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Heidelberger Zeitung — 1865 (Januar bis Juni)

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Nr. 27-50 Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2822#0145

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Turin, 7. Febr. Der Municipalrath von
Turin hat cinstinunig beschlossen, eine Adresse
an oen König zu crlasscn.

Aus Daden. S. G. H. dcr Prinz Wil--
helm ist auZ Gotha wiedcr nach Karlsruhe
zurückgckehrt. — Wie der „S. M." vcrnnnmt,
beabsichtigt man cine durchgreifcnde Neuord-
nung dcs sogen. Diätenregl emcn ts, d. h.
der Regclung der Bezüge für die Beamten und
Angcstelltcn deS Staatcs (ausschließlich dcr
Militärverwaltung) bei auswärtigen Dicnstgc-
schäftcn. Die zur Zcit gültigen Bestimmungcn
sind schon 60 Jahrc alt.

Cine verunglüekte Expedition.

Das wandernde C a s i u o, welches ver-
muthlich von dem nengcgründeten badischen
Preßvercin losgelassen wnrde, entwickclt eine
wundersame Thätigkeit nnd erhöht dieFaschings-
sreuden dcs dadischcn Volkes durch Gastvorstcl-
lungen in allen Ecken bes Landcs. Nach der
allbekanntcn Erfahrung, daß fortwährend auf-
fallendc Wassertropfen einen Stein auszuhöhlen
vermögen, werden auffalleyde Abordnungcu
tropfcnweise gegcn das unglückliche Karlsrnhe
losgclassen, nm dort den Stein dcs Anstoßes,
das Schulgesctz, anszuhöhlen; odcr aber, sollte
dieser Stein so harler Granitfels sein, daß die
Tropfcn ihm Nichts anhaben könncn, so hofft
man, daß die sämmtlichcn Tropfen nach und
nach zn einem Strome anschwellcn und den
Fels in seinen schwarzen Fluthen begraben
werden. Ein Hanptangriff follte diescr Tagc
von Freibnrg, aus diesem Neservoir dcr Stein-
aushohler, gcführt werden, und wuroe eine Ab-
ordnung abgelassen, bestehcnd aus cincm ultra-
montanen Grafen, einem ultrarnontaneil Ba-
ron, einem ultramontanen Hofrath, einem erz-
bischöflich-approbirtcn Buchhändler, einem Kir-
chenwachslichtcr-Fabrikanten, einemKirchenkelch-
Goldarbeitcr, cinem Kirchcnparamenten-Posa-
menticr, einem Kirchcnfenster - Glasermeister,
einem Kirchenfchneider. einem Mctzger, einem
kirchlichgesinnten Wirth, welcher'unserem Lan-
desfürsten reinen Wein ciuschenkcn sollte, und

Ende gut, Alles gut, und um ihrcr Sachc
sichcr zu sein, hatte die Abordnung noch einen
Spirilus-Fabrikanten mitgenommcn. Glcichwie
der Prinz Fricdrich Karl in Wicn, hat sich
jedoch die Gesellschaft bemüßigt gcfehen, ihren
Aufenthalt in Karlsruhe bedeutend abzukürzen
und kehrie unerwartet schncll wicdcr nach Frei-
burg znrück uud zwar schien es der vornehme
Theil am Eiligsten gchabl zu haben, denn cr
entfernte sich pcr Schncllzug auS dem Dunst-
kreise der Nesidenz, während dic Andern dic
billigerc Gelegcnheit dcS „Ordinären" bcnützten.
Empfangsfcicrlichkeiten am hiesigen Bahnhof
soll die Abordnung abgelehut haben. Ueber
daS Ergcbuiß dieser steinaushöhlcudcn Expedi-
tion beobachtcn die einzeluen Mitglieder ein
würdcvolles Stillschweigen, cS will jedoch da
und dort verlauten, dic Ursache der schnellen
Abrcisc sci eine höchst merkwürdige geologische
Entdeckung gewescn, wclchc die Expedition ge-
macht uud die darin besteht, daß sie in dem
Stciue ^es Austoßcs ein Haar gefunden hättc,
cin Umstand, ver, wenn cr sich bcstätigt, wohl
geeignet sein dürftc, dic Aufmerksamkeit Fach-
kundiger in Anspruch zu uchmen. Die weni-
gcn Bürgcr, welche, vom Zusalle begünstigt, so
glücklich waren, deu Nückkehrenden bei ihrem
Wicdcrciuzuge in Freiburg zn,bcgcgncn, wollcn
eine auffallende Kürze der Beiuklcider der ver-
ehrlichen Mitglieder wahrgenommen haben, ja
cS sollen bei einzclnen besonderS feinen schwarz-
tuchcnen Unaussprechlichen Verkürzuugen biö
an das Kuie hinauf bcmerkl wordcn scin. Die
böse Welt will bchaupten, dies komme daher,
weil die Abordnung die Resideuz mit abgesäg-
ten Hoscn verlasseu habe. (Br. Z.)

Vermischte Nachrichten.

KarlSluhe ab.zchaltenc Generalversammlung nebst dem
Rechenschaftübcricht vom'12. Jan. 1863/64.

Dcr „Bcrichl' theilt mit, daß die iin voriqcn Jahr
zn Gunstcn deS Vereins veranstaltete Lotterie eine Eiu-

Zm>.» »°» d>p»mnin «ildiru n. ^ ^

hatte und nach Bestrcitung der AuS-
gaben^ sür ^ Verloosu11gsgegnistände,

einstimmi§ zu Bcschlnsscn erboben wnrden, w daß das
Benesicium vom 12. Jan. 1865 an 225 fl. beträgt.
Nach dem „Nechenschaftsberickl" dcr Vcrein^768

pcriodc nm 4331 fl. 49 kr. vermehrt nnd beträrft — anS-
schließlich deS Lottericertra>is — rein 20,150 fl. 39 kr.,
c,e§cn 15,818 fl. 50 kr. im voriqen Jahrc. Seit Grün-

155 Todeöfällcn 24,700 fl. anöbezahlt.

Diirsenbericht.

Oestcrr. Fondö fest bci izcringcrcm Umsatz als iii dcn
lctztcn Tagen; Wiener Valnta in Posten biö 104^
uMiVesetzt.

National 69 bez., Venct. 84^/^ bcz., cnglischc Mct.
73Vz G-, SilbcrinctaNiqncs 75 Br., 4'/2proc. Metall.
56'/4 bcz., Amerikanischc 54>/2 " 53, nach Notiz- 52^/g
bis 51—1/4 bez., süddentschc fcst.

Oesterr. Bank 843 bez., Credit l99'/z—LOO'/»—199»/.
bez.. Hypothekenbank 99'/2 bez., Zettelbank 262 Br.

6'/. Nhr. (Schlnßcnrse.) Crcdit 199'/,—'/«- 1860er
Loosc 84Vä. 1882ei Amerikancr 52'/. — 51'/, - 52»/«.

Obrigkeitliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen.

Nenck.

3) 81 a-'

Heidelbcrg,

5) „ 167 Karl Gerbcr von Heibelbcrq,

61 „ 195 Karl Friedrich Kvlb von Heidelberg,

7) „ 197 Angust Wintrr von Wieblingcn,

8) „ 206 Fran; Wilhclm Gcicrhas von Nnß-

loch,

9) „ 227 Gevrg J"nli»s Wvls von Dossenheim,

10) „ 242 Pclcr Philipp Träumcr von Kirch-

11) „ 253 Johann Georg Felir Nenner von

Heidelberg, dcn 3. Febrnar 1865.

Grosih. Bezirksamt.

_M. Frcv. _

Großh. Bezirksamt Hcidelberg.

Nr. 3029- Die Gcsuche nm Aufnabme in das
Armcnbad sind, gehörig begrundet, längstens bis

^cnränd^td^l.^b ^ '^'^urcichcn. Dic

Hcidclbcrg, drn 4. Fcbruar 1865.

^ Großb. Bezirköamt.

- M. Frc y.

Holz-BcrsLeiqeruttg.

Aus dcm Hridelbergcr Städtwalde Dislrikt l.

Abty. 13 „Hobespitzschlag" werden am
Dicnstäg, dcn >4. d. M.,
Dormittags 9 tthr,

anfangend, anf dem Natbbausc dahicr öffentlich

36 bncheneS )

24'/, „ birkcncs , Prügclholz,,

4'/, „ gemischtes'

Mä Stiick b°ibk°r >

^ „ ^gcmischtc^ ^

Brkailtitiinichuii,;

Dic Eintheilnng der Notariats-
Nr. 3076. distrikte oer Stadt Heidelberg betr.
Das Großh. IEzininifterinm hat mit Erlaß

eine rvcstliche Hälftc mit ihrcr Äbgrcnznng anch
kür die Einthcilnng der Notariatsdistrikte der
Stadt I. (östliche Hälfte — Hr. Notar Dillinger)
und II. (westliche Hälftc — Hr. Notar Pezold)
mahgebend sein soll.

Dics wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht.
Hcidelberg, den 6. Febrnar 1865.

Großh. Amtsgericht.

K a h.

(2)


Holz-Lersteigerung

Künftigen Frcitag, drn
10- Februar d. I.,' Vor-
mittags^O Ubr, iin^Frei-

Leimencr Weg?

16 Klastrr Bnchen- nnd
anderes Scheitholz,

23 Hundert Wellcn,

4 C'ichststämme, znsammcn mit 309 Cubikfnß.

Großh. Amtsgericht Wicsloch.

Die Schöffensitzungcn betr.
B c s ch l u ß.

Vormittags 8'tthr, ^

_^Hördn _

Großh. Amtsgericht WieSloch.

Die Führttng der bürgerlichen Standcs-

, ^ ^ l^ rcr'um

nu»g niit dcm 1. März d. I. beginnr.

WicSloch, dcn ß. Febrnar 1865

Grvßh. Anttsgcricht.

Hördt._

Holzversteigermig.

Aus den Äbtbeilungen:
Unterer Bcckcrt, Mönch-
buckcl und Rittersbach der

^Mittwvch dcn 15. d.M.,

Vormiltags 10 Ubr,

^ ^ im Wirthshaue znm Löwen

1 Bnchstamm, 38 Forlenstämme, 125 Lärchcn
stangen, 302 Forlenstangen, 700 buckene nnd for-
lcne Bohnenstcckcn, 17'/, Klafter bncbcnc Scheitcr,
32'/, Klafter bnchcne Klavpcrn, 127 Klaftcr for-
lene Klappcrn, 82'/, Klaftcr rorlenc Prügcl, V»
Klaftcr birkcnc Prügel nnd 3314 bnchene Wellcn.
Hcivelbcrg, den 7. Februar 1865.

Gr. Pflege Schönan.

Kirckcr._ (1)

Eitl kleineS möblirtcs Zimmev ist sy-
gleich zn vermiethcn Schiffgasse Nr. 3.
 
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