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Heidelberger Zeitung — 1865 (Januar bis Juni)

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Nr. 102-126 Mai
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https://doi.org/10.11588/diglit.2822#0529

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der Bchsrdc avf sich z» ziehe»; aiiö diejem
Anlaffe wcrdc dcr Kaiscr srüher, als er beab-
sichligl habe, auS Algerien zurückkehren; er
«erdc nach neucrer Bestimiiiiing schon gegen
Ende dieseS Monal in PariS wiedcr cinlresien.

Z t a l i « n.

AloreNz, 18. Mai., AbendS. Geslern »er-
jammellen sich auf dem Platze Sanla Croce
die Arbcilergcsellschaslen. ES sind ihnen wich-
lige Geschenkc gemachi worden. Der König
wohnle Abends der auf dem Thcater Pagliano
gegebenen Vorstcllunz bbi. Se. Maj. wurde
mit begeistcrtcm Jnbel cmpfangen. Währcnd
diescr drei Festtage hat man nicht der geringsten
Unordnnngen zu crwähnen gchabt.

L p a » i e »

Madrid, 18. Mai. Der Finanzminister
erklärt, eS sei rinbegründct, daß dcr Vertrieb
der zu cmittirenden sxanischen Obligationen
an der Pariscr Börsc verboten worden sei. —
General Cialdini ist in Madrid angekommen.

Neuefte

Rio d» Jatteiro, 24. April. Det Blokus
von Paragüay ist am 10. erklärt wordcn. Die
brasilianische Flotte hat sich nach Corrientes
und Humaita gewandt. Der «Krieg zwischeü
Paraguay und Buenos-Ayres ist noch nicht
erklärt, aber er ist gewiß. Man spricht von
einem Bündniß zwischen Paragyay und Bolivia.

Rewyork, 6. Mai. Eine Generalordre
des Generals Halleck gestattet den conföderirten
Militär- und Civilbeamten, den Cid der Treue
zu schwören, und es verheißt ihnen Amnestie.
Die Newyorker Handelskammer befürwortet die
Versöhnungspolitik. Sämmtliche conföderirte
Truppen Florida's sind angeblich zur Capitu-
lation bereit. Seward's Genesung macht gute
Fortschritte.

Rewyork, 6. Mai. Aus Washington:
Das „Chronicle" zeigt an, daß in den großen
Städten Bureaus eröffnet sind- um Offiziere
und Soldaten anzuwerbcn, welche nach Mexico
wandern wosten. Der „Herald" sagt, es werde
ein Plan vorbereitct, welcher Privatleutei» ge-
statte, die Monroe-Doctrin (keine europäische
Herrschaft in Amerika zu dulden) aufrecht zu
erhalten, ohne Compromittirung der Regierung.

Newyvrk, 6. Mai. Ewell und, andere
Generale der Südstaatlichen haben ein Schreiben
an Grant gesandt, worin sie den Schrecken
und das Entsetzen aussprechen, ivclches ihnen
der Mord Liucoln's verursacht hat. — Herr
Jefferson Davis, Hr. Benjamin und General
Breckenridge mit 2000 Reitern und 11 Wagen
haben am 28. April Norktown (Süd-Carolina)
passirt. Die unionistische Cavallerie kam erst
am nächsten Tage in Aorktown an.

Der Präsident Iohnson hat eine Rede ge-
halten, in welcher er wiederholt, daß es noth-
wendig sei, auf die Führer der Empörung die
größte Strenge des Gesetzes anzuwenden. Die
gesammte Armee Sherman's ist in Wäshington
angekommen. Die südstaatlichen Armeecorps
fahren fort ihre Unterwerfnng zu erklären. —
Der Proceß dcr Mitschuldigen Booth's wird

iu der nächsien Woche in Washiugton
beginnen. Man versichert, daß ein formeller
Antrag an dic Canada'sche Regierung ergan-
gen ist, daß sie alle Mitschuldigen Booth's, die
sich in Cana befinden, auszuliefcrn habe. —
Es wird versichert, die Regierung habe die
Frage wegen Aufhebung des Dlotus ciner Prü-
fung unterworfen. — Gold 143°/s- Wechsel auf
Londou 156V,- Wechsel auf Paris 3.60. Bonds
lOoVi- Bauinwolle 47—48. ~

Ajaecio, 15. Mai. Bei der unter großer
Begeisterung vorgenommeuen Enthülluug der
Napoleons-Denkmale hielt Prinz Napolcon cine
langere, öfters durch Hochrufe untcrbrochene
Nede. Jhr Jnhalt war cine beredte Lebensbe-
schreibung dcr Bonapartes mit besonderer Wür-
digung deS Lebens u. der Thaten Napoleon's I.,
das Ganze cin Programm liberaler Politik.

Wien, 18. Mai. Die Debattc über den
Handelsvertrag mit dem Zollvcrein hat begon-
nen. 13 Redner gegen die Annähmc bcs Ver-
trags sind eingeschrieben, Winterstein beantragt
Vertagung der Verhandlung, bis der vom 1.
Zuli ab interimistijch in >Wirksamkeit tretende
Zolltarif zur vcrfassungsmäßigen Behandluug
vorgclegt sein wird. Morgen FortsetzUng.

Lauenburg, 18. Mai. Die „Lauenbur-
gische Ztg." veröffentlicht eine Bekanntmachung
des Präsidiums der Nitter- u. Landschaft Lauen-
burg, nach welcher der diesjährige ordentliche
Landtag am 9. Juni in Ratzeburg eröffnet
wird.

Mannheim, 15. Mai. Wie wir soeben
erfahren, hat unsere Gemcindebchörde beschlossen,
2 der hiesigen Lehrer auf die allgemeine deutsche
Lehrerversammlung, welche nach Pfingsten in
Leipzig abgehalten wird, zu schicken und sie mit
dcu dazu nöthigen Geldmitteln zu versehen.
Man freut sich allgemein über diesen Beschluß,
und wir bcrichten Jhnen densclben mit dem
Wunsche, daß dieses schöne Beispiel auch an-
derswo Nachahmung stnden möchte, und so den
Lehrern neue Gelegenheit geboten würde, sich
durch Anregung und Austausch der Jdceu und
Erfahrungen immer mehr und mchr für ihren
Beruf zu bcfähigen und geschickter zu machen.

K Heidelberg, 17. Mai. AuS den gestriqen Bc-
spre^üngen deS Handwerkerbildm

den. Namentlich der Blick auf Weib und Kinder war
bei den Meisten der Sporn, der sie zu wirklich verhält-
uißmäßig außerordentlichen Mühen — namentlich auch
in Bezug äui Vermehrung der üblicheii ArbeitSzeil —
befähjgte. Nach dreijährigem Bestehen ist jetzt die junge
Genosienschait sö lveit gediehen, daß sie über ein Kapital
voü 1936 Thirn. verfügt und lö Wcbestühle im eigenen
Betriebe hät. Und dies glänzende Resultat hät d'ck
Lerein ohnc^jede ftemde Beihilf^lediglich durch die will-

Männ von üngewöhnlicher Energie ^und für seinen
Stand stltener Bildung. Er ist officiell (d. h. dem
Handelsgesetzbuch und d.em käusenden PubliküM gegen-
über) der Jnhabtr des GeschäfkeS, sachlich sind aber M
Theilnehmer gftichberechtigte Asiocie's. Zu bemerkeü lst
noch, daß der Verein natürlich mit der Scheelsücht und
den lebhäftesten Änlipathieen der meisten in gleicher
Sphäre in Berlin wirkenden Fabrikanten zu kampfen
hatte, nur eiuige rühmliche Ausnahmen haben sich dabei
zur Ehre Berlin's herauögestellt. Die Asiociation wächst
jetzt in potencirken Mäßstäben, nnd vielleicht wird sie
bald in der Lage sein, sämmtliche Mitglieder selhst. zu
bes^ä f si^sind^ Theil ^derselben

einen nicht uiirühmlichen Äntheil. Er bat dem jungen
Verein mik fteundlichem Nath auf das Kräftigste viek-
fach genützt. Dieses Beispiel lehrt wiederum auf das

Kräfte — deuu die Weber spielen thatsächlich in der Jn-
dnstrie diese Rolle — zu leisten im Stande ist. Möchte
diese Mittheilung auch den hiesigen Arbeitern zum Sporn

würdigt. ^ 0 b

K Wieskoch, 12. Mäi. Der Stand der Feld-

GoNesdienst in Heidelber».

der Providenzkirche: Hr. Vicar Scdwarz.

Nachmittags 3 Uhr,

in der Providenzkirche: Hr. Candidat Himmelheber.

Univerfitätsgottesdienst in der Providenzkirche,
V-Il Uhr: Hr. Stadtpsarrer Schellenberg.

Obrigkeitliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen.

Nr. 10427. Außer den beiden Haltstationen der
Droschken auf dem Paradeplätz und dem Korn-
warkt werden sür die Sommcrmonate zwei weitere
Platze rn den Anlagen zu diesem Zwccke bestimmt,
und die westliLe Seite des Platzes beim

„Arbore.um ' längs oem Garten des evang. Hospi-
tals, sowie dre „Wilbelmsstraße" auf der Seite des
Europaitchen Hofs. An diesen beiden Stellen ha-
ben tagltckje dret Droschken aufzufahren, und stehen
zu jeder Zeit zur Verfügung des Publikums.

Dle Droschkenbefitztr werdett darauf aufmerksam
gemacht, daß dte fur ihr Verhalten auf ven Halt-
stationen bestehenden Bestimmüngen auch auf diese
Plade Anwendung finden und sie insbesondere
verffichtet sind, für sorgfältige ReiNigüng der Stcllen
zu sorgen.

Heidclberg, den 16. Mat 1865.

Größh. BezirkSamt:

_ Sonntag.

Großh. Bezirksamt Wiesloch.

Aufforderung.

Nr. 2990. Kanonier Heinrich Bender von Malsch
hat sich am 27. v. Mks. aus seiner Garnison in Karls-
ruhe entfernt und ist bis jetzt noch nicht zurückgckehrt.
Er wird daher aufgefordert, sich innerhalb 6 Wochen
entweder hier oder bei dem ihm vorgesetzten Großh.
Commando des Feldartillerieregiments in Carlsruhe zu

Signalement: Alter 23 Jahre, Größe 5' 7" 1"
Stätur schlank, Gesichsform länglich, Gesichtsfarbe ge-
sund, Haare braun, Stirne oval, Augenbranen br^un,

^Äiesiock'"den^17 Mm 1865.

Großh. BezirksaMt.

Linde mann.

Accordversteigerungs-Ankündigung.

Die Stadtgemeinde Heidelberg bedarf füv daS Jahr
1865 noch 5 Eubikruthen rother Sandstein- nnd 6
Cnbikrnthen Pörphyrpflastdrsteine. Die Lieferung der-
selben soll am

Mittwoch. den 24. d. M.,
Nachmittags 3 Uhr,

auf der Gemeinderalhskanzlei dahier durch Versteigerung
in Accord begeben werden und wird dics als Einlädung
an die zur Uebernahmc der Liefernng Lusttragenden
öffentlich bekannt gemacht.

Heidelberg, den 11. Mai 1365.

Der Gemeinderath:

Krausmann.

(2) Sachs.

Pachtversteitterungs-
Ankündigung.

Die städtische Wiese Lagerbuch-Nr. 88, Gcwann
II zu Schlierbach vom Gutleuthof herein: 1 Vier-
tel 73 Ruthen 47 Füß, die sog. „Küchlerswiese"
am Neckar, wird am

Mittwoch, den 24. d. M.,
Nachmittags 4 Uhr,

anf der Gemeinberathskanzlei nuf mehrere Aahre
in Pacht versteigert. Die Pachtliebhaber werden
hicrzu eingeladen.

Heivelberg, den 16. Mai 1865.

Der Gemeinderath:

(1) Sachs.

Weißer fiüsfiger Lem,

von Kd. Kaukm in Paris,
für GiaS, PvrzillA, Marmvr, Hvlz, r-dkr, Kork,
Papler, Carlaa, 14 kr. uad 28 kr. drn Flaroni

Rubin-Putvrr,

die Rasirmesser zu schgrfen, alle llhetalle zu poli-
ren und für sonstige Anwendungen, 21 kr. den
Flacon. Zu h '


> haben in Hetdelberg bei

C Gröffer
 
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