwar-
zen" der Schrccken der Franzosen gewesen.
Die neueste Nummer der Leipziger „Jllustrir-
ten Ztg." bringt zur Verherrlichung der 50-
jährigen Gedenkfeier der Waterloo-Schlachten
zehn darauf bezügliche Jllustrationen von L.
v. Elliot und A. Beck — eine ächt patriotische
Jdee.
Ans Mexico erfährt das „Mem. dipl." daß
Kaiser Maximilian eine Landespolizei einge-
führt und zum Generaldircctor dersclben einen
Franzosen, Hrn. Galloni d'Jstria bestellt habe.
Auch ist in der Hauptstadt ein Postdienst nach
europäifchem Muster, der allmälig auf alle
Städte des Kaiserreiches ausgedehnt werden
soll, organisirt worden. Man wird auch eine
Postkarte des Kaiserreichs so schnell als mög-
lich eutwerfen.
D e u t s ch l a n d
Daden, 18. Juni. Das Befiffden Jhrer
Königlichen Hohcit der Frau Großherzogin und
des Prinzen während des gestrigen Tages und
in der verflossenen Nacht berechtigen zu der
frohen Hoffnung, es werde der bishcrige höchst
erfreuliche Zustand fortdauern. Dr. Buchegger.
Dr. Schrickel. Dr. Lange.
Baden, 19. Juni. Die gestern ausgespro-
chene Hoffnung, daß das erfreuliche Bcsinden
Jhrer Königlichen Hoheit der Frau Großher-
zogin und des Prinzen fortdauern wcrde, hat
sich bis jetzt vollkommen erfüllt, indem der
gestrige Tag und die letzte Nacht in erwünschter
sollte. Diese Vorgänge mögen Neipoleon's Blicke
zuerst auf ihn gelenkt hoben; 1851 wurve ihm
burck ben Prinz-Piäsidenten das Commanvo über
übertrogen, die er von da ab sorgiältig überwachte,
von aUen republikaniscken Elementen reinigte und
für den Staatsstreich vorbereitkte.
(Schluß folgt.)
bküef ,79SA
der Wrrth des Imports auf 81 Millionen, des
Erports auf 26 Millionen Dollars. Im Iadre
1861 war die Seelenzabl schvn auf 81,448,322 ge-
ftiegen; der Jmport auf 862.166,254 Dollar, der
Erport auf 460.122,206 Dollars. Im Jadre 1851
hatten die Vcrkinigten Staatcn 10,287 Meilen
tclrgraphischkr Lcitung; b-nnen zehn Iahrcn trat
eine fast dreifache Vcrmrhrung rin; die Eisen-
babnltnien erstreckten sich über 10,287 Meilen, die
Tclegraphcnbrähte über 40,000 Meilen.