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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 6
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Wencker, Tilly: Chateau Noir
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0259

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wie gerne hätte ich etwas gerettet von diesen
Werken, aber ich wagte es nicht. Immer scheu
und eilig kam und ging er zur Arbeit, immer
versunken und verbunden mit dieser Natur. Dieses
Land um das Chateau noir und um Tholonet war
die eigentliche geistige Heimat Cezannes; und er
liebte dies alles so tief, daß er eines Tages sagte:
«Hier ist meine Seele»."

„Er besaß in Aix ein Atelier und in der Nähe der
Stadt ein Gut, aber hierher nach Chateau noir kam
er fünfzehn Jahre lang, um zu arbeiten, hier schuf
er seine größten Werke, und hier begegnet man auf
Schritt und Tritt seinem Andenken in der Natur."

So erzählte Madame Vieil.

Uber der kleinen Tür seiner Kammer steht
von ihrer Hand geschrieben das Wort: „Cezanne".

Eine von ihr aus der Erinnerung gearbeitete
Büste soll demnächst dort im Walde, nahe der
Straße, errichtet werden. Sein Blick scheint sich
forschend und suchend auf den Mont St. Victoire
zu richten.

Es dürfte der Begriff: „Aix en Provence und
Cezanne", doch nicht so untrennbar sein, wenn man
seine eigenen Worte über die Umgebung von
Chateau noir bedenkt:

„Hier ist meine Seele."

AUSGESTELLT IM VERLAG BRUNO CASSIRER, BERLIN

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