Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

DOI Artikel:
Verschiedenes und Inserate
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4970#0260

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Vom Kunstmarkt. — Zeitschriste».

5ng

510

e"? Menschenfreund besonders in den fränkischen Provinzen
- kannten Universitäts-Professors vr. Herz enthüllt. Die Figur
ein Meisterwerk des Wiener Bildhauers Zumbusch und
dmch ihre Einfachheit. Ohne den scheinbar unver-
.. ^dlichen Mantel und ohne irgcnd eine symbolischc Zuthat stcbt
! ^ überlebensgroß in voller moderner Kleidung — mit

j-'Al gescnktcm Kopse nnd über dem Lcibe znsaimneugelegten
^!"wen aus eiuem schön geglicdertcn Sockel aus Syeiiit (eine
Achst prciswürdigc Arbeit aus dcr berühmten Ackcrmaun'schen
Ankstatt in Wcißenstadt). Diese Einsachheit zwang den Kllnstler,
"es, mas das Denkmrl sagen soll, in dem Ausdrucke des
^.°pscs und iu der Haltnug des Körpers zu konzentrircn, und
Ni 'st 'hur s» vortrefflich gelungen, daß eben ein ganzer
laiin vor uns steht, und schon der erste Anblick zeigt, wer
' war, und warnm er geseiert wird. Zumbusch hat hiermit
vii Neuem den Beweis geliefert, daß bei wahrer künstlerischer
'Osfähigung auch mit wenigen Lußerlichen Mitteln Großes er-
^cht werden kann; er hat uns in seiner Herzstatue ein Muster
"Ufgestellt, wie man dem Volke dic ihm theuren MLnner ver-
^lgen soll. - Der Guß und die Cisclirung aus der Lenz'schen
^ußhütte in Nürnberg sind vollständig gelungen.

Vom LiunÜmaiks.

. Berliner Kunstauktionen. Am 14. April gelangte durch
M Auktions-Jnstitut von R. Lcpke in Berlin eine Berliner
Privatsainmlmig von Antiquitäten zur Versteigerung, welche
UesonderS durch ihren Reichthuni an schönen Elfcnbeinschnitzereien
uiid Silbergeräth Aufsehen erregte. Die erziclten Preise recht-
kErtigten dassclbe denn auch vollkommen; so kamen gleich die
^sten vier Nummcrn des Katalogs, getriebene silberne Humpen
!?ll sigürlicher nnd ornamcntalcr Verzicrung, auf 633 Mk.,
M., 414 M. und 444 M., ein kleiner Wageu in Schiffs-
wrin mit voller Takelage, Kanonen rc., zum Thcil vergoldet,
?us 441 M. Das hübschc „Willkoinmen" mit 38 sildernen
A'chaustiicken, gekrönt durch eincn Knappcn mit Fahne nnd
^child, aus dem die Jahreszahl 1689, wnrde zu 75U M., eine
lluiazone zu Pferde, mit Seilenstück, einem bewafsiieten Ritter,
Ueides mit Steinen dekorirt, zu 1065 und 1050 M. erstanden.
^iiien besonderen historischeu Werth repräsentirte ein schön gc-
lliebener Deckelkelch mit historischen und mythologischen Dar-
Ueklnngen; cr trng als Datuni .,1649 1o 29 Xont" uud am
'yande „sgns puin, suns vin I'nmonr n'est rien", darnach
iiue Dedikation Ludwig's XIV. au Mazarin ,,en reeonnais-
?uueo cku servios rencku"; der Kauspreis belies sich auf 900
^r- — Unter den Elfenbeinschnitzereien crwähnen wir cinen
pi'ächtigen Humpen mit der Darstellung einer vorzüglich aus-
Htsührlcn Löwcnjagd; einige Theilc, wic Henkel, Dcckel u. s. w.
waren in Silber getriebcn und vergoldct; er wurde zu 993 M.
Ngekauft; zwei andere ebcnfalls mit figiirlichem Schmucke,
"Oswchanal und Ritterschlacht, zu 606 und 315 M. Zuletzt
luögen noch zwanzig sehr hübsche Elfenbeinbllsten von Mönchen
u>is dem Kloster St. Germain Erwähnung finden; es waren
Earrikaturen und als solche viel bewundert. Sie erzielten 789 M.

Die arn 27. April stattgehabte Versteigerung von Gemälden
Und Aquarellen, worunter lOOOriginale Ed. Hildebrandt's,
Uelte bei letzteren nachstehcnde Preise: „Gletscher ans der
iwenger Alp" (1853), 101 M., „Hafen-, Platz- und Straßen-
Ullsichi in Funchal", Madeira 1849, 170 M. „Secstrand mit
Schrandetem englischen Barkschiff „Brooke" bei Santa Cruce",
>849, iZi M. „Ansicht von Nazareth", 1852, 160 M., „Alpen-
glühen", 1853, 251 M., „Ein Blick auf Stettin vom Dunzig
u»s", >>158, 167 M., „Der Strand bei Dover znr Ebbezeit",
'859, 141 M. Diesen Aquarellen Hildebrandt's schließen sich
!°i»e Oelgemälde mit solgenden Prcisen an: „Landschasr bci
^oniienunterqanq", Brasilien 1845, 200 M., „Meeresbucht
Uiit Reiter als Staffage", Brasilien 1851, I'OO M., „Am
^kecrc belegencs Festungswerk bei Funchal", 1849, 240 M.,
"Genrebild", 1842, 102 M., „Strandpartie mit Psahlwerk",
Lst39, 265 M„ „Dtariue", 1843, 266 M-, „Steimger Meeres-
Strand". 1850, 125 M., „Zwei Fischerböte znr Ebbezeit",
MZ, ;oo Nt. — Außerdem gingen noch zu bedeutcndcreu
'pieiseu weq die Gemälde vou Hognet, „Strand ', 380 M,
"Gemüsehändlerin", 370 Pi., und von G. Richter „Ein Mohr
'Ui rothen Gewande" 390 M.

^ g. x. R. Die Fresken der Casa Bartholdy verkäuflich.
Die neuere deutsche Malerei monumeutalen Stils uahm be-

kanntlich ihren Ansgangspunkt in Rom. Die Fresken, welche
die Bcgründer dcrselben dort in der Lasa Bartholdy ausführten,
werden unter allen Umständen, so sehr sich auch Zeit und Ge-
schmack ändern mögen, sich eine hervorragende Bedeutung be-
wahren Dem Werthe solcher Werke scheint es freilich wenig
entsprechend, daß dieselben gegenwärtig die Ausschmückung
einer an Fremde verniietheten Wohnung bilden und ebendamit
ihre Erhaltung allen möglichen Eventnalitäten preisgegeben ist.
Es muß da naturgemäß in jedem Freunde der deutschen Kunst
der Wunsch rege werden, diese Monuinente, auf welche ja
nnsere Nation allen Grund hat, stolz zu sein. wenn nicht als
Eigenthum der Nation, so doch jedenfall« nnter besserem Schutze
zu wissen, als es geqeuwLrtig der Fall ist. Jhre Uebersllhrung
nach Deutschland würde hierfür jedenfalls dcr geeignetste Weg
sein. Der Besitzer der acht großcn, die Geschichte Joseph's
züm Gegenstand habenden Freskeu erklärte sich wegen Um-
baues des Hauses gewillt, dieselbeu für den Preis von 100,000
Franken zu veräußern. Die von Cornelins, Overbeck
und Schadow ausgeführten Bilder sind noch völlig unver-
sehrt, nnr das Bild von Veit, Joseph nnd Potiphar's Weib,
welches srüher einmal von der Wand abgenommen wurde,
weist eine geringe Beschädigung auf.

Auktion Fortmiy. Die Versteigerung des kllnstlerischen
Nachlasses Mariano Fortuny's hat in ihren Resultaten alle
Erwartungen übertrofsen. 72 zuin größten Theil nicht einmal
ausgesührte oder ganz mikroskopische Gemälde wnrden am
ersten Tage mit 337,110 Fr. bezahlt. Das Hauptstiick war
„Die Küste von Portici", eine auf Holz gemalte Skizze von
I Meter 30 Ctm. Breite und 70 Ctm. Höhe, welche für
49,800 Fr. in das Eigenthum des Herrn Stewart aus New-
Aork üherging. Derselbe Liebhaber erstand den „Niederen
Hos der Alhambra" für 24,000 Fr, Herr Goupil den „Alberca-
Hof in der Alhambra" sür 27,000 Fr., Herr Hedonin den
„Auszuq der Prozcssion aus Madrid" sür 20,000 Fr., Herr
Errazu das „Begräbniß am Faschings-Dienstage in Granada"
für 18,000 und den „Garten Fortuny's" in derselben Stadt
für 9500 Fr., Herr Alexander Dumas den „Festungsweg der
Alhambra" sür 7550 Fr. u. s. w. Zuletzt wurde unter all-
gcmciuer Heiterkeit ciu ganz kleincs Bildchen von sechs Centi-
inetern Höhe und drei Centimetern Breile, die Skizze eines
Edelnianns aus der Zeit Karl V. ans den Verkausstisch gestcllt:
in wcnigen Minuten hatte dieses Miiiiaturstück deu Preis vou
4100 Fr. crreicht. So weit hat es bishcr selbst Meissonier
noch nicht gebracht, nnd nur bei der Auktion des Nachlasses
Heuri Neguault's licß sich die dnrch Chanviuismns noch be-
sonders aiigespanntc Kuttstliebhaberci zn ähnlicheu Ausschrei-
tungen verleiten. Der zweite Tag der Versteigernng ergab
für 60 Bilder und Studien die nicht minder erkleckliche Snmme
von 228,205 Fr. Es erzielten insbcsonderc „Arabische Fantasia
in Tanger" 11,300, „Gitano, auf seinen Esel gelehnt," 1^,400,
„Arabischer Scheerenschlcifer" 8550, „Kinder in einemjapanischen
Salon spielend", 30,500, „Maria Lnisa und ihre beiden Kinder"
(eine einsache Kopie nach Goya) 10,000, Porträt Bayen's 8000
Fr. Das Gesammtergebniß belief sich auf 800,384 Fr.

Zeitschriste».

Dlie -leuckemz . X«. 157.

I>s0t68 Ok 3. tOIII' ill 1Il6 6^013.668 3.11(1 0l'6t6, VON H. I''- 'l' O 2 6 l'.

V. - 1?Il6 10^3.1 ^.63.(l6N1)r 6x1libitioi1, V011 N. 1i0386tti. —

1?1i6 8Llon ok 1875, vou l^li. Ijiirtzr. — Nr. 8t6V6U3. — ^.rt

I/^il. Xo. 19. ^

L1. I«26t 6t ,,6arni6ii", von 61i. ^ri arto (Llit TVbdild.i — 1.6
83lon ds 1875, von k. L-sroi. (I'ort^ — I^onäon 86380N8. —

l'Iie Xi't-.ioui'mrl. Ilni. ...

Stu-Iies uua skgtolios bzi L. I-uuasgei'. (rorts. Istit Lbbild.) —
1?Ior6N06 3,8 it V'3,8 3,N(i 3,8 it i8, von^. L. 2^t1(iN80N. ^Il6
stutolv boiuss vt LnelLna- 1'rsutkuiu, 8tuirora»bii'ö! VVII v.
Suli UU>I IN-, a<-u-!tt. (INit übbua.) — 'I'Iiv VVvstminstsr
ki'e»<!»>..s, vvu 'N. Nisxot, -^rt uuUvr tbv »vuts, vou LI., 4v-
ivitt, (b'orts, Llit iVbbllkt,' — Avtulivorb umoue tds »lUkloos,
vouL, »uutvr. crvi'ts. Vlit übbiia,! — 0rvi Luustdvilnßvu,

Lrrnst »iick llervei'iie. Xo. 29.

Üroviuüiül-Iilussvu tUr kexeustüuav a«s rritvi'tbnms uua cker
iruiistxvvvsrbs, vou ü, v, 0obuusvu, — Lin cissvdvnb kiii'
ävii irllrstvu Nismiirvlk, vou I'i'. Ik isvb b kl ob.
 
Annotationen