MITTEILUNGEN DES D E UTSC H E N WE RKB U N D ES
Anschrift der Geschäftsstelle: Berlin SW 68, Reckendorfhaus, Hedemannstraße 24
Fernsprecher Sammelnummer F 5 Bergmann 8400 / Postscheckkonto Berlin 153 87
15. Januar 1932
Werkbundausstellung „Wohnbedarf"
Stuttgart 1932
Wie bereits mitgeteilt, hat der österreichische Werk-
bund seine Beteiligung an der Ausstellung zugesagt.
Mit der Zusammenstellung des österreichischen Mate-
rials wurden Professor Dr. Josef Frank, Architekt Walter
Sobotka und Laszlo Gabor betraut.
Inzwischen liegen auch endgültige Zusagen des
Schwedischen und des Englischen Werkbunds (The
Design & Industries Association) vor, bei denen gleich-
falls kleine Kommissionen für die Sammlung des Aus-
sreilungsmateriais gebildet wurden.
Als Ausstellungslokal wurde nunmehr endgültig die
Gewerbehalle bestimmt, die auch im Jahre 1927 die
Hallenausstellung der Werkbundausstellung „Die Woh-
nung" beherbergte.
Von unseren Mitgliedern
Von unseren Mitgliedern sind verstorben: Josef Molling,
Berlin, Hermann Berger, Bremen, Konsul Otto Thein,
Bremen.
Die Entwürfe des Gartenarchitekten Alexander
Boecking, Braunschweig, zum Wettbewerb Kurpark
Bad Kolberg wurden preisgekrönt.
Bei dem Wettbewerb für Heimstätten zur Ansiedlung
von Erwerbslosen in Leipzig erhielt Architekt Walter
Gruner, Leipzig, den ersten von den verteilten
drei ersten Preisen. Es wurden insgesamt drei Preise aus-
gesprochen, zwölf Ankäufe und drei lobende Erwäh-
nungen. Die Gesamtzahl der Bewerber war 185.
Bei dem Wettbewerb für die vorstädtische Kleinsied-
lung unter den im Lande Braunschweig ansässigen freien
Architekten erhielt Architekt August P r a m a n n , Braun-
schweig, den 1. und 2. Preis.
Architekt Karl Wiehl, Frankfurt a. M., hat einen An-
kauf bei dem Wettbewerb des Berliner Ausstellungs- und
Messeamts, „Das Wachsende Haus", erhalten, der Entwurf
des Architekten Wilhelm Wucherpfennig, Köln,
wurde ebenfalls angekauft. Das Haus wird auf der von
Mai bis Oktober dauernden Berliner Sommerausstellung:
Luft, Licht und Sonne erstmalig zur Ausführung kommen.
Vorträge
Das Städtebauseminar der Technischen
Hochschule Dresden veranstaltet am 4., 5. und
6. Februar d. J. einen Lehrgang über „Die Um-
stellung im Siedlungswese n".
Anfragen und Anmeldungen sind zu richten an die Ge-
schäftsstelle des Städtebauseminars, Technische Hoch-
schule, Dresden, Bismarckplatz, Zimmer Nr. 46.
In einer Vortragsfolge des Kölnischen Kunstvereins
sprechen: Anfang 1932 Professor F. Ahlers-Hestermann,
Köln, über „Der Jugendstil als zeitgeschichtliches Ereig-
nis", Anfang 1932 Museumsdirektor Dr. Karl With, Köln,
über „Form und Gerät".
Verbände
Im Anschluß an die Ausstellung „Ergebnisse des neuen
Zeichen- und Werkunterrichts an höheren Schulen" ver-
anstaltet die Staatliche Kunstbibliothek in ihrem Hörsaal,
Prinz-Albrecht-Straße 7a, eine Reihe von Vorträgen über
Ziel und Wesen des Zeichen- und Werk-
unterrichts. Am 8. Februar Dr. Willy Kurth über
„Die Bildung des Auges", am 15. Februar Dr. Walter
Riezler über „Die Bildung der Hand" und am 22. Fe-
bruar Dr. Oskar F i s c h e I über „Kunst als Element der
Allgemeinbildung". (Die Vorträge finden abends um
8 Uhr statt und werden durch Lichtbilder erläutert.)
Die Sächsische Landesstelle für Kunst-
gewerbe gibt in dem Jahresbericht 1930/31 einen Über-
blick über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr. An Aus-
stellungen werden verzeichnet: die Wanderausstellungen
„Kult und Form", die gemeinsam mit dem Kunst-Dienst
unternommen wurde. Auch die Kunst-Dienst-Ausstellung
„Tod und Leben" ist von der Landesstelle unterstützt
worden. In Bad Elster sind Vitrinen aufgestellt, die säch-
sische Wertarbeiten zeigen. Bei der Ausstellung „Co5
Kunstwerk im Raum", die der Sächsische Kunstverein ver-
anstaltet hat, trat die Landesstelle dafür ein, daß auch
sächsisches Kunsthandwerk in allen Abteilungen auf-
gestellt wurde. Die Beratung der sächsischen Kirchen-
gemeinden bei der Glockenbeschaffung läuft immernochin
kleinem Ausmaß weiter. In besonderem Maße hat sich die
Landesstelle mit den Arbeiten über die Fragen der Neu-
regelung des Sachverständigenwesens im Kunst- und
Geschmacksmusterschutz beschäftigt. Wir haben darüber
eingehend in den Mitteilungen und in der „Form" selbst
berichtet. Im Frühjahr dieses Jahres blickt die Landes-
stelle auf eine 25jährige Tätigkeit zurück. Es soll dann
eine Mitgliederversammlung einberufen werden, die auch
die jetzt fällig gewesenen geschäftlichen Angelegenheiten
zu erledigen hat.
Ausstellungen
Das Museum Folkwang-Essen veranstaltete im Juli d. J.
eine Ausstellung moderner Jugendherber-
gen, die von dort aus in den Kunstverein Düsseldorf,
dann in den Museumsverein Duisburg ging und die auch
weiterhin als Wanderausstellung reisen soll. Diese Aus-
stellung ist weit mehr als das Zurschaustellen eines
kleinen Spezialgebietes der Baukunst. Die Art, wie man
das Bauen von Jugendherbergen bisher durchschnittlich
angefaßt hat, und die Tatsache, daß es sich hier um
Bauten für die Freizeit der jungen Generation handelt,
geben der Ausstellung eine besondere Bedeutung. Sie
stellt zur Diskussion Themen wie: „Jugendbewegung und
Heimatkunst" oder „Junge Generation und das neue
Bauen". Wenn man sich klarmacht, wieviel Tausende
junger Menschen in den Jugendherbergen jährlich aus-
und eingehen, so muß man sich sagen, daß dort eine
geradezu hervorragende Gelegenheit ist, Anschauungs-
unterricht über neues Bauen und neues Wohnen zu
treiben. Sowohl in Essen als auch in Duisburg fanden
daher in der Ausstellung lebhafte Diskussionen statt und
in beiden Fällen standen Jugendführer auf, welche er-
klärten, daß ihnen bisher nie Gelegenheit gegeben
worden sei, sich mit dem Neuen gründlich auseinander-
zusetzen.
Die Ausstellung, welche in der Hauptsache aus Fotos
und Zeichnungen besteht, die durch ein paar Modelle
und einige statistische Darstellungen ergänzt werden,
kann zu günstigen Bedingungen vom Museum Folkwang-
Essen entliehen werden.
Duisburg. Im Duisburger Kunstmuseum wird im
Februar eine Ausstellung „Kunst und Sport" geplant, in
Anschrift der Geschäftsstelle: Berlin SW 68, Reckendorfhaus, Hedemannstraße 24
Fernsprecher Sammelnummer F 5 Bergmann 8400 / Postscheckkonto Berlin 153 87
15. Januar 1932
Werkbundausstellung „Wohnbedarf"
Stuttgart 1932
Wie bereits mitgeteilt, hat der österreichische Werk-
bund seine Beteiligung an der Ausstellung zugesagt.
Mit der Zusammenstellung des österreichischen Mate-
rials wurden Professor Dr. Josef Frank, Architekt Walter
Sobotka und Laszlo Gabor betraut.
Inzwischen liegen auch endgültige Zusagen des
Schwedischen und des Englischen Werkbunds (The
Design & Industries Association) vor, bei denen gleich-
falls kleine Kommissionen für die Sammlung des Aus-
sreilungsmateriais gebildet wurden.
Als Ausstellungslokal wurde nunmehr endgültig die
Gewerbehalle bestimmt, die auch im Jahre 1927 die
Hallenausstellung der Werkbundausstellung „Die Woh-
nung" beherbergte.
Von unseren Mitgliedern
Von unseren Mitgliedern sind verstorben: Josef Molling,
Berlin, Hermann Berger, Bremen, Konsul Otto Thein,
Bremen.
Die Entwürfe des Gartenarchitekten Alexander
Boecking, Braunschweig, zum Wettbewerb Kurpark
Bad Kolberg wurden preisgekrönt.
Bei dem Wettbewerb für Heimstätten zur Ansiedlung
von Erwerbslosen in Leipzig erhielt Architekt Walter
Gruner, Leipzig, den ersten von den verteilten
drei ersten Preisen. Es wurden insgesamt drei Preise aus-
gesprochen, zwölf Ankäufe und drei lobende Erwäh-
nungen. Die Gesamtzahl der Bewerber war 185.
Bei dem Wettbewerb für die vorstädtische Kleinsied-
lung unter den im Lande Braunschweig ansässigen freien
Architekten erhielt Architekt August P r a m a n n , Braun-
schweig, den 1. und 2. Preis.
Architekt Karl Wiehl, Frankfurt a. M., hat einen An-
kauf bei dem Wettbewerb des Berliner Ausstellungs- und
Messeamts, „Das Wachsende Haus", erhalten, der Entwurf
des Architekten Wilhelm Wucherpfennig, Köln,
wurde ebenfalls angekauft. Das Haus wird auf der von
Mai bis Oktober dauernden Berliner Sommerausstellung:
Luft, Licht und Sonne erstmalig zur Ausführung kommen.
Vorträge
Das Städtebauseminar der Technischen
Hochschule Dresden veranstaltet am 4., 5. und
6. Februar d. J. einen Lehrgang über „Die Um-
stellung im Siedlungswese n".
Anfragen und Anmeldungen sind zu richten an die Ge-
schäftsstelle des Städtebauseminars, Technische Hoch-
schule, Dresden, Bismarckplatz, Zimmer Nr. 46.
In einer Vortragsfolge des Kölnischen Kunstvereins
sprechen: Anfang 1932 Professor F. Ahlers-Hestermann,
Köln, über „Der Jugendstil als zeitgeschichtliches Ereig-
nis", Anfang 1932 Museumsdirektor Dr. Karl With, Köln,
über „Form und Gerät".
Verbände
Im Anschluß an die Ausstellung „Ergebnisse des neuen
Zeichen- und Werkunterrichts an höheren Schulen" ver-
anstaltet die Staatliche Kunstbibliothek in ihrem Hörsaal,
Prinz-Albrecht-Straße 7a, eine Reihe von Vorträgen über
Ziel und Wesen des Zeichen- und Werk-
unterrichts. Am 8. Februar Dr. Willy Kurth über
„Die Bildung des Auges", am 15. Februar Dr. Walter
Riezler über „Die Bildung der Hand" und am 22. Fe-
bruar Dr. Oskar F i s c h e I über „Kunst als Element der
Allgemeinbildung". (Die Vorträge finden abends um
8 Uhr statt und werden durch Lichtbilder erläutert.)
Die Sächsische Landesstelle für Kunst-
gewerbe gibt in dem Jahresbericht 1930/31 einen Über-
blick über ihre Tätigkeit im vergangenen Jahr. An Aus-
stellungen werden verzeichnet: die Wanderausstellungen
„Kult und Form", die gemeinsam mit dem Kunst-Dienst
unternommen wurde. Auch die Kunst-Dienst-Ausstellung
„Tod und Leben" ist von der Landesstelle unterstützt
worden. In Bad Elster sind Vitrinen aufgestellt, die säch-
sische Wertarbeiten zeigen. Bei der Ausstellung „Co5
Kunstwerk im Raum", die der Sächsische Kunstverein ver-
anstaltet hat, trat die Landesstelle dafür ein, daß auch
sächsisches Kunsthandwerk in allen Abteilungen auf-
gestellt wurde. Die Beratung der sächsischen Kirchen-
gemeinden bei der Glockenbeschaffung läuft immernochin
kleinem Ausmaß weiter. In besonderem Maße hat sich die
Landesstelle mit den Arbeiten über die Fragen der Neu-
regelung des Sachverständigenwesens im Kunst- und
Geschmacksmusterschutz beschäftigt. Wir haben darüber
eingehend in den Mitteilungen und in der „Form" selbst
berichtet. Im Frühjahr dieses Jahres blickt die Landes-
stelle auf eine 25jährige Tätigkeit zurück. Es soll dann
eine Mitgliederversammlung einberufen werden, die auch
die jetzt fällig gewesenen geschäftlichen Angelegenheiten
zu erledigen hat.
Ausstellungen
Das Museum Folkwang-Essen veranstaltete im Juli d. J.
eine Ausstellung moderner Jugendherber-
gen, die von dort aus in den Kunstverein Düsseldorf,
dann in den Museumsverein Duisburg ging und die auch
weiterhin als Wanderausstellung reisen soll. Diese Aus-
stellung ist weit mehr als das Zurschaustellen eines
kleinen Spezialgebietes der Baukunst. Die Art, wie man
das Bauen von Jugendherbergen bisher durchschnittlich
angefaßt hat, und die Tatsache, daß es sich hier um
Bauten für die Freizeit der jungen Generation handelt,
geben der Ausstellung eine besondere Bedeutung. Sie
stellt zur Diskussion Themen wie: „Jugendbewegung und
Heimatkunst" oder „Junge Generation und das neue
Bauen". Wenn man sich klarmacht, wieviel Tausende
junger Menschen in den Jugendherbergen jährlich aus-
und eingehen, so muß man sich sagen, daß dort eine
geradezu hervorragende Gelegenheit ist, Anschauungs-
unterricht über neues Bauen und neues Wohnen zu
treiben. Sowohl in Essen als auch in Duisburg fanden
daher in der Ausstellung lebhafte Diskussionen statt und
in beiden Fällen standen Jugendführer auf, welche er-
klärten, daß ihnen bisher nie Gelegenheit gegeben
worden sei, sich mit dem Neuen gründlich auseinander-
zusetzen.
Die Ausstellung, welche in der Hauptsache aus Fotos
und Zeichnungen besteht, die durch ein paar Modelle
und einige statistische Darstellungen ergänzt werden,
kann zu günstigen Bedingungen vom Museum Folkwang-
Essen entliehen werden.
Duisburg. Im Duisburger Kunstmuseum wird im
Februar eine Ausstellung „Kunst und Sport" geplant, in