Foto: Emil Leitner
Landhausklinik vom Roten Kreuz Berlin-Wilmersdorf. Architekt Otto Bartning, Berlin
Südseite mit Krankenzimmern, Loggien und Baikonen
Conception nouvelle d'un etablissement hygienique: Une clinique de la Croix Rouge
Facade sud avec chambres de malades, loges et balcons
Landhaus-hospital of the Red Cross
Southern part with patients' rooms, enclosed and open balconies
Die Landhausklinik vom Roten Kreuz Berlin-Wilmersdorf
ADOLF SI LBERSTEI N w. . ^u . .. n c,u
Wir haben den Obmann des Arztekollegiums, Herrn Dr. Silberstein gebeten, sich zu
dem neuartigen Organisationsgedanken des Hauses zu äußern
Es ist in letzter Zeit häufig von ärztlichen Kollektiv-
betrieben gesprochen worden, insbesondere im Hinblick
auf Einrichtungen, die in Amerika seit Jahren bereits in
Betrieb sind. Und es scheint, daß die Zukunft auch des
ärztlichen Berufes im Gemeinschaftsbetrieb liegt.
Hierfür gibt es einen technischen und einen mensch-
lichen Grund. Die ärztliche Technik erfordert heute kost-
spielige Apparaturen, kostspielig sowohl in der Anschaf-
fung als auch in der mit fortschreitender Wissenschaft
ständig fortschreitenden Ergänzung, so daß sie für den
einzelnen nur noch dann möglich sind, wenn er sie inner-
halb einer ärztlichen Gemeinschaft, also in einem ent-
sprechend großen Kreise auswerten kann.
Man hat sich aber den ärztlichen Gemeinschaftsbetrieb
nicht so vorzustellen, daß der heilungsuchende Mensch
sich einem mechanisierten System gegenüber sieht, son-
dern die Persönlichkeit des Arztes bleibt nach wie vor
entscheidend, jedoch mit der Bereicherung, daß sie je
nach Bedarf in allen Disziplinen wieder durch Persönlich-
keiten ergänzt wird, und daß diese Summierung der
Persönlichkeiten in einem Hause vereinigt ist.
So bietet der ärztliche Gemeinschaftsbetrieb wieder
jene Einheitlichkeit, die der Mensch des 19. Jahrhunderts
im guten alten Hausarzt verkörpert fand.
Ganz im Sinne dieses Gedankens liegt es, die indivi-
duelle Behandlung, wie sie bisher durch die Privatkünik
geboten wurde, auf nicht privatwirtschaftlicher, sondern
gemeinnütziger Basis mit einem solchen Ärztehaus zu
verbinden.
Aus dieser Erkenntnis wurde der Vaterländische
Frauenverein vom Roten Kreuz mit seinem Grundbesitz
an der Landhausstraße in Berlin-Wilmersdorf der Träger
des ganzen Unternehmens.
Und wenn häufig betont wird, daß unser Leben und
unsere Unternehmungen durch Architekten und Ingenieure
organisiert und gestaltet werden müssen, so hat sich das
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Landhausklinik vom Roten Kreuz Berlin-Wilmersdorf. Architekt Otto Bartning, Berlin
Südseite mit Krankenzimmern, Loggien und Baikonen
Conception nouvelle d'un etablissement hygienique: Une clinique de la Croix Rouge
Facade sud avec chambres de malades, loges et balcons
Landhaus-hospital of the Red Cross
Southern part with patients' rooms, enclosed and open balconies
Die Landhausklinik vom Roten Kreuz Berlin-Wilmersdorf
ADOLF SI LBERSTEI N w. . ^u . .. n c,u
Wir haben den Obmann des Arztekollegiums, Herrn Dr. Silberstein gebeten, sich zu
dem neuartigen Organisationsgedanken des Hauses zu äußern
Es ist in letzter Zeit häufig von ärztlichen Kollektiv-
betrieben gesprochen worden, insbesondere im Hinblick
auf Einrichtungen, die in Amerika seit Jahren bereits in
Betrieb sind. Und es scheint, daß die Zukunft auch des
ärztlichen Berufes im Gemeinschaftsbetrieb liegt.
Hierfür gibt es einen technischen und einen mensch-
lichen Grund. Die ärztliche Technik erfordert heute kost-
spielige Apparaturen, kostspielig sowohl in der Anschaf-
fung als auch in der mit fortschreitender Wissenschaft
ständig fortschreitenden Ergänzung, so daß sie für den
einzelnen nur noch dann möglich sind, wenn er sie inner-
halb einer ärztlichen Gemeinschaft, also in einem ent-
sprechend großen Kreise auswerten kann.
Man hat sich aber den ärztlichen Gemeinschaftsbetrieb
nicht so vorzustellen, daß der heilungsuchende Mensch
sich einem mechanisierten System gegenüber sieht, son-
dern die Persönlichkeit des Arztes bleibt nach wie vor
entscheidend, jedoch mit der Bereicherung, daß sie je
nach Bedarf in allen Disziplinen wieder durch Persönlich-
keiten ergänzt wird, und daß diese Summierung der
Persönlichkeiten in einem Hause vereinigt ist.
So bietet der ärztliche Gemeinschaftsbetrieb wieder
jene Einheitlichkeit, die der Mensch des 19. Jahrhunderts
im guten alten Hausarzt verkörpert fand.
Ganz im Sinne dieses Gedankens liegt es, die indivi-
duelle Behandlung, wie sie bisher durch die Privatkünik
geboten wurde, auf nicht privatwirtschaftlicher, sondern
gemeinnütziger Basis mit einem solchen Ärztehaus zu
verbinden.
Aus dieser Erkenntnis wurde der Vaterländische
Frauenverein vom Roten Kreuz mit seinem Grundbesitz
an der Landhausstraße in Berlin-Wilmersdorf der Träger
des ganzen Unternehmens.
Und wenn häufig betont wird, daß unser Leben und
unsere Unternehmungen durch Architekten und Ingenieure
organisiert und gestaltet werden müssen, so hat sich das
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