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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

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Richter, J. P.: Aus den Katakomben Roms
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https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0126

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Nr. 16.

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Beiblatt zur Zeitschrift sür lnldcnde Ku

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ü. 25 Pf. für die drei
Mal gespaltene Petitzeile
werden von jeder Buch-
und Kunsthandlung an-
genommen.

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Dies Blatt, jede Woche am Freitag erscheinend, erhallen die Adonncnlen oer „Zeitschrift für bildende Kunst" xrs,ti8; für sich allein bezoaen
kostet der Zahrgang 9 Mark sowohl im Buchhandel wie auch bei deu deutschen und österreichischen Postanstalten.


Aus den Katakomben Roms. — Ankäufe für das Museum in Sigmaringen. I. — Personalnachrichten von der Kunstschule zu Berlin. — Künstler'
verein in Bremen. — Oesterreichischer Kunstverein; Großherzogl. Gemäldegalerie in Schwerin. — Archäologische Gesellschaft zu Berlin; Ausschmücknng
der Weichselbrücke bei Thorn; Ein Prachtwerk der Kleinkunsr: Nürnberg: ein Danziger „Beischlag": Aeußere Ausschmückung des Berliner Rathyanses;
Rom: ein Fund auf dem Esquilin; Michelangelo-Jubiläum; Akademie S. Luca in Rom; der geirohlene Murillo. — Saulenordnungen für deu Schul-
gebrauch. — Ein neuer Stich der sirtinischenMadonna; Nnger'sNadirungen uach Frans Hals; Monographie über Schönbrunn. — Berichtigung. — Jnserate.

^us den Katakomden Uoms.

Nebcn den im Auftrage des Staates vom Com-
^udatoee Rosa betriebenen, gegenwärtig auf das Ko-
muni tbncentrirtcn Ansgrabungen werdcn derartige
^Uen kn Roin noch von zwei anderen Kvmmissioncn
^eitct. Dic cine ist von dem Municipinm dcr Stadt
^gesetzt ui,d ist in dem Tcrrain ihrcr Wirksamkeit
^schließlich guf die bislang unbcwohnten sndöstlichen,
^'s den Ansläufern des Viminal und Quirinal gele-
^'Un Quarlicrc beschränkt. Doch haben die zum Behuf
'^esiartiger Ncubauten dort angestelltcn Fundirungs-
^^eitcn eine so bcdeutende Anzahl Entdeckungen von
H)iiologischem Werthe, sowohl in Bezug auf Topo-
^^phic als aus bildcnde Kunst, zur Folge gehabt, daß
^ alle zwei Monate erscheinenden Publikativnen dieser
o>nn,jssivu unbedingt zu den interessantesten in der
Ueren archäologischen Literatur zählen. Die andere
pie hiervon ganz unabhängig arbeitende, sogenannte
oinrnlssionö cki nrekisokoK'iu suora. Jm Beginne
^Uies Pontifikats von Pius IX. eingesetzt, wurdcn ihre
^ ^llen durch die Ereignisse von 1870 keineswegs einer
oschränkung untcrworfen. Aus den Finanzen dcr Kurie
^ > wie vor ressortirend, sind ihre Mittel neuerdings
^in Legat des im Sommer 1874 verstorbenen
^signore de Merode noch um eiu Bedeutendes erhöht
^^'den. A„ ihrer Spitze steht der Generalvikar Kar-
Patrizi. Von den acht Mitgliedern der Kom-
^Pion siud sünf geistliche Würdcnträger, nämlich der
^P'ischof von Nisibi, Tizzani, der Bischos von Por-
dNarinelli, der Sekretär der Kongregation der
' Bartoliui und die Monsignoren Amici und Pro-

fili. Hierzu kommcn Professor Giov. Batt. de Rossi,
allbekannt als der Verfasser der Hoinn sottorrnnon.
Er ist der Herausgeber der vierteljährlich erscheinenden
Zeitschrift: Lullottino äi urolrooloAin oristinnn, welche
in gediegener wissenschaftlicher Form die Resultate dcr
Forschungen, neuerdings vorwiegend auf das Gebiet der
Jnschriften beschränkt, publicirt. Ferner sind noch zu
nennen: der Jesuit Tongiorgi, frnher Direktor des seit
1870 geschlossenen Ansonnr Xirolrsriunuin im Oolks^io
lloinnno, und der Architekt Fontana.

Der Kommission ist die Aufgabe gestellt, die im
siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert von Bosio,
Arringhi, Boldetti und Bottari umfassend begonnene
Erforschung der Katakomben nach fast zweihundertjähriger
Bernachlässigung wieder aufzunehmen. Alte Jtinerarien
und Martyrologien, die biö in das siebente Zahrhundert
zurückreichen, machen mehr als achtzig in der römischen
Campagna gclegene Katakomben namhaft. Dem uncr-
müdlichcn Forschergeiste Bosio's war nicht einmal die
Wiedercntdeckung der Hälfte möglich. GegenwLrlig ist
unsere Kenntniß auf etwa zwanzig Koimcterien beschränkl,
und in kaum zehn von diesen sind von der genannten
Kommission Arbeiken in Angriff genommen worden. Fast
ausschließlich hat dieselbe ihr Jnteresse der Kalixtkata-
kombe an der Via Appia wegen der großen Anzahl der
dort beigesetzten Bischöfe zugewandt. De Rossi's löonm.
sotternim, jenes reich ausgestattete Werk, das die Grund-
lage der Publikationen von Northcote, Allard und Kraus
bildet, beschäftigt sich einzig und allein mit dieser Kata-
kombe. Den beiden bereits vorliegenden Bänden soll
nächstens ein dritter, für den Druck bereits vorliegender,
folgen. Es findet dicse Beschränknng ihre Erklärung
 
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