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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

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Die Wiener Bauhütte
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https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0054

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Jahrgang.

Nr. 7.

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Beiblatt znr Zeitschrist sür bildende Kunst.

Dies Blatt, jede Woche a,n Freitag erschcinend, erhallen die Abonnenlen ver „Zeitschrift für bildende Knnst" xrntl!«; für sich allein bezoaen
kostet dcr Jahrgang 3 Thlr. sowohl i,n Buchhandel wie auch bei den deutschcn und österreichischen Postanstalten.

^^balt: Die Wiener Bauhütte. — Die Kunstausstellung in Amsterdam. I. — Die Vorlesungen im Oesterr. Museum. — Fleischmann's permanente Aus-
stellung in München; Wiener Künstlerhaus; Württembergische Staatsgalerie: Münchener Kunstverein. — Ein Freskogemälde aus Orvieto. — Der
Bau der Akademie der Wissenschaftcn in Athen. — Ausstellnng von Baudry's Malereien. — Kunstauktion. — Zeitschriften. — Jnserate.

Die Wiener Gauhütte.

Dieser vor zwölf Jahren vom Dombamneister
Schmidt gegründete und seitdem hauptsächlich
seinen Schülern gestützte Verein hat eben wieder
^Uen neuen Anlauf zu erhöhter regelmäßiger Thätigkeit
Mnvinnien und eine Anzahl von Reformen beschlossen,
^clche nur dazu beitragen werden, seinen Bestrebungen
^ue Nahrung zu geben. Größere Energie in der
»brderung des schönen Unternehmens hat sich allerdings
^ dringend nöthig herausgestellt. Während bis zum
^ahre 1869 regelmäßig jährlich ein Zahrgang mit je
^ Serien der Vereins-Publikätionen ansgegeben, also
^ Bände vollendet wurden, ist heute, fünf Jahre später,
9. Band erst zur Hälfte erschienen. Jndem wir die
9coniente kurz hervorheben, welche zu solchen Unterbre-
chungen Beranlaßung gaben, sprechen wir zugleich die
^cünde aus, auf welcke unsre Hoffnung auf Besserung

l'ch stützt.

Die rapide Zunahme der architektonischen Thätigkeit
Wien und das Unternehmen der Weltausstellnng
absorbirten als Hilfskräfte eine große Zahl junger
hciinischxr und fremder Techniker. Die Bauschulen
^aren schwach besucht und selbst den Schülern der
Wiener Akademie war Gelegenheit geboten, neben ihren
^ludien noch in einem Akelier zu arbeiten und Geld zu
^'rdienen; es ist sclbstvcrständlich, daß sich unter
lolchen Umständen für die allerdings trockenste und
"üchternsteArbeit des Autographircns keine willigenHände
bcnden. Der Umschwnng hat auch hierin, wenigstcns vor
Hand in Bezug auf den ersteren Theil, Wunder
Zewirkt. Die vermehrten Säle der Akädemie, wie die

des Polytechnikums, dessen Schüler sich an den Publika-
tionen der Bauhütte seit einigen Iahren ebenfalls bethei-
ligen, sind überfüllt, die Schülerzahl hat, trotz der noch
inimer außerordentlich ungünstigen Lokalitäten der
Akademie, an dieser Anstalt eine noch nie dagewesene
Höhe erreicht, und so darf wohl dieZuversicht ausgesprochen
werden, daß auch dem Bereine neue nützliche Kräfte
znströmen werden. Und dieser Wunsch wird besonders
lebhaft, wenn wir auf die in den letzten Jahrgängen er-
schienenen Publikationen näher eingehen.

Bekanntlich theilen sich die Autographieen der Bau-
hütte in zwei Serien, von denen die eine die Monu-
mente der Renaissance, die andere die der Gothik um-
faßt. Zu der ersteren liefern Beiträge die Schüler
Hansen's, zu letzterer diejenigen Schmivt's, die Schüler
Ferstel's zu beiven.

Sie bestehen einestheils aus Aufnahmen älterer
Monumente, welche auf Studienreisen gemacht wurden,
andererseits aus den modernen Werken der genannten
und anderer hervorragender Architekten.

Als bedeutende und werthvolle, in sich abgeschlossene
Resultate solcher Reisen aus früheren Bänden möchten
wir nachträglich hervorheben: die Aufnahmen der Cister-
zienserstifte Zwettl und Heiligenkreuz in Nieder-
österreich, des Stiftes Neuberg in Stciermark, des
SchlossesVaida Hunhad inSiebenbürgeniu der zweiten
Serie (gothisch) -— und der Schlösser Schalabnrg in
Niederösterreich und Porzia in Kärnthen in der ersten
Serie (Nenaissance.), — ausschließlich Monumente, die
bisher in solcher Vollständigkeit noch nie veröfsentlicht
wurden. Jn den letzten Jahrgängen erscheint Oberöster-
reich und Tirol fleißig studirt; wir finden aus Enns,
 
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