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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 12
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Tietze, Hans: Die Moderne Galerie in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0508

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ins Tiefste getroffenen Menschlichkeit und mit einer am
vollen Ausreifen gehinderten Begabung heran. Vielleicht
kann nur, wer sich ihnen im Alter und Lebensweg nahe-
fühlt, ganz erfassen, wie tief und reich sie österreichisches
Schicksal verkörpern.

Die wenigen Jahre, die er jünger ist, haben Böckl vor
dem Geschick der Älteren bewahrt; er ist als Maler ein
Nachkriegssohn. Sein ungebrochenes Lebensgefühl hat die

Urkraft seiner Kärntner Heimat; die schwere Sicherheit, mit
der er seinen Weg geht, gibt das Zutrauen, daß ihn nichts
davon abdrängen wird. Die Festigkeit, mit der die Öster-
reichische Galerie für ihn eintritt, ist deren bester Dienst
an der österreichischen Moderne; aus gesichertem Besitz das
Beste zu erküren, ist Altersweisheit, aber auf Werdendes —
trotz allem — die Hoffnung zu setzen, die jedes neue Ge-
schlecht für sich fordert, ist Beweis von Jugend.

WILLIAM MERRIT CHASE, DUVENECK IN SEINEM ATELIER

DIE BEIDEN BEFREUNDETEN AMERIKANISCHEN MALER CHASE UND DUVENECK GEHÖRTEN DEM LEIBLKREIS IN
MÜNCHEN AN, BEVOR SIE WIEDER NACH AMERIKA ZURÜCKKEHRTEN. DIESES BILD IST AUFSCHLUSSREICH FÜR
BEIDE — UND AUCH FÜR KUNSTSCHULBETRIEB UND ATELIERROMANTIK IN AMERIKA. CHASE STARB I916

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