Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0471
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Heft 11
DOI Artikel:Dormoy, Marie: Die neuen Säle des Louvre und des Luxembourg
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GEORGE SEURAT, DER ZIRKUS
PARIS, LUXEMBOURG-MUSEUM
Denis: Huldigung für Cezanne, das wie ein Fresko behan-
delt ist, sehen wir Bonnard, Vuillard, Serusier, Ranson,
Maurice Denis, Vollard mit seiner Katze, Odilon Redon um
eine Staffelei gruppiert, auf der ein Stilleben von Cezanne
steht, somit ein Gegenstück zu dem Atelier in Batignolles
von Fantin-Latour bildend. Bemerkenswert ist auch ein
schönes, von Maurice Denis gemaltes Porträt von Degas.
— Der Saal VI ist ein pädagogisches Experiment. Er ist
zwei Gruppen zugewiesen: einesteils den Divisionisten, zu
denen Dubois-Pillet, Charles Angrand, Henri-Edmond Cross,
Maximilien Luce, Signac gehören, die sich um den „Circus"
von Seurat gruppieren, andernteils den Synthetikern, bei
denen, mit dem „Weißen Pferd" von Gauguin als Mittel-
punkt, Werke von Serusier, Anquetin, Emile Bernard, Fili-
ger usw. figurieren. — In den folgenden Sälen finden wir
Rouault, Henri Rousseau, Derain, Matisse, Othon Friesz,
Marie Laurencin, Andre Lhöte und noch viele andere ver-
treten, so daß man einen einigermaßen richtigen Eindruck
von der zeitgenössischen Bewegung gewinnt. Nicht immer
ist man mit der Art des Hängens einverstanden; durch die
Anordnung wird man nur allzuoft an jene Kabinette des
siebzehnten Jahrhunderts erinnert, wo die Wände so dicht
mit Bildern gepflastert waren, daß sie wie ein Mosaik
wirkten. Zur Entschuldigung der für die Geschicke des
Luxembourg Verantwortlichen sei angeführt, daß ihnen nur
wenig Raum zur Verfügung stand, da das Museum unzu-
reichend ist und daß die Zahl der Bilder, die sie unterzu-
bringen verpflichtet waren, sehr groß war, ach, allzu groß!
Deutsch von Margarete Mauthner.
44 z
PARIS, LUXEMBOURG-MUSEUM
Denis: Huldigung für Cezanne, das wie ein Fresko behan-
delt ist, sehen wir Bonnard, Vuillard, Serusier, Ranson,
Maurice Denis, Vollard mit seiner Katze, Odilon Redon um
eine Staffelei gruppiert, auf der ein Stilleben von Cezanne
steht, somit ein Gegenstück zu dem Atelier in Batignolles
von Fantin-Latour bildend. Bemerkenswert ist auch ein
schönes, von Maurice Denis gemaltes Porträt von Degas.
— Der Saal VI ist ein pädagogisches Experiment. Er ist
zwei Gruppen zugewiesen: einesteils den Divisionisten, zu
denen Dubois-Pillet, Charles Angrand, Henri-Edmond Cross,
Maximilien Luce, Signac gehören, die sich um den „Circus"
von Seurat gruppieren, andernteils den Synthetikern, bei
denen, mit dem „Weißen Pferd" von Gauguin als Mittel-
punkt, Werke von Serusier, Anquetin, Emile Bernard, Fili-
ger usw. figurieren. — In den folgenden Sälen finden wir
Rouault, Henri Rousseau, Derain, Matisse, Othon Friesz,
Marie Laurencin, Andre Lhöte und noch viele andere ver-
treten, so daß man einen einigermaßen richtigen Eindruck
von der zeitgenössischen Bewegung gewinnt. Nicht immer
ist man mit der Art des Hängens einverstanden; durch die
Anordnung wird man nur allzuoft an jene Kabinette des
siebzehnten Jahrhunderts erinnert, wo die Wände so dicht
mit Bildern gepflastert waren, daß sie wie ein Mosaik
wirkten. Zur Entschuldigung der für die Geschicke des
Luxembourg Verantwortlichen sei angeführt, daß ihnen nur
wenig Raum zur Verfügung stand, da das Museum unzu-
reichend ist und daß die Zahl der Bilder, die sie unterzu-
bringen verpflichtet waren, sehr groß war, ach, allzu groß!
Deutsch von Margarete Mauthner.
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