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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 48.1932-1933

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Heimeran, Ernst: Bilderdiebstähle, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.16480#0053

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Georg Buchner. Damenbildnis

mit großer Ruhe vorgegangen zu sein.-' Nun,
allerdings.

Im allgemeinen seht es bei diesen Fällen recht
prosaisch zu. Y\ er z. B. das Archiv einer Tages-
zeitung, in der laufend solche Fälle registriert sind ,
durchsehen wollte — der Verfasser dieses Artikels
hat sich diese Mühe genommen — wird den Bilder-
diebstählen beaecnen wie denen von Überziehern.

CD '

Rädern. Silber, von Juwelen allenfalls. Die Diebe
hoffen ganz simpel auf Verwertung, w as ihnen bei
Mittelware auch nicht selten gelingt : und nur wenn
sie Pech haben, erwischen sie ahnungslos ein
handelsbekanntes Stück und fallen damit meist
prompt herein.

So wurden am 8. Oktober 1931 aus der Gemälde-
galerie des Mannheimer Schlosses 12 Holländer
aus dem 17. Jahrhundert, darunter Wouwcrmann.

Ostade, van Goyen, Ruysdael, Teniers, gestohlen.
Die Bilder waren aus dem Rahmen herausgeschnit-
ten, in die heruntergerissene Stoffverkleidung der
Wand eingewickelt und mit Gardinenkordeln ver-
schnürt worden. Schon am folgenden Freitag
wurden die Bilder in Frankfurt a. M. zum Kauf
angeboten, der Dieb wurde hierauf in der Person
des 27jährigen russischen Ingenieurs Maslauka
von der Kriminalpolizei festgenommen.
Nicht immer aber verstehen Einbrecher ihr Ge-
schäft so schlecht. Wie in jedem Beruf gibt es
auch da gewiegte Spezialisten, deren man nicht so
leicht habhaft wird. So ist der größte Bilderdieb-
stahl der letzten Jahrhunderte, der vom April 1927
im Museum der schönen Künste zu Moskau, bis
zum heutigen Tag ohne Aufklärung, obwohl die
Fahndunesstellen der ganzen W elt in Bewegung

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