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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

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Redtenbacher, Rudolf: Die ursprünglichen Entwürfe für St. Peter in Rom
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https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0302

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X. JlihrlMili.

Sciträyc

^nd anvr. C.V.Lützvw

od.andieVcrlagstz.
l^crpzjg, Königsft». S),
zu richten.

2. 3»li

Nr. 38.
Inscrnte

ir 25 Pf. für die drei
Mal gespaltene Petitzeile
werden von jeder Buch-
uitd Klmsthandlung an-

I!i75.

Bnülatt znr Zeitschrist snr bildtnde Knnst.

DieL Blatt, jede Woche ain Freitag erfcheinend, erhalten die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" gi at'18; für sich aNein bezogen
kostel der Jahrgang n Mark fowohl im Buchhandel wie auch bei oen dentschen und österreichischen Postanstalten.

^uhalt: H. v. Geymüller, Die ursprünglichen Entwürfe für St. Peter. — Die Schleißheiiner Galerie. — Korrespondenz: Rom; Frankfnrt a. M. -
Kunstgewerbliche Ausstellung in Dresde». — Archäologische Gesellschaft in Berlin; Demolirung der Nürnberger Stadtmauern; Ansgrabungen in
Olympia. — Zeilschriften. — Jnserate.

^ie urspriinglichcn Entwürfe fnr Ä. Peter
in llom.

Herausgegeben von Baron H. von Geymüller.*)

Schon im Jahre 1868 versprach H. v. Gehmüller
M seinen „Notizen über die Entwürfe zu St. Peter in
Nvm" ein größeres Werk über diesen Gegenstand. Er
^at Wort gehalten; unter obigem Titel hat diese Arbeit
ioeben die Presse vcrlassen, und die erste Lieferung,
^üt 9 Tafeln in Folio und 4 Bogen Text in Groß-
Hurrtformat, läßt den Gesammtcharakter des begonnenen
^Üerkes deutlich erkennen. Niemand konnte gespannter
i^ri auf diese Publikation, und kaum kann es Jemandem
üiehr Vergnügen wachen, dem Publiküm Kunde von ihr
iu geben, als dem Schreiber dieser Zeilen, da er ja
^ibst im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift einige
^eiträge znr Baugeschichtc von St. Peter in Rom ge-
^efert und eine Erwiederung Seitens des Herrn v. Gey-
Riikker in demselben Blatte hervorgerufen hat.

Nach Bollendung des Werkes hosfe ich in einer
^usführlichen Besprechung desselben auch diese Erwie-
^rung eingehender berücksichtigen zu können; für heute
Rvge es mir nur gestattet sein, eine kurze Charakteristik
eben begonnenen Publikation geben und einige auf
Erwiederung des Herrn von Geymüller bezügliche
^ünerkungen beifügen zu dürfen. Das Werk wüßte
'ch nur mit einem einzigen auf gleiche Stufe zu stellen,
der berühmten französischcn Publikation: „Hyuiv
Vitlarck cks Honnsvourt, pulllio su tüoginiilo

Fllnszig Knpstitafelii in gr. Fol. nüt Text in gr, 4,
in deutscher uud französischer Sprache. Wicn, Lehmann
^üd Wentzel; Paris, Baudry. 1875.

). L. Ims8U8 st Ourcml." Wir haben hier wieder
eines der Werke vvr nns, wie sie bis jetzt nur in Paris
odcr London zu Staude kommen konnten, bei uns iu
Deulschland leider fast unmöglich sind.

Vier Blatt Facsimiles in vorzüglichen Photogra-
vnrcn, welche einige der wichtigeren Handzeichnungen
der Mitarbeiter am Bau von St. Peter mit absoluter
Naturtrcue wicdergebeu, zwei Kupferstichtafeln von der
Hand des Verfassers, enthalteud Bramante's Plan zu
St. Peter, sowie einen anderen, den v. Geymüller dem
Fra Giocondo zuschreibt, ein autographisches Blatt,
ebenso vortrefflich vom Autor des Werkes gezeichnet,
wie die zwei von ihm radirten Blättcr, welche die Fa-
yade des jetzigen St. Peter nnd dcs Autouiv da San
Gallo'schen Entwurfes darstellen, bilden deu Anfang der
Mouographie, uud iu eincm halbeu huudert Tafelu
ähnlicher Art soll uns ein Bild der ganzen Entstehung
des Wunderbaues vor Augen geführt werden. Jn den
beiden ersten Bändeu des Werkes wird die Baugeschichte
von St. Pcter bis auf Rafsacl's Tod geführt werden;
in zwei weiteren Bänden verspricht der Verfasser später
die Fortsetzung zu bringen.

Man kann vorläufig, von dem Bcgonucuen auf
die Weiterführung dcr Arbeit schließend, nnr sagen, daß
der Verfasser mit seincm Unternehmen alle Freunde ber
Kunst sich zu größtem Danke verpflichtet hat; Jedermann,
welcher diese herrlichen Blätter besichtigt, wird gewiß
dcr bedeutenden Lcistung dic aufrichligstc Anerkennung
entgegenbringen.

Dic Baugcschichte von St. Peter, wclchc in den
nächsten Lieferungen des Werkes enthalten sein wird,
wird vielleicht manchen Künsthistoriker zur Aeußerung
 
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