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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 6.1926

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Heft 4 (April 1926)
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Buchbesprechungen
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86

Urnschau

Semlnar für Frauenblldung, Hellerau.

Die Arbeitsgemeinschaftzur Sckaffuna von Spiel-
und WerWüben e. Ä. erosfnel'un Äpril S. "lx 'm"
"elleräüs tn unmittelbarer Nähe Dresdens, ein
määrgärtnerinnen-Seminar auf geisteswissenschaft-
licher lvrundlage. Auswärtige Schülerinnen finden
Aufnahme in dem kleinen Pensionshaus der Arbeits-
gemetnjchaft. lün diesem Seminar erhalten junge
Mädchen eine Ausbildung, die über das engere Ziel
zur Erzlehung zur Kindergärtnerin hinaus eine all-
gemeinere, im Wejen der Frau wurzelnde vertiefte
und veretnheitlichte Frauenbildung anstrebt. Der
Gedanke der Erziehung als künstlerifche Tat soll vor
allem in den Mtttelpunkt gestellt werden. Die Un-
terrtchtsgebiete sind diejelben wie in allen staatlich
anerkannten Kinüergärtnerinnen-Semtnaren. Für die
praktifche Uebung bestehen zwei Seininar-Kinder-
gärten. Dem Seminar find Kurse für Mütter und
Bräute angegliedert.

Anfragen und Anmeldungen sind zu richten an die
Leiterin Eltsabeth Bunaeus, Hellerau, Anstaltsplatz 3.

Ehrung Kerschensteiners.

Das Zentralinstitut für Erziehuna und Unlerricht

in ^BerIin"bätdemOberfkudtenrat"Dr7'Kerfchen-

steiner in München zum Weihnachtsfesi die für ver-
diente Pädagogen geschaffene Kerjchensteiner-Ge-
denkmünze überfandt. Der Brief, mit dem der
preutzifche Unterrichtsminister die Uebersendung be-
gleitet hat, hat, wie wir erfahren, folgenden Wort-
laut:

„Ehrwürdiger Meister! Zndem wir uns die Freude
machen, die von öer Hand des Künsilers geschaffene
Denkmünze mit 3hrem Bild auf Ihren Wechnachts-
tisch zu legen, fühlen wir lebhaft die tiefere symbo-
lische Bedeutung dieser geprägten Form. Ihnen
möge sie fagen, welches Bild von Zhrem Sein und
Wirken in unserem Kreise lebt. Sie selbst haben
durch 3hre Betonung deS Bildnerischen und Gestal-
tenden lm Menfchen der deutschen Schule erst das
volle Relief gegebens von der praktischen Förderung
des Arbeiksunterrichtes und des Zeichnens im Auf-
bau der Bolksschule und der Berufsschule stnd Sie
dazu forkgeschritten, der Arbeit in jedem Sinne ihre
vertiefte Deutung zu geben, die ihren Bildungswert
erst ans Licht hebt. Sie haben damit den Geist der
Gemeinschaft in der Schule eingeführt, der seine
höchste Krönung im Dölksbewüßksein und in der
Staatsgesinnung finden soll. Alles einzelne, was Ste
taten und dachten, fahen Sie im Lichte des ganzen
Bildungsprozesses, desien Grundariome Sie erwogen
und schlietzlich in einer reifen philosophischen Theorie
der Bildung zusammengefaßt haben.

Dieses unser Bild von Ihnen soll anderen, die
auf dem Gebieke des Erziehungswesens wirken, zum
Borbild unü Hochbild werden. Deshalb haben wir
beschloflen, unsere Kerschensteinerdenkmünze den-

U T ^ O» fordert Muster von

V G A Wk U UU unseren Inserenten,

empfehlet sie den Schülern, bestellet ausschließlich
bei ihnen und bezieht Euch auf unsere Zeitschrift

jenigen als Ehrengabe zu überreichen, die gleich
ähnen von einer warmen ruebe zur 3ugend und einem
hohen Erziehungsgeiste erfüllt, sich um die deutjche
Padagogik verdient gemacht haben. 3n diejem Sinne
soll uns 3hr Bild, yochverehrter Meister, der Sie
uns die Seele des Erziehers gedeutet haben, gelten
als eine geprägte Form, die lebend sich entwtckelt
unö befruchtend weiterwirkt."

Zentralinstitut für Erziehung unö Ilnterricht
gez. Becker, Staatsminister.

Buchbesprechungen

Neuzeiküche Stilanschauungen von Prof. Ludwig
Segmiuer (Berlag Herm. Schlag Nachf., Leipzig-,

Wir besprachen das Buch schon früher. Ilrsprang-
lich für das Eöelmetallgewerbe bestimmt, enthält es
in seiner neuen Auflage eine allgemeine Kunstlehre
mit bejonderer Betonung des Ornamentes, die uns
förderlich sein kann. Sie ist einfach, gemeinverständ-
lich geschrieben und berückjichtigt die neuesten künst-
lerischen und wisjenschasruchen Erfahrungen. Wir
empfehlen dies Buch wärmstens.

3ahrd»ch der jungen Kunst 1824, herausgegsben von
Georg Biermann (Berlag Klinkhardt u. Biermann
in Letpzig).

Die von G. Biermann herausgegebenen Iahrbücher
süaS vorltegende ist das fünste) erfreuen fich eines
folch ausgezeichneten Nufes, dah es sich erübrigen
dürfte, ihre Borzüge des Langen und Breiten darzu-
tun. Aus dem reichen, in Wort und Bild gleich her-
vorragenden 3nhalt des vorliegenden Bandes wollen
wir nachfolgende Teile herausgreifen, um darzutun,
daß das tzahrbuch tatfächltch einen Ueberblick und Ein-
blick in die neuzeitliche Malkunst gewLhrk, ohne in-
deflen Vergangenes, aber irgendwie noch in un-
serem Bewußtfern Lebendes, auf unser Schaffen
Wirkendes zy übersehen. An erster Stelle siehk ein
Aufsatz von Hans Graber über Ferdinand
Hodler (mit 2 Abbildungen und 7 Tafeln), fpäter
folgen Darlegungen vvn H. Martinie über
Pierre-Paul Ptud'hon (mit 4 Abbildungen
und 3 Tafeln), über Odilon Redon von G.
Biermann (mit 8 Abbildungen und 4 Tafeln),
über Henri Roufseau von Franz Aöh (mit 5 Ab-
dilüungen und 3 Tafeln), über Lijonel Fet-
ninger von Willi Wolfradt (mtt 12 Abbil-
dungen), über Hermann Haller von Wilken
v. Alten (mit 9 Abbildungen), über Kubin von
F. F. Schmidt (mit 11 Abbildungen), über
GiorgiodeChiricovonG. Castelfra fie o,
über PaulKlee vonW. Grohmann (mit etner
Bierfarbentafel und 14 Abbildungen).

Hervorzuheben flnd auch fvlgende Auffätze: Mo-
dernejapanische Malerei von M. Hürli-
mann mik 10 Abbildungen), Kurt Edgard von
R. H. Heygrodt (mlt d Abbildungen), Fritz
Huf von R. Schachk (mik 9 Abbichungen), Ed-
ward Munch von C. Glaser (mit 10 Abbil-
dungen), Frledr. KarlGotfch von M. G r o h -
mann (mit 15 Abbildungen), über 3 ndische M a -
lerei der Gegenwyrk von Sk. Kramafch
(mit 8 AbbildUngen), Lber Wassily Kandinsky
von W- Grohmann (mit 12 Adbildungen), über
den Zapaner Tsugouhara Foujita von P.
 
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