Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

DOI Artikel:
Verschiedenes und Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0139

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
267

Konkurrenzeii. — Sammlungen nnd Aiisstellungen.

26?

der allverehrte Verfasser auch die schönste Zuthat, die er der
neuen Auflage zu Theil werden lassen könnte, nämlich den
8. Band mic dec Darstellung der Renaissance, uns
nicht mehr lange vorenthalten werde. Gerade als Abschluß
dieser Darstellung, deren Conception einer Zeit angehört, in
welcher das Studium der Renaissance noch nicht alle Geister
beschästigte, wie heutzutage, wird eine Schilderung der neuen
Weltepoche gewiß ihre eigenthümliche Bedeutung haben. Möge
dem greisen Autor die Kraft und Frische zu dieser Krönung
seines Werkes in vollem Maße beschieden sein!

R L. Der englische Nrchäologe Zohn Hcnry Parker,
welcher im Jahre l'874 (bei John Murray in London) ein
aus zwei Theilen (Text und Abbildungen) besteheudcs Werk
über die antiken Besestignngen dcr Stadt Rom nnd über die
antiken Mauer-Konstruktionen in Rom, als ersten Band einer
großen „LrollooloKx ok Rowo", veröffentlicht hat, edirt jetzt
eine zweite, bedentend vermehrte Auflage desselben. Die Zu-
sätze sollen auch allein, für die Besitzer dcr ersten Auflage,
abgegeben werdcn.

Ein nciies sranzösisches Kunstblatt erscheint seit Anfang
dieses Jahres unter dem Titel „L'Art" bei HiPP. Hehmann
in Paris. Die Redaktion wird von Eug. Voron geleitet.
Die ersten beiden Heste enthalten je 24 reichillustrirte Druck-
seiten in kl. Folio und je zwei Rad.irungen. Auch die Musik
und das Theater werden mit in den Kreis der Wirksamkeit
dieses Journals gezogen. Der Subskriptionspreis beträgt
jährlich für Paris 120 Franken, siir Dentschland l45Frankeu.
Von dem Jnhaltc des Blattes gcbeu wir unter der Rubrik„Zcit-
schristeu" Nachrichi.

Loiillurrkiizen.

Permaiientc Aiisstcllimg i»i Krystallpalast zu Sydcnham.
Der Vorstand dieser Anstalt veröffentlicht solgendes Programm
sür die Konkurrenz im Jahre 1875: Da die letzte Konkurrenz
bedeutender als alle vorhergehenden, sowohl an Qnalität als
auch an Quantität der zur Ausstellung gelangten Werke, und
der Berkanf besriedigender als im vorhcrgegangcnen Jahre
war, so Pat sich die Berwaltnng entschlossen, unabhängig von
der Konkurrenz der englischen Schule, für die nachste Saison
nachstehende, insbesondere fllr ausländische Künstler bestimmtc
Preise auszuschreiben: -V. Für die besten Historien- und Genre-
. bilder und alle sonstigen Gemälde, in denen die Figuren vor-
wiegen, eine goldene, vier silberne und drei bronzene Me-
daillen. 8. Für alle übrigen Gemäldegattungen, wie Land-
schaften, See- und Thierstücke, Stillleben u. s. w„ eine goldene,
vier silberne nnd drei bronzene Medaillen. — Ferner in einer
besonderen Konkurrenz, an welcher Künstlcr und Sammler
theilnchmen können: 6. Für das beste Oelgemälde, einerlei
welchen Genres und aus welcher Schule, das von einem
lebenden Künstler im Lanse der letzten füns Jahre gemalt und
von diesem oder einem Sammler ausgestellt wird, eine goldene
Medaillc oder 25 Pfund Sterling Münze. Bei dieser Kon-
kurrenz ist es den Ausstellern unbenommen, auch solche Ge-
mäldc einzusenden, die unverkäuflich sind. — Der Werth ciuer
jeden goldenen Medaille ist 25 Psund Sterling. — Diejenigen
Künstler, welche sich um die snd L und 6 vcrzeichneten
Preise bewerben wvllen, werden ersucht, dies iu kürzester Zeit
dem Repräsentanten der Gescllschaft, Herrn P. A. d'Hondt in
Gent, lk, Rue des Soeurs Noires, wissen zu lassen, damit
bei Zeiten ein Katalog hergestellt und die für die Gemälde
nöthigen Plätze reservirt werden können. — Die zur Konkur-
renz bestimmtcn deutschen Gemalde müssen spätestens bis zum
1. März d. I. franko bei Herrn L. G. Gerardts in Antwerpen,
45, Rue du Couvent eintreffen. Zugleich mit der Ueberscn-
dung ist Gegenstand und Werth der Sendung Herrn P. A.
d'Hondt in Gent brieflich mitzutheilen. Dic prämiirten Gegen-
stände werden im Lanfe des April 1875 bekannt gemacht. Die
Jury wird so zusammengesetzt werden, daß sie durch Sach-
kenntniß und strengste Unyarteiligkeit jede nur mögliche Ga-
rantie leistet. Das Protokoll der Jury, welches die prämiirten
Künstler namentlich hervorhebt, wird durch die Zeitungen be-
kannt gemacht. Die prämiirten Gemälde mnssen sechs Monate
hindnrch ausgestellt bleiben, betrefss der übrigen ist unser Rc-
präsentant bevollmächtigt, sie jenen Künstlern, welche darum
ersucht haben, früher zurückzuschicken. — Die Gemälde aus

Belgicu nnd Hvlland werden bis Rotterdam franko
gcsandt; ebeuso nach Paris, wo sie zur weitcren Epped"
Herr C. Filonncau 43, Rue St. Georges iu Empsaug
sür Deutschland, die Schweiz und die übrigen Länder »
die Rllcksendnng nur bis Düsseldorf oder Köln jdankut ,
solgen. Jm Uebrigcn bleiben dic Bedingungcn die uänillchs.
wie bei der permanenten Ausstellung: die Verwaltung lra^
die Fracht von Antwerpen nach London; im Falle eines -d
kauscs werden l0°/g Kommissionsgebühren in Abzug geb>'?.?b^
— Die Verwaltung trifft sür die gute Erhaltung der Gcina
und sonstigen Knnstgegenstände die nöthigen Maßregeln, n
sie vor jcder Beschädigung zu bewahren, ohne sich sbcr '
Unfälle, Perzögernngeu und Derlust verantwortlich zu inachr

Sllmmlniigrn und Äusllkllullgrn.

L. Düsseldorf. Die ersten Wochen des ueuen ZalN^
brachten uusern Ausstcllnngeii mehrerc interessante neue KnNI
werke. Bci Bismeyer und Krans fessclten von den answa
tigen Bildern zumeist die große norwegische Landschast
Gude, die schon auf der Wiener Weltausstellung so »>>
Ancrkcnniing gefnnden; cine große, trcfflich komponirtc^aiw
etwas trocken gemalte Eifel-Landschafl von H. Funk i»
gart und die beiden, von dcr Bcrliner Ausstellung bekaninc
Bilder von Fcrdinand Schauß in Weimar „Genovesa" U>
„Dryade", sowie eine Reihe hübscher kleiner Gcmäldc »
den Weimaranern W. Friedrich (Philinc), Koken >» ^
Schcnkcr (Landschaften) und Geibcl und Otto Gllnlhc
(Genrebilder). Dicselben erregten um so lebhaftere Thc"
nahme, als vicle der gcnaniiten Knnstler in frühern 3ahri
unserer Kunstschule angehört habcn und hier im besten A>^
denken stchen, so daß man sich freute, einmal wieder etwa)
vou ibnen zu sehen. Bcsonders war dies bei Gude und Fu>
der Fall. Von den einheimischen Pialern erregte diesiua
H. Knackfnß dnrch ein Historienbild die meiste Äufmerksaiu
kcit, welches, von einigen Portraits abgcsehen, das crste -.c
bild dicscs begabten jungen KünstlerS war. Es stcllte ^
byzantinische Gesandtschaft dar, die der Gemahlin Attila's Gl
schenke überreicht. SLmmtliche Figuren waren mil schaA
Cbarakteristik und genauer Beobachtnng der nationalcn
tbümlichkeiten in Äusdruck, Haltung und Koftüm dargestc»^
nnd anch in allen Einzelheitcn der Umgebuug verrieth sichch „
sorgsältigstc Studium. Das Bild machte im Ganzcn cii>c
überaus vortheilhasten Eindrnck. Jn Äuffassung nnd Fa>',,
war die Einwirkung der Werke von Alma Tadema >»l>»>,
kennbar. Wir habcn schon srüher in diesen Blättern aus ha
hervorragende Talent von Knackfuß ausmerksam zu ma»U
Gelegenhcit genommen (bei Besprcchung seines großcn Kart»u
„Chrimhild an dcr Leiche Sicgsrieds" in No. 18 des 5. Jah^
gangs, seiner Skizzen aus dcm Kriege von 1870—71 in N»,
des 7. Jahrgangs und seiner Konkurrenzskizzen iu No. 10 d
7. Jabrgangs) und wir freuen nns daber um so mchr, >»U „
güiistigc Meinung dnrch dics neue Werk befestigt und dlU'
dic Erlhcilnng des großeu Reisestipeudiums nach Rom a
den Künstler seitens der höchsten prenßischen Kunstbebö>'U
bestätigt zu sehen. Einc glcichzeilig ausgestcllte Zeich»»u>
von Knackfuß „Scene aus Hamlet" erfchien nns etwas 1
inanirierl nnd lhcalralisch, »in gan; befriedigen ;u köi»»»',
Emil Hünten brachte ein schr gelnngenes kleines Restt
Portrait des Kaisers Wilhelm mit Bismark, Moltke und Rb>
im Hintcrgrnnde, und Rudolf Jordan gab in der „Kranke^
suppe" die veränderte Wiederholung eines srühern Bilde"
desscn Vor;üge in Zcichnnng und Farbc jetzt noch in crböhle"
Grade zur Geliung kamen. Der „Borposten vor Paris"

C. Gillissen zcichnele sich namentlich durch eiue hübschc la» .
schaftliche Stimmung aus, während eine „Marktscene" »s,
C. Schlesinger den früheru Werken dieseS Künstlers >
Farbe und Behandlung wesentlich nachsland. Von dcn L"»„
schaftcn ist besonders eiu Waldbild von G. Oeder wegen d
außerordcntlichen Naturwahrhcü in Ton unt Stimmung tobe> „
hervorzuheben. Auch die Kaskaden von Frascati von Albe
Arnz saudcn eine beisälligc Anfnahme. Jn der AuSsteU»»»
von Ed. Schulte warcn mchrece rübmcnswerthe Por»">
von Clemens Bewer, L. Schäser, I. Röting und F>'"^
Marie Wiegmann zu sehen, von denen wir namentlich »
beiden Brustbilder' der zuletzt genannten Künstlerin anz»>
kennen haben. Sie zeigten uns den berühmten Histb»>>
 
Annotationen