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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

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Der Umbau der Berliner Gemäldegalerie und die Sammlung Suermondt
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https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0190

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X. JahlMNll.

Snlrägc

I>ndanvr.C.V.Litt;üw
lNikn.TH-r-sianmngalle
25>«d.m,di-Verlaksli.
^eipzig. jiönigsstr. 3),
zu richten.

26. Mär^

Nr 24
Inscrate

ü. 25 Pf. für die drei
Mal gespalteue Petitzcile
werden von jeder Buch-
und Kuusihandlung an-
genvunnen.

IH75.

Bciblatt zur Ztitschrist siir vildcnde Kunst.

Dies Blatt, jede Woche am Freitag erscheinend, erhalten die Abonnenteu der „Zeitschrift für bildende Kunst" graii8; für sich alleiu bezogen
kostet der Jahrgang 9 Mark sowohl im Buchhaudel wie auch bei den deutschen und österreichischcn Postanstaltcn.

^'halt: Der Umbau der Berliner Gemäldegalerie und die Sammlung Suermondt. — Ein neues Bild von Adolf Menzel. — Zur Universitätsfeier der
Stadt Leyden. — v. I-'rki.uKtzii V2.: Ii'oouvrs äo >V. äüoobs/oou voltk; Die Holzschnitte des 14. und 15. Jahrhunderts im Germanischen
Museum. — I. G. Pulian -s. — Konkurrenzen der Wiener Akademie. — Permanente Knnstausstellung in Düsseldorf. — Sitzung der archäologi-
schen Gesellschaft in Berlin. — Auktion Sanford. — Neuigkeiten des Buchhandels. — Zeitschriften. — Kataloge. — Korrespondenz. — Jnserate.

Der Umbau der Serliner Gemäldegalerie

und die

Hammlung Suermondt.

Die Suermondt'sche Sammlung ist gegenwärtig fast
^hrem ganzen Umfange nach in einer Separatausstellung
^em Publikum zugänglich gemacht worden. Nur etwa
25 Gemälde geringeren Werthes sind aus Nanmmangel
^urückgeblieben. Dafür ist eine große Auswahl von
Handzeichnungen zum Theil unter Glas und Rahmcn
gleichfalls zur Ausstellung gelangt. Es liegt in der
Absicht der Direktion, cinc Anzahl von Handzcichnungen,
^anientlich solche, die, sei es als Vorstudie oder als
^Mwurf, in Bcziehung zu eincm Gemälde stehen, der
^alerie cinzuverleiben. Der Vorthcil dieser Neucrung
^egt auf der Hand. Es wäre überhaupt dieser Punkt
^ei Neubildung von Galerien ernstlich in Erwägung zu
)iehen. Die Handzeichnung steht jedenfalls in näherer
^eziehung zum Gemälde als zum Kupferstich, sofern sie
^icht ein Entwurf zu einem solchen ist, und man würde
^eshalb mil grvßerem Nechte die Handzcichnungen mit
ben Gcmäldegalerien in Verbindung bringen als, wie
es jetzt der Brauch ist, mit den Kupferstichkabinetcn.

Die neu erworbcncn Gcmäldc und Handzeichnungcn
lind m dem Oberlichtsaale und in den ersten drei Ka-
birietten des östlichen Flügels der Berliner Galcrie aus-
8estellt. Diese Ausstcllung bot zugleich der Direktion die er-
^änschte Gclcgenhcit, cinige der im Vorschlag bcgriffcnen
^ud cinen Umbau der Gemäldegalcrie bedingenden Re-
°rmen versuchsweise in's Werk zu sctzcn. Dic drei
^abincte sind probeweise auf Grund langjähriger Beobach- !
^"ngen und Erfahrungen umgebaut worden, nnd jeder!

vorurtheilsfreie Beurtheiler muß bekennen, daß dieser
Versuch in jeder Hinsicht geglückt ist. Es wird selbst-
verständlich uicht an Leuten fehlen, die über Versün-
digung gegen die Manen Schinkel's klagen werden.
Aber die zwingende Gewalt der Thatsachen weist jeden
Vorwurf zurück, der etwa gegen das Vorgehen der Di-
rektion erhoben werden kann.

Es steht zunächst fest, daß diejenigen Gemälde,
welche an der dem Fcnster jedes Zimmers gcgenüber-
licgendcn Wand- hängen, unter keiner Belcuchtung bc-
trachtct werdcn können. Bei hellem Sonnenschein ist
das Licht zu grell, und es entstchen breite Reflexe, bei
trüber Witterung ist so gut wie gar nichts zu sehcn.
Die Näume sind zu tief, um von dcm Fenster aus be-
leuchtet werden zu könncn. Man hat nun, um diesem
Uebelstande abzuhelfcn, einc neue Hinterwand cingezogen,
welche dem Fcnstcr um ein bcträchtliches Stück näher
gerückt ist. Ferner sind die Räume niedrigcr und
schmäler und der Grundriß des Zimmers, welcher bis-
her die Gestalt eines Nechtcckes hatte, trapezförmig
gcworden. Durch diese Form wird das cinfallcnde
Licht in seiner Wirkung konzentrirt. Dic dadurch cr-
zielte Beleuchtung ist äußerst günstig und in jeder Hin-
sicht ausreichend. Die Fenster selbst sind unverändert
geblieben. Zwischen der neuen und der alten Hinter-
wand ist durch den Umbau ein dunkler Gang entstanden,
über dessen Verwerthung man bis jetzt noch nicht schlüssig
geworden ist. Wahrscheinlich wird man ihn dnrch Ober-
licht erhellen und dic eine Wand dessclbcn noch zur
Placirung von Gemälden verwerthen.

Selbstverständlich sollen nicht alle Kompartimente
I in kleine Kabinete nmgewandelt wcrden. „Für jedc
 
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