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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

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Das deutsche Gewerbemuseum (Auszug aus dem Jahresberichte für 1874), [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0390

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X. JahriMM.
Scitrngc

sind anvr. <5. v. Lükoni
(Wien.Theresianumgasse
2S) od. andie Verlagsü.
(Leipzig, Königsstr. S),
zu richten.

17. Zeptember

dlr. 49.
Inscratc

n 25 Ps. sür die drei
Mal gesxaltcnc Petitzeile
werde» von jeder Buch-
und Kunsthandlung arr-
genommcn.

1875.

Bciblatt zur Zcitschrist sür bildende Kimst.

Dies Blalt, jede Woche am Freitag erscheinend, erhalten die Abonnenten der „Zeitschrift für bildende Kunst" grat,8; für sich allein bezogen
tofter der Iayrgang 9 Mark sowohl im Bnchhandel wie anch bei den deutschen und österreichischen Postanstaltcn.

Jnhalt: Das deutsche Gewerbemuseum (Schluh). — Rosenberg, Sebald und Barthel Beham. — Gingesandt. — Zeitschriften. — Inserate.

Das deutsche Gewerbemuseum.

(Auszug aus dem Jahresberichte für 1874.)

(Schluß.)

Das deutsche Gewerbemuseum begann im Jahre
1867 seine Sammlung mit dem Erwerb von 32 Stücken,
von denen 25 Stück geschenkt waren.

Jn demselben Jahre begann aber auch die thätige
Beihilfe der königl. Staatsregierung, welche auf der
Weltausstellung zu Paris durch ihre Kommissäre ca.
900 Stücke im Werth von ca. 15,000 Thaler ankaufen
ließ. Dieselben wurden dem Gewerbemuseum einstweilen
leihweise und im Mai 1874 sammt allen später von
der Regierung angeschafften Gegenständen als Eigen-
thum überwiesen.

Unter den 900 in Paris erworbenen Gegenständen
befand sich die Mustersammlung moderner Gläser und
Mosaiken von Salviati in Venedig mit allein 404 Num-
niern; ferner mehr als 100 kleinere Stoffabschnitte in-
discher und ägyptischer Kunstwebereien, so daß die Zahl
der übrigen Stücke auf ca. 400 beschränkt war. Es
zeichneten sich darunter aus: die damals neuen Email-
arbeiten von Barbvdienne und von Christofle in Paris,
sowie die cnglischen und französischen Fayencen, ferner
zahlreiche galvanische Nachbildungen, werthvolle orien-
talische Stoffe, Stickereien und Teppiche u. s. w.

Jm Jahre 1868 erwarb das Gewerbemuseum aus
eigenen Mitteln und durch Geschenke 1892 Nummern-
Hierunter befinden sich vornehmlich die Ankäufe, die
Herr Sußmann-Hellborn im Herbst 1867 in Süddeutsch-
land gemacht hatte und von denen die Weißstickereien

auch jetzt noch einen wesentlichen Bestandtheil der so
sehr erweiterten Sammlung bilden.

Unter den Geschenken nimmt ein altflandrischer
Gobelin, den Se. Majestät der König für 1000 Thaler
hatte erwerben lassen, die erste Stelle ein.

Ferner sind unter denselben hervorzuheben: Eisen-
güsse aus Jlsenburg und Mägdesprung am Harz, und
die zahlreichenmusterhaften Stoffproben von Giani in Wien.

Unter den von der königl. Staatsregierung im
Jahre 1868 überwiesenen 207 Stück ist insbesondere
zu erwähnen eine Reihe älterer Glasgemälde, welche
sich bis dahin in der königl. Bauakademie befand, und
die Spitzensammlung der königl. Gewerbeakademie; ferner
gehvren hierher die Ankäufe, welche im Auftrage der
Regicrnng durch Herrn Professor Gropius auf der Et-
linger'schen Bersteigerung in Würzburg gemacht wurden.

Jn demselben Jahre erhielt das deutsche Gewerbe-
museum auch leihweise über 900 Gläser und Thon-
waaren aus der keramischen Sammlung der königl. Por-
zellan-Manufaktur, welche während der nächsten Äahre
einen Hauptbestandtheil der keramischen Sammlung des
Museums bildeten.

Das Jahr 1869 weist nur eine Zunahme von
561 Gegenständen auf. Jn diesem wie in den folgenden
Jahren haben bei den sehr beschränkten Mitteln des
Museums nur kleine und zur Ausfüllung der Lücken
nöthige Gegenstände in sparsamster Weise angeschafft
werden können.

Die Staatsregierung ist 1869 nur durch vier Stücke
vertreten. Dagen fällt iu dieses Jahr der Ankauf der
Minutoli-Sammlung, gegen 5000 Stück, nebst 900
Nummern der Glasproben-Sammlung, für 50,000 Thlr.
 
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