Krcisuerküildiguilgsblatt für den Kreis Heidelberg und amtlichcs Verkündigungsblatt für die Amts- und Auüs-
Gerichtsbezirkc Heidclberg uud Wicsloch und ücn AmksgerichtSbezirk Neckargemünd.
N» S7. Mtt«v»ch. s. Mär,
Auf die „Heidclberger
Zeitung" kann man sich
noch fnr den Dionat
März mit 21 Kreuzern abonniren bei allen
Postanstalten, den Boten und Zeitungsträgern,
sowie der Expedition (Schiffgasse Nr. 4).
* Politische ttmschau.
Nach officiellen Mittheilungen hält Oester-
reich die preußischen Forderungen für unan-
nehmbar, welche gleich^eitig betonen. daß eine
Rückgabe Nordschleswigs an Dänemark niemals
stattfindcn könne. Oesterreich bereite Maßregeln
vor zur Wahrung seines Mitbesitzrcchtes. Es
bestätigt sich, daß die Mittelstaaten einen An-
trag beim Bund in der Frage der Herzogthümer
demnächst stellcn werden.
Der Corresp. der KarlSr. Ztg. glaubt den
Behauptungen dcr Berliner Blätter gcgenüber.
daß Ocsterreich im Wesentlichen den prcußischen
Forderungen zustimmen werde, einfach wieder-
holen zu müssen, daß die österreichische Ant-
wort, welche schon in den ersten Tagen der
nächsten Woche nach Berlin abgehen vürfte,
wohl diese Forderungen als Unterlage der wei-
teru Vcrhandlung nicht abweisen, ihren Jnhalt
aber, wie er vorliegt, als unannehmbar bezeich-
nen wird.
Auch die „Oesterreich. Ztg." und der ,,Bot-
schaster" widersprechen der Behauptuug der
„Kreuzzeitung" , nach welcher die preußischen
Vorschläge von Oesterreich nicht ungünstig auf-
genommen worden wären. Die „Oesterr. Ztg."
sagt: „Nach unsern Jnformationen wurden
die preußischen Vorschläge für unannehmbar
erklart."
Ein Organ dcr hannover'schen Negierung
erfährt, daß Oesterreich die preußischen For-
derungen in Bctreff Schleswig-Holsteins mit
der Zumuthung bcantworten werde, Gesammt-
Oesterreich in den Deutschen Bund aufzunehmen.
Die „Neue preußische Zcitung" lehrt folgende
neue Doctrin: Es sei geltendes Recht in Prcn-
ßen, daß, wenn das Etatsgesetz nicht zu Stande
komme, der Etat durch königl. Anordnung fest-
gestcllt werde;" und formulirt hiernach ihr
Programm: „fortan kein budgetloser Zustand,
sondern ein verfassungSmässiges, der Regel nach
durch Gesetz, in Ausnahmefällen durch königl.
Erlaß festgestelltcs Budget."
Die „Vossische Zeitung" meint, daß die Sen-
dung von zwei preußischen Kriegsschiffen nach
dem Pyräeus nscht allcin eine Uebungs-Expe-
dition, sondern die Sicherung der preußischen
Jnteressen im Oriente zum Zweck habe, da in
Griechenland Confiicte zu bcfürchten seien. durch
welchc preußisches Eigenthum in Gefahr kom^
men könne.
Die „Mittelrhcinische Ztg." wird mit dem
1. April wieder erscheinen.
Die in München weilenden, vor Kurzem
aus Oesterreich gekommcnen Polen haben durch
die königl. Polizeidirektion ihre Pässe zugestellt
crhalten, mit der Weisung, binnen 24 Slunden
die Stadl und das Land zu verlassen.
Pariser Nachrichten melden, die Regierung
habe nicht die Absicht, die Erneuerung des mit
dem 31. März erlöschenden, vielbesprochcnen
Sicherheitsgesetzcs bei dem gesetzgebenden Körper
zu beantragen.
Nach dem Abend-Monitcur ist die KriegS-
kostenentschädigung, welche Peru an Spanien
zu bezahlen hat, auf 60 Millionen Realen
sestgcsetzt.
Eine Volksvcrsammlung in London hat die
Zerstörung der Unabhängigkeit Polens als eine
Gefahr sür Europa erklärt.
Während die Nachrichten aus Catania über
den Ausbruch des Aetna beruhigend lautcn,
berichtet der in Messina erscheincnde Corriere
Siciliano, daß das Dorf Castanea di Naso,
welchcs nach statistischcn Quellen 2700 Ein-
wohner zählt, vcrsunken sei. Alle näheren An-
gaben fehlen.
Wie der Stampa mcldet, soll am 14. März,
dem Geburtstagc des Königs von Jtalien und
des Prinzen Humbert eine Amnestie sür die
wegen Aspromontc Verurtheilten crgehen.
Der „Osservatore romano" widerlegt die
Nachricht, daß ein Aussöhnungsplan bezüglich
dcr Neligionsangelcgenheiten von Mexico
zwischen dem Papst und dem Kaiser Max ge-
bildet worden sci.
Der Kaiscr von Merico hat, wie die Patrie
meldet, unterm Januar ein Dekret erlasscn,
wodurch die früher in Kraft bestehenden Ge-
setze wegen der Exequatur der päpstlichen Bullen
und andcre Documente des heil. Stuhls be-
stätigt wcrden. Es wird in dem Dekret gcsagt,
daß die Bullen u. s. w. dem Kaiser behufs
der Ertheilung des Exequatur von seinem Justiz-
minister vorgelegt werden müssen.
Briefe aus Rio Janeiro vom 8. Febr.
Vom wandernden Cafino.
(Ein Liedlein, nach der lustigen Binschgauer
Weis' zu fingrn.)
Die Schwarzen wollten einmal wallfahrttn gehn —
Kyrie eleison!
Dorthtn, wo Mannheims Mauern ftehn —
Kyrie elrison!
Die Pfafflein gingen vorne, die Schwarzen gingen
nach:
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol'Herrn Lamey und Herrn R o g-
genbach!
Mann —
Kyrie eletson!
Es kam mit den Easinovizen an —
Kyrie eleison!
Gar Mancher ging schon sckräge, gar Mancher war
schon schwach.
Ach und weh! Weh und Ach!
Der Teufel hol' Hcrrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Und als fie kamen zum Theaterplatz —
Kyrie eleison!
Da standen schon die Spitzen des Magistrats —
Kyrie eleison!
Darob entsatztdie Schwarzen anhuben: Wehund Ach!
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Kyrie eleison!
Sie hatten großen Hunger und dorsteten noch mehr—-
Kyrie eleisou!
Wermuth, Cognac und Kümmel hielt ihre Geister
wach.
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Die Schwarzen wollten in die Kirch' hinein —
Kyrie eleison!
Der Meister von den Bürgern doch sagte: Nein! —
Kyrie eleison!
Scheert euch nach Haus! Wir geben euch hier ketn
gastlich Dach!
melden, daß die brasilianischen Truppen Mon-
tevideo belagern. Dagegen dringen die Truppen
ParaguayS in der verthcidigungslosen Provinz
Matto-Grosso vor.
Znr SchlcSwig-HolsteLtt'schen
Sache.
Nach einer Correspondenz der „Schl.H.Z."
aus Sonderburg wurde am 17. Febr. von der
dänisch gesinnten Partei auf der Jnsel Alsen
eine große Schlittenfahrt mit dänischen Ab-
zeichcn von Sonderburg nach Augustenburg
veranstaltct. In dem letzteren Ortc hatte man
dagegen schleswig-holsteinische Fahnen aufge-
zogen und nach einigen Reibungen im Hotel
kam es dort zu einer großen Schlägerei zwischen
den Gästen und Einwohnern von Augusten-
burg, so daß es des Einschreitens der Gens-
darmen und des Miltärs bedurfte, um die Ruhe
wieder herzustcllen.
D e n t s ch ! a n d.
KarLsruhe, 5. MLrz. Jm „Karls. Tag-
blatt" findet fich solgende amtliche Bekannt-
machung: Nr. 44 des hier erscheinenden Badi-
schen Beobachters vom 21. v. M. wurde wegen
strafbaren Jnhalts am 20. v. M. polizeilich
mit Beschlag belegt und der Beschlag durch Er-
kenntniß großh. KreiS- und Hofgerichts hier
(Raths- und Anklagekammer) vom 3. d. M.
Nr. 233 bestätigt. Großherzogl. Amtsgericht.
C. v. Teuffel.
c5 Heidelberg, 3. März. Es wird mehr
und mehr klar, und bedarf wohl kaum der
nähern Ausführung, daß das Ortsschulraths-
gesetz nur den Vorwand der ultramontanen
Agitation abgab, die von wenigen Leitern aus-
ging und zu deren Durchführung die unerfah-
renen Landbewohner von dieser Partei zusam-
mcngeführt wurden. Mittelst dieses Treibens
sollte eine Art öffentlicher Meinung gebildet
und damit in den regierenden Kreisen Besorg-
niß vor der Aufregung des Volks verbreitet
werden, um dadurch die Möglichkeit aller wei-
tcren volkSthümlichen Errungenschaften abzu-
schneiden. Daß auf dem nächsten Landtage
sich Stimmen zu Gunsten der Civilehe und
Communalschule erheben, vielleicht Gesetzesvor-
lagen deßhalb erscheinen werden, weiß man
wohl, und dies sollte hauptsächlich vereitelt
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Die Lehrbuben kamen aus jedem Haus —
Kyrie eleison!
Und pfiffen daö schwarze Casino aus —
Kyrie eleison!
Da ward in frommen Herzen gar grimme Rache wach.
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Da sprang ein muthig Pfäfflein aus der Schaar
hervor —
Kyrie eleison!
Und kriegt' 'nen kecken Buben am linken Ohr —
Kyrie eleison!
Und gab ihm eine Schelle mit gar gewalt'gem Krach.
Ack und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Nun rückten voller Muth die Lehrbuben an —
Kyrte eleison!
Gerichtsbezirkc Heidclberg uud Wicsloch und ücn AmksgerichtSbezirk Neckargemünd.
N» S7. Mtt«v»ch. s. Mär,
Auf die „Heidclberger
Zeitung" kann man sich
noch fnr den Dionat
März mit 21 Kreuzern abonniren bei allen
Postanstalten, den Boten und Zeitungsträgern,
sowie der Expedition (Schiffgasse Nr. 4).
* Politische ttmschau.
Nach officiellen Mittheilungen hält Oester-
reich die preußischen Forderungen für unan-
nehmbar, welche gleich^eitig betonen. daß eine
Rückgabe Nordschleswigs an Dänemark niemals
stattfindcn könne. Oesterreich bereite Maßregeln
vor zur Wahrung seines Mitbesitzrcchtes. Es
bestätigt sich, daß die Mittelstaaten einen An-
trag beim Bund in der Frage der Herzogthümer
demnächst stellcn werden.
Der Corresp. der KarlSr. Ztg. glaubt den
Behauptungen dcr Berliner Blätter gcgenüber.
daß Ocsterreich im Wesentlichen den prcußischen
Forderungen zustimmen werde, einfach wieder-
holen zu müssen, daß die österreichische Ant-
wort, welche schon in den ersten Tagen der
nächsten Woche nach Berlin abgehen vürfte,
wohl diese Forderungen als Unterlage der wei-
teru Vcrhandlung nicht abweisen, ihren Jnhalt
aber, wie er vorliegt, als unannehmbar bezeich-
nen wird.
Auch die „Oesterreich. Ztg." und der ,,Bot-
schaster" widersprechen der Behauptuug der
„Kreuzzeitung" , nach welcher die preußischen
Vorschläge von Oesterreich nicht ungünstig auf-
genommen worden wären. Die „Oesterr. Ztg."
sagt: „Nach unsern Jnformationen wurden
die preußischen Vorschläge für unannehmbar
erklart."
Ein Organ dcr hannover'schen Negierung
erfährt, daß Oesterreich die preußischen For-
derungen in Bctreff Schleswig-Holsteins mit
der Zumuthung bcantworten werde, Gesammt-
Oesterreich in den Deutschen Bund aufzunehmen.
Die „Neue preußische Zcitung" lehrt folgende
neue Doctrin: Es sei geltendes Recht in Prcn-
ßen, daß, wenn das Etatsgesetz nicht zu Stande
komme, der Etat durch königl. Anordnung fest-
gestcllt werde;" und formulirt hiernach ihr
Programm: „fortan kein budgetloser Zustand,
sondern ein verfassungSmässiges, der Regel nach
durch Gesetz, in Ausnahmefällen durch königl.
Erlaß festgestelltcs Budget."
Die „Vossische Zeitung" meint, daß die Sen-
dung von zwei preußischen Kriegsschiffen nach
dem Pyräeus nscht allcin eine Uebungs-Expe-
dition, sondern die Sicherung der preußischen
Jnteressen im Oriente zum Zweck habe, da in
Griechenland Confiicte zu bcfürchten seien. durch
welchc preußisches Eigenthum in Gefahr kom^
men könne.
Die „Mittelrhcinische Ztg." wird mit dem
1. April wieder erscheinen.
Die in München weilenden, vor Kurzem
aus Oesterreich gekommcnen Polen haben durch
die königl. Polizeidirektion ihre Pässe zugestellt
crhalten, mit der Weisung, binnen 24 Slunden
die Stadl und das Land zu verlassen.
Pariser Nachrichten melden, die Regierung
habe nicht die Absicht, die Erneuerung des mit
dem 31. März erlöschenden, vielbesprochcnen
Sicherheitsgesetzcs bei dem gesetzgebenden Körper
zu beantragen.
Nach dem Abend-Monitcur ist die KriegS-
kostenentschädigung, welche Peru an Spanien
zu bezahlen hat, auf 60 Millionen Realen
sestgcsetzt.
Eine Volksvcrsammlung in London hat die
Zerstörung der Unabhängigkeit Polens als eine
Gefahr sür Europa erklärt.
Während die Nachrichten aus Catania über
den Ausbruch des Aetna beruhigend lautcn,
berichtet der in Messina erscheincnde Corriere
Siciliano, daß das Dorf Castanea di Naso,
welchcs nach statistischcn Quellen 2700 Ein-
wohner zählt, vcrsunken sei. Alle näheren An-
gaben fehlen.
Wie der Stampa mcldet, soll am 14. März,
dem Geburtstagc des Königs von Jtalien und
des Prinzen Humbert eine Amnestie sür die
wegen Aspromontc Verurtheilten crgehen.
Der „Osservatore romano" widerlegt die
Nachricht, daß ein Aussöhnungsplan bezüglich
dcr Neligionsangelcgenheiten von Mexico
zwischen dem Papst und dem Kaiser Max ge-
bildet worden sci.
Der Kaiscr von Merico hat, wie die Patrie
meldet, unterm Januar ein Dekret erlasscn,
wodurch die früher in Kraft bestehenden Ge-
setze wegen der Exequatur der päpstlichen Bullen
und andcre Documente des heil. Stuhls be-
stätigt wcrden. Es wird in dem Dekret gcsagt,
daß die Bullen u. s. w. dem Kaiser behufs
der Ertheilung des Exequatur von seinem Justiz-
minister vorgelegt werden müssen.
Briefe aus Rio Janeiro vom 8. Febr.
Vom wandernden Cafino.
(Ein Liedlein, nach der lustigen Binschgauer
Weis' zu fingrn.)
Die Schwarzen wollten einmal wallfahrttn gehn —
Kyrie eleison!
Dorthtn, wo Mannheims Mauern ftehn —
Kyrie elrison!
Die Pfafflein gingen vorne, die Schwarzen gingen
nach:
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol'Herrn Lamey und Herrn R o g-
genbach!
Mann —
Kyrie eletson!
Es kam mit den Easinovizen an —
Kyrie eleison!
Gar Mancher ging schon sckräge, gar Mancher war
schon schwach.
Ach und weh! Weh und Ach!
Der Teufel hol' Hcrrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Und als fie kamen zum Theaterplatz —
Kyrie eleison!
Da standen schon die Spitzen des Magistrats —
Kyrie eleison!
Darob entsatztdie Schwarzen anhuben: Wehund Ach!
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Kyrie eleison!
Sie hatten großen Hunger und dorsteten noch mehr—-
Kyrie eleisou!
Wermuth, Cognac und Kümmel hielt ihre Geister
wach.
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Die Schwarzen wollten in die Kirch' hinein —
Kyrie eleison!
Der Meister von den Bürgern doch sagte: Nein! —
Kyrie eleison!
Scheert euch nach Haus! Wir geben euch hier ketn
gastlich Dach!
melden, daß die brasilianischen Truppen Mon-
tevideo belagern. Dagegen dringen die Truppen
ParaguayS in der verthcidigungslosen Provinz
Matto-Grosso vor.
Znr SchlcSwig-HolsteLtt'schen
Sache.
Nach einer Correspondenz der „Schl.H.Z."
aus Sonderburg wurde am 17. Febr. von der
dänisch gesinnten Partei auf der Jnsel Alsen
eine große Schlittenfahrt mit dänischen Ab-
zeichcn von Sonderburg nach Augustenburg
veranstaltct. In dem letzteren Ortc hatte man
dagegen schleswig-holsteinische Fahnen aufge-
zogen und nach einigen Reibungen im Hotel
kam es dort zu einer großen Schlägerei zwischen
den Gästen und Einwohnern von Augusten-
burg, so daß es des Einschreitens der Gens-
darmen und des Miltärs bedurfte, um die Ruhe
wieder herzustcllen.
D e n t s ch ! a n d.
KarLsruhe, 5. MLrz. Jm „Karls. Tag-
blatt" findet fich solgende amtliche Bekannt-
machung: Nr. 44 des hier erscheinenden Badi-
schen Beobachters vom 21. v. M. wurde wegen
strafbaren Jnhalts am 20. v. M. polizeilich
mit Beschlag belegt und der Beschlag durch Er-
kenntniß großh. KreiS- und Hofgerichts hier
(Raths- und Anklagekammer) vom 3. d. M.
Nr. 233 bestätigt. Großherzogl. Amtsgericht.
C. v. Teuffel.
c5 Heidelberg, 3. März. Es wird mehr
und mehr klar, und bedarf wohl kaum der
nähern Ausführung, daß das Ortsschulraths-
gesetz nur den Vorwand der ultramontanen
Agitation abgab, die von wenigen Leitern aus-
ging und zu deren Durchführung die unerfah-
renen Landbewohner von dieser Partei zusam-
mcngeführt wurden. Mittelst dieses Treibens
sollte eine Art öffentlicher Meinung gebildet
und damit in den regierenden Kreisen Besorg-
niß vor der Aufregung des Volks verbreitet
werden, um dadurch die Möglichkeit aller wei-
tcren volkSthümlichen Errungenschaften abzu-
schneiden. Daß auf dem nächsten Landtage
sich Stimmen zu Gunsten der Civilehe und
Communalschule erheben, vielleicht Gesetzesvor-
lagen deßhalb erscheinen werden, weiß man
wohl, und dies sollte hauptsächlich vereitelt
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Die Lehrbuben kamen aus jedem Haus —
Kyrie eleison!
Und pfiffen daö schwarze Casino aus —
Kyrie eleison!
Da ward in frommen Herzen gar grimme Rache wach.
Ach und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Da sprang ein muthig Pfäfflein aus der Schaar
hervor —
Kyrie eleison!
Und kriegt' 'nen kecken Buben am linken Ohr —
Kyrie eleison!
Und gab ihm eine Schelle mit gar gewalt'gem Krach.
Ack und weh! Weh und ach!
Der Teufel hol' Herrn Lamey und Herrn Rog-
genbach!
Nun rückten voller Muth die Lehrbuben an —
Kyrte eleison!