Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit (7.1932)

nicht systematisch erfassen. Als eine Art Anhang der Aus- gewünscht wird. So kommt es auch, daß beispielsweise
Stellung sind die Abteilung „Die wachsende Küche" und beim Trinkgerät nirgends ein Service auftaucht, sondern
die Möbelgruppen anzusehen. alie Teekannen, alle Kaffeekannen, alle Teetassen usw.

Sehr zu beachten ist das Darbietungschema, das auf sind in Reihen hintereinander geordnet. Man wollte
dieser Ausstellung ganz neuartig und gut durchgedacht damit erzwingen, daß der Besucher sich klar wird über
gezeigt wird. Das ist wohl das Verdienst von Dr. Georg Zweck und Bedeutung eines jeden einzelnen Gefäßes.
Schmidt aus Basel, der sich gerade in der letzten Zeit sehr Genau so hat man es mit dem Möbel gemacht, wo man
einst mit Museums- und Ausstellungsfragen befaßt hat. Klapptische, Stühle, Schränke, Liegemöbel zusammenge-
Man führt den Ausstellungsbesucher in Windungen von stellt hat. Eine solche Darstellung hat sicherlich viel für
Gang zu Gang. Diese Gänge selbst sind wiederum in sich. Aber man hätte auch gern gesehen, daß dem Be-
Unterteilungen zerlegt, so daß die Ausstellungstische in schauer, der mit der Idee nicht so stark vertraut ist, nun bei
den Gang hineinspringen. Diese vorgezogenen Tische bil- jedem Gerät eindringlich klar gemacht wird, welchen
den sozusagen Kojen, aber ohne eine hohe senkrechte Zweck es zu erfüllen hat und welche Gesichtspunkte er
Abtrennung. Man muß sich auch hier wieder systematisch beim Kauf beachten muß. Bei der Abteilung „Ofen" ist eine
hindurchwinden und hat die Möglichkeit, nacheinander solche Beschriftung, die bei jedem Objekt auf Vorteile,
die linke und die rechte Seite zu betrachten. Wir geben Nachteile und Anwendungsmöglichkeiten hinweist, sach-
das Schema in der Zeichnung wieder. lieh und fachlich gut durchgeführt. Ebenso bei der Gruppe

„Anstrich", auch bei der Gruppe „Der Vorhang" erfährt
man, wo und in welchem Falle diese und jene Art der An-
bringung am Platze ist. Im ganzen aber hätte man gern
noch eine weitgehendere Beschriftung der Ausstellung ge-
wünscht und eine schärfere pädagogische Zuspitzung. Es
sind ja schon einige Ausstellungen dieser Art, allerdings
mit weniger Material, durchgeführt worden, aber es fehlt
noch eine Ausstellung, die mit ganz wenig ausgesuchtem
Material dem Käufer ganz klar die Gesichtspunkte ver-
mittelt, nach denen er kaufen muß. Es ist wirklich zu be-
fürchten, und das muß einmal ganz eindringlich gesagt
Geh- und Sehrichtung der Ausstellungsbesucher werden, daß der Käufer aus solchen Ausstellungen wieder

Die schwarzen geraden Striche sind die aufgestellten Wände, herausgeht Und sagt, „heute ist glatt modern". Wenn wie-

die schraffierten Flächen sind die Tische der ejne sokhe Ausste||ung gemacht wird, wird es gut Sein,

Diese Anordnung ist aus dem Gedanken der Reihung wenn man gar nicht an die Fachgenossen denkt und an
der Gegenstände geboren, wobei jede Gruppierung nicht diejenigen, für die diese Ausstellungen ein Problem sind,

Tassen aus Adit / Des tasses en „Adit" / Cups made of Adit. Hersteller: Gebr. Adt, Wächtersbach

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