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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

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Kunstgewerbe-Museum in Leipzig
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https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0038

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JahiMiisi.

Vciträgc

^»"vr.C.V.LÜtzow
^ikN.Thcreflanumg. 25,
s»."" Verlagstz.

KönigSstr. 3,
iu richten.

^' ilovniitirr.

Nr. 5.
Znscralc

ü. 21/2 Sgr. für dle drei
Mal gcspaltene Petitzeile
werden von jeder Buch-
uud Kunsthandlttng an-
genounnen.

I»74.

Beiblatt znr Zcitsüirist stir vildendc Kunst.

Dies Blatt, jede Woche ain Freitag crscheinend, erhalten die Abonnenten ver „Zeitschrift für bildende Kunst" xratls; für sich allein bezogen
kostet der Jahrgang 3 Lhlr. sowohl im Buchhandel wie auch bei den deutschen und österreichischen Postanstalten.

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Kunstgewerbe-Musenm in Leipzig. — Die „pseudo-amerikanische Skulptur" in Jtalien abermals. — Ein noch unverfaßtes Buch. — Das Schicksal
der Kunstwerke Unteritaliens. — Heinrich Philippi -j-. — Jan Joest, der „Meister vom Todc Mariä". — Die Bamberger Kunst- und Gemälde-
sammlung. — Ausgrabungen iu Olympia. — Eine Antikenfabrik. — Zeitschriften; Auktionskataloge. — Jnserate.

Kunftgewerbe-Museum in Leipzig.

Am 25. Okkober fand die feierliche Eröffnung des
einem Jahre anf Anregung von I>r. Max Iordan,
^'therigem Direktor dcs städtischen Museums, von der
^bsigen „Gemeinnützigen Gesellschaft" im Ver^in mit
kirier Anzahl Kunstfreunde nnd angesehencr Jndustrieller
Mündeten Kunstgewerbe-Museums statt. Das zur Aus-
mhrung des Unternehmens niedergesetzte Komitä hatte
sofort durch Zeichnung von Beiträgen beschafften
kidmittel mit raschem Entschluß dazu benutzt, um
^ih iu den letzten Tagen der vorjährigen Wcltaus-
1 Eung unter freundlichem Beirath von vr. Br. Bucher
^ Ankäufe für das zu errichtende Jnstitut in

^'En zu bewirken. Weitere Ankäufe und Schenkungen
^ermehrten im Laufe des Jahrcs den auf diese Weise
gebildeten stattlichen Grundstock, welcher dnrch Ankauf
^Uer bedeutenden, von W. Drugulin zusammengebrach-
Ornamentstichsammlung und durch Anschluß der
^chon seit Jahren bestehenden, auf Anlaß des verst.

A. v. Zahn in's Leben gerufenen Vorbildersamm-
""3 einen wesentlichen Znwachs erhielt. Das Ganze

'st

vorläufig in ermietheten Lokalitäten untergebracht,

^"'t der nicht unbegründeten Hoffnung, daß die städti-
Ichen Behörden der Anstalt eiu für ihre Zwecke und

Ziel,
iverden.

St^

ausreichendes Gebäude zur Berfügung stellen
Eine Eingabe des Komits's bei der sächs.
aatsregierung um Unterstützung der für die Hebnng
^ Kiinstgewerbes in Sachsen schon jetzt dic beste Ge-
bietenden Anstalt fand bereitwillige Aufnahme,
nur der Umstand, daß für die laufende Finanz-
erivde der für öffentliche Kunstzwecke in lieberalster

Weise im sächsischen Budget eingestellte Fonds bereits
anderweitig in Anspruch genommen war, verhinderte die
Absicht, dem Unternehmen von vornherein größere Mittel
zur Verfügung zu stellen. Die gleichwohl für das lan-
fende und das folgendeJahr gewährte Staatsbeihülfe dürfte
indeß im Verein mit den aus Privatmitteln fließenden
Jahresbeiträgen ausreichen, um die Sammlungen in
wünschenswerther Weise zu vervollständigen und sie für
die betheiligten Kreise der Bürgerschaft nutzbringend zu
machen. Es kommt dem jungen Jnstitute dabei zu
Gute, daß eine Verbindung desselben mit der hiesigen
Kunstakademie angebahnt ist, die unter der Leitung
ihres Direktors, Prof. Nieper, die Pflege der für
das Kunstgewerbe angelegten Talente in richtiger Er-
kenntniß der Anforderungen der Gegenwart sich zur be-
sonderen Aufgabe gemacht und in Rücksicht darauf erst
vor Kurzem neue Lehrkräfte herangezogen hat.

Die Eröffnungsfeierlichkeit, bei welcher die Staats-
und städtischen Behörden in ihren Spitzen vertreten
waren, wurde durch eine Rede des Seidenhändlers
Scharf, welcher den bisherigen Entwicklungsgang des
Unternehmens schilderte, eingeleitet. Am Schluß der-
selben ergrisf Prof. Anton Springer, der Einladung
des Komits's folgend, das Wort, um Zweck und Ziel
der Anstalt klar zu legcn. Jn langerer cindruckSvoller
Rede verbreitete sich Springer über Lie Ursachen, welche
die Begründung von Kunstgewerbemuseen und Kunstge-
werbeschulen an den Centralpunkten des Gewerbfleißes zu
eincr Nothwendigkeit für die Kulturentwicklung der Völ-
ker nicht minder als für ihr wirthschaftliches Gedeihen
gemacht haben. Lauter Beifall lohnte den ebenso licht-
vollen wie von warmer Begeisterung für die Sache
 
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