Das Gewicht der ganz oder in Teilen gelieferten Woh-
nung wird von viel wesentlicherer Bedeutung als die des
an Ort und Stelle gebauten Hauses, bei dem Preisberech-
nungen hinsichtlich der Gewichtseinheit lächerlich wären.
Solche Gewichtseinheitspreise für amerikanische Kraft-
wagen bestimmter Klassen sind jedoch gebräuchlich und
Erzeugungskosten der mobil fabrizierten Wohnung von
8 1,00 per Kilogramm wären noch immer reichlich höher
angesetzt als die Kilogrammkosten von Personenkraft-
wagen einschließlich des teuren Motors. (Ford: 44 Cent.)
Man könnte zunächst annehmen, daß die Industrie des
Großkarosseriebaues, etwa die des amerikanischen Auto-
busses, Aufschlüsse über typisierte Fabrikation von Aufent-
haltsräumen und günstige Kalkulationsunterlagen für die
ähnliche industrielle Behandlung eines beliebten Klein-
hausmodells liefern könnte. Es ist dabei allerdings zu be-
denken, daß die Busse teuer sind, weil sie bemerkens-
werterweise bisher nicht typisiert wer-
den konnten!
Bei Beratungs- und Entwurfsarbeiten für die White Co.,
Cleveland, Ohio, die bedeutendste busbauende Gesell-
schaft in U.S.A., hat der Verfasser die einschlägigen Ver-
hältnisse und Schwierigkeiten einer Normung eingehend
studiert, die hier offenkundig weit einfachere sind, als bei
einer ernstlich fortschrittlichen Wohnungsfabrikation für
die verschiedenen Distrikte eines breiten Marktes. Um so
bezeichnender sind die konstruktiven Folgeerscheinungen
dieser Typisierungshindernisse, die eine beachtenswerte
Analogie dafür darstellen, was der notwendigen indu-
striellen Großerzeugung von Wohnhäusern im Wege steht.
Es ist daher aufschlußreich, kurz festzustellen, was zum
Beispiel den Übergang von dem unbefriedigenden Kom-
positbau des amerikanischen Überlandbusses zu mehr
maschinelle Ganz- und Leichtmetallkonstruktion erschwert.
Uneinheitliche Gesetzgebung: Verschiedene Staaten der
Union verlangen aus bestimmten Gründen verschiedene
Moximalhöhen, -Breiten und -Längen. Die Feuersicherheits-
vorschriften bestehen oder verzichten auf Notausgänge
und gewisse Formen der Raumausnutzung.
Abweichungen in den Beweggründen der Benutzung:
Das Reisepublikum in Ohio oder Missouri hat andere Be-
weggründe als das in Kalifornien oder Florida, die Bus-
beförderung zu wählen. Die Durchschnittsfahrtlänge ist
in jedem Gebiet eine andere, und somit sind auch die Ver-
hältnisse des Passagierwechsels, der Stillstandzeiten, der
Kondukteurbeaufsichtigung verschieden. (Der abgebildete
zweistöckige Überlandbus eignet sich nicht für die durch-
schnittlich kürzeren Fahrtzeiten in Texas und Tennessee,
und noch weniger für die Art des Gepäcks, das in diesen
Gegenden von den Passagieren frei auf dem Bus mit-
geführt wird, wie Hühnerkörbe, Geräte und Eisenstangen.
In Kalifornien sind die Fahrtzeiten lang und das Gepäck
ist eher typisches Touristengepäck.) Hier sind es trotz des
geringen Fahrpreises vor allem die landschaftlichen Vor-
züge, die das Reisepublikum statt der Eisenbahn dem Bus
zuwenden, der auch schon wegen spärlicher Besiedlung
Bequemlichkeit für längere Fahrten bieten muß.
Es besteht ein Unterschied zwischen Langfahrtbequem-
lichkeit und Kurzfahrtbequemlichkeit. Der Grad der Selbst-
überwachung und -Behandlung des Gepäcks, seine Nach-
barschaft zum Reisenden, seine Größe und Art, haben
selbst eben soviele Abstufungen in den verschiedenen
Teilen des Landstraßennetzes wie der dort jeweils durch-
schnittliche Passagier. Die elektrische Stromerzeugung
des Busses, die an sich beschränkt und leider oft durch
zum Teil nur repräsentative Außenlichter in Anspruch ge-
nommen wird, kann nur eine Innenbeleuchtung liefern,
Waschraum in einem amerikanischen Überlandbus
Cabinet de toilette d'un autocar americain
Washroom in an american inter city Bus
Aus der Küche eines stahlkonstruierten Wohnhauses
Architekt Richard J. Neutra, Los Angeles
Un coin de la cuisine d'une maison d'habitation construite cn
panneaux en acier
From the kitchen of a steel constructed dwellinghouse
355
nung wird von viel wesentlicherer Bedeutung als die des
an Ort und Stelle gebauten Hauses, bei dem Preisberech-
nungen hinsichtlich der Gewichtseinheit lächerlich wären.
Solche Gewichtseinheitspreise für amerikanische Kraft-
wagen bestimmter Klassen sind jedoch gebräuchlich und
Erzeugungskosten der mobil fabrizierten Wohnung von
8 1,00 per Kilogramm wären noch immer reichlich höher
angesetzt als die Kilogrammkosten von Personenkraft-
wagen einschließlich des teuren Motors. (Ford: 44 Cent.)
Man könnte zunächst annehmen, daß die Industrie des
Großkarosseriebaues, etwa die des amerikanischen Auto-
busses, Aufschlüsse über typisierte Fabrikation von Aufent-
haltsräumen und günstige Kalkulationsunterlagen für die
ähnliche industrielle Behandlung eines beliebten Klein-
hausmodells liefern könnte. Es ist dabei allerdings zu be-
denken, daß die Busse teuer sind, weil sie bemerkens-
werterweise bisher nicht typisiert wer-
den konnten!
Bei Beratungs- und Entwurfsarbeiten für die White Co.,
Cleveland, Ohio, die bedeutendste busbauende Gesell-
schaft in U.S.A., hat der Verfasser die einschlägigen Ver-
hältnisse und Schwierigkeiten einer Normung eingehend
studiert, die hier offenkundig weit einfachere sind, als bei
einer ernstlich fortschrittlichen Wohnungsfabrikation für
die verschiedenen Distrikte eines breiten Marktes. Um so
bezeichnender sind die konstruktiven Folgeerscheinungen
dieser Typisierungshindernisse, die eine beachtenswerte
Analogie dafür darstellen, was der notwendigen indu-
striellen Großerzeugung von Wohnhäusern im Wege steht.
Es ist daher aufschlußreich, kurz festzustellen, was zum
Beispiel den Übergang von dem unbefriedigenden Kom-
positbau des amerikanischen Überlandbusses zu mehr
maschinelle Ganz- und Leichtmetallkonstruktion erschwert.
Uneinheitliche Gesetzgebung: Verschiedene Staaten der
Union verlangen aus bestimmten Gründen verschiedene
Moximalhöhen, -Breiten und -Längen. Die Feuersicherheits-
vorschriften bestehen oder verzichten auf Notausgänge
und gewisse Formen der Raumausnutzung.
Abweichungen in den Beweggründen der Benutzung:
Das Reisepublikum in Ohio oder Missouri hat andere Be-
weggründe als das in Kalifornien oder Florida, die Bus-
beförderung zu wählen. Die Durchschnittsfahrtlänge ist
in jedem Gebiet eine andere, und somit sind auch die Ver-
hältnisse des Passagierwechsels, der Stillstandzeiten, der
Kondukteurbeaufsichtigung verschieden. (Der abgebildete
zweistöckige Überlandbus eignet sich nicht für die durch-
schnittlich kürzeren Fahrtzeiten in Texas und Tennessee,
und noch weniger für die Art des Gepäcks, das in diesen
Gegenden von den Passagieren frei auf dem Bus mit-
geführt wird, wie Hühnerkörbe, Geräte und Eisenstangen.
In Kalifornien sind die Fahrtzeiten lang und das Gepäck
ist eher typisches Touristengepäck.) Hier sind es trotz des
geringen Fahrpreises vor allem die landschaftlichen Vor-
züge, die das Reisepublikum statt der Eisenbahn dem Bus
zuwenden, der auch schon wegen spärlicher Besiedlung
Bequemlichkeit für längere Fahrten bieten muß.
Es besteht ein Unterschied zwischen Langfahrtbequem-
lichkeit und Kurzfahrtbequemlichkeit. Der Grad der Selbst-
überwachung und -Behandlung des Gepäcks, seine Nach-
barschaft zum Reisenden, seine Größe und Art, haben
selbst eben soviele Abstufungen in den verschiedenen
Teilen des Landstraßennetzes wie der dort jeweils durch-
schnittliche Passagier. Die elektrische Stromerzeugung
des Busses, die an sich beschränkt und leider oft durch
zum Teil nur repräsentative Außenlichter in Anspruch ge-
nommen wird, kann nur eine Innenbeleuchtung liefern,
Waschraum in einem amerikanischen Überlandbus
Cabinet de toilette d'un autocar americain
Washroom in an american inter city Bus
Aus der Küche eines stahlkonstruierten Wohnhauses
Architekt Richard J. Neutra, Los Angeles
Un coin de la cuisine d'une maison d'habitation construite cn
panneaux en acier
From the kitchen of a steel constructed dwellinghouse
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