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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

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Die k. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden
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https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0096

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Die k. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft zu Dresden.

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'"'ißig berechnct, von etwa 325,000 Personen besucht,
Sammlung der Kupferstiche und Handzeichnungen
11,700, die Sammlung der Gppsabgüsse von
^2,000, das Antikenkabinet von 5900, die Gewehr-
^kcrie von 4000, das naturhistorischc Mnscum von
0^00, d^s nüncralogische Museum von 5000, der
^ühematisch-physikalische Salon von 5000 Personen.
^ gcnau bekannte Zahl der Besucher dcrjeuigen
^iuimlungen, wclche kcine frcien Tagc haben, nämlich
^ historischen Bkuscmns mit 11,983, der Porzellan-
Und Gcfäßsaiumlung mit 3180, des Grüuen Gewvlbes
^it 30,387 und ber Bibliothek (von den Lescrn abgc-
^i-en) nüt 551 Personcn hinzugerechuet, ergiebt die
^samiutsuunne von 421,101, rund von 425,000

Personen.

Rücksichltich vcr Verleihung vvn Freikarten zum
äwccke bcsondcrcr Studien ist die Generaldirektivn, wie
uus dcm Berichte zu ersehen, mit grvßter Libcralität zn
^Lerkc gegangen; außer au Fachleute sind auch derartige
^urten an Lehrer uub Schülcr höherer vffentlicher Lehr-
^ustalten und an solche Vereine ausgegeben worden,
^elche sich vie gcgenseitige wisscnsckaftliche, küustlerische
^ud künstgcwerblichc Fortbildung ihrer Mitglieder znr
^ufgabe machcn und deren Zwecke durch die Benuyung
uer Samiulungen unmittclbar gefördert werden. Eine
^ueitcre Steigerung des Besuchs ist zu erwartcn, wcnn
Umbau des altcn Galcricgcbäüdes, welchcs vas
^ktorische Miisciim nnd dic Porzellan- nnd Gcfäßsamiu-
^uug aufnehmen soll, vollcndet sein wird. Uuter dcn
^aulichen Vcränderungen, welche an den übrigen Ge-
^äiidcn vorgenoninien wvrdcn sind, wird bcsonders übcr
Vollendung der Sichcrhcitsuiaßregclu zum Schutze
Muscumsgebäudcs gegen Feuersgcfahr bcrichtet,
Uiclche nach dem Brande des Hoftheaters im Zahre
^869 beschlossen wurden.

Was die auf Verinehrung der Saiunilungsgcgenstände
^lüwandten Mittcl betrifft, so konntcn im Jahre 1872
^1,413 Thlr., im Jahrc 1873, mit Zuhilfenahnie des
^cservefonds, 20,438 Thlr. vcrausgabt wordeu. Eut-
Ipcechend ben erheblich gesteigerten Eiiinahnien ist aber,
Dcink dem Jnteresse der Regierung und der Stände für
dü Sauinilungcn, die Positiou für ncue Erwerbungen
^us jedes der bciden folgenden Jahre nicht uubcdeutend
^chvht uud dcr giescrvefonds um 150,000 Thlr. aus der
kcanzösischcn Kriegstostcucntschädiguug verstärkt woi^>en,
^ahrend der Generaldirektion zugleich aus derselben
^äuelle ein Fonds von 100,000 Thlr. sür die Fördcrung
^cr zciigcnössischen Kuust überwiesen wurde.

Zu den einzelueu Saniniluiigeu übergchend, so
crwarb die Gciuäldegalerie dnrch Kaus 9 Wcrke ältcrer
und neuerer Meisler; darunter einige sehr werthvolle
^ilder An Geschenkeu gingen der Samnilung 11
^ildcr zu. Die Saninilung von Pholographien, welche

> die Berliner photographische Gesellschaft Herstellt, wurde
bis zum Schlusse des Jahrcs 1873 anf 300 Numiiierii
gebracht.

Unter den Abtheilungen der Sauiinluug dcr Kupfer-
stiche uud Handzeichnungen wurde besonders dic Photo-
graphicusammlung vcruiehrt. Einc Bereicherung von
hervorrageudem Werthe crhielt die Saiuiulung dcr
Handzeichnungen an einer gieihe von 178 Blättcrn,

! welche Geh. Rath Dr. Müller derselben zuui Geschenk
machte. Der dritten Abtheilung des sogenaunten Galerie-
werkes cndlich wurde iu dem Th. Lauger'schen Stiche
^nach Palma Becchio's „Drei Schwestern" die letzte
j (50.) Platte hinzugefügt.

Das Miiseum der Ghpsabgüsse erwarb im Jahre

> 1872 durch Tausch mit dem Germanischen Museum
zu Nürnberg die Abgüsse vom Grabmal des Bischofs
Hildeward im Dom zu Naumburg, des Königs Rudolph
von Schwabcn im Dvm zu Merscburg, des Herzogs
Wittekind in der Kirche zu Engern, des Markgrafen
Eckbert im Dom zu Naumburg, der Baba ebendaselbst,
des heiligen Beruward in St. Michael zu Hildcsheim,
des Grafen Hermann VIII. vvn Henneberg zu Röm-
hild von Peter Bischer. Das Angebot dieser.Repro-
duktionen gab Beranlassung, die Figuren au der goldcnen
Pfvrte im Dom zu Freiberg, dercn Vervielfältignng
im Jnteresse der Kunst und Wissenschaft lange gewünscht
war, abfvrmen zu lassen. Jn demselben Jahre giug
dem Museum ein Abguß der berühmten Victoria von
Brescia zu. Jm Jahre 1873 wurden für die Sanini-
lung 8 durch Martinclli in Athen gefertigte Abgüsse
angekauft; ebenso von Christophle in Paris-Karlsruhe
die galvanoplastischen Reproduktionen des Hildesheimer
Silberfundes. Durch Tausch mit der seit 1871 in
Brüsscl bestehcndcn Koiiiiuission zur Organisation des
Austausches dcr Rcproduktiviien vvu Kunstwerkcn crwarb
das Museuiu: die Madonua des Michel Augelo in
Brügge und ein Basrelief von Tournay und gab
dagcgen dic Abgüsse der Dresdener Dreifußbasis, dcr
vierseitigen Ara, beide im Antikenkabinet, und des Les-
sing von Rietschel. Auch die Sauimluiig dcr Formen
für verkäusliche Abgüsse hat in dieser Periode eine
wesentliche Bereichcruug erfahren. Schließlich schenkte
vas Ministeriiim dcs Kultus und des öffentlichen Unter-
richtes dcm Museuni 8 von Prof. Dr. Ebers in Leipzig
aus dem Museum zu Bulak milgebrachte Formen.
Bon diescn Formen wurden sür die Saiuuilung selbst,
und, aus Kosten des Kultusministeriums, sür das Mu-
seum zn Berliu und für die archäologische Sanimlung
der Uuiversität zv Leipzig Abgüssc gemacht.

Die Aiitikensaiumliing erhielt von Sr. Majestät
dem König eiuen assyrischen Ziegelstein mit Keilschrift
zum Geschenk. Eine werthvolle Bereicherung erfuhr
dieselbe ferner durch den Ankauf der Sayn-Wittgen-
 
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