Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 6.1926

DOI Heft:
Heft 5 (Mai 1926)
DOI Artikel:
Schäffer, Peter: Zu den "Ansichten eines Unmodernen": Erwiderung
DOI Artikel:
Professor Sch.
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.23685#0113

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
103

Papierschnttt. v II der Oberrealschule Oldesloe (Studienrat Greve).
Ausgabe: IesuS sttllt den Stur« auf dem Aleer.

mtktelt, die dem naturwissenschaftlichen Ilnkerricht
vorweggegriffen stnd.

Und nun zum Persönlichen, zum „Erörke-
rungston" melner Enkgeonung. Das Ringen um An-
erkennung nach auhen yin des nach modernen Er°>
kcnntnissen gestalketen Zeichenunterrichtes erfordert
alle Krüfte, den Einsah jeder einzelnen Persönlich-
keik wie den des ganzen Standes. Diesem Fork-
schritte zu liebe haben viele Kollegen — ältere lowohl
wie junge — ihre Nerven geopfert. Ilnd nun kommt
jemand aus den eigenen Reihen, stemmt stch gegen
den Strom und propagiert alles das, was wir längst
überwunden geglaubt haben. Merkk der Verfasfer
denn nichk, in welch agressiver Weise außer-
dem sei n Arklkel abgefatzk war, wie versteckt —
um so unangenehmer — seine Angriffe waren?!
Die Erbitterung wurde ganz besonders dadurch ge--
stcigett, datz hier ein Mann das Wort ergriffen
hatte, der von einem unzulänglichen Skand-
punkte aus, noch dazu gönnerhaft herab-
lassend das neue Wollen krittflerke. tzerr Sommer
berust stch auf das höhere Alter — die Erfahrungen
des gereiften Alters in allen Ehren! —; was wäre
denn wohl aus der Reform gegen die Stuhlmannsche
Methode geworden, für die Ste flch, Herr Sommer,
wenn ich nicht irre, als ein damals Züngerer mit Be-

geisterung elnsehken, wenn man der flch skrSuben.
den alken Generatton den gleichen Einflutz «inge-
räumk hätte, den Sie jetzt als Aelterer unker gleichrn
Voraussetzungen der heutigen jungen Generakion
gegenüber beanspruchen? Wir müffen die Dinge be-
trachken, so, wie fie nun einmal find. Wir stehen in
einem harken Kampfe, da tst nichks so gefährlich, als
wenn Kollegen aus der eigenen Front untreu werden.
Die Verdienste der älteren Zeichenlehrer werden von
den jüngeren ohne Einschränkung gewürdigt: denn
fle haben der Gegenwärt den Wea geebnek. Wenn
aber diese MSnner fich dem gesunden Fortschrikt
entgegenstemmen, wie Sie es tun, Herr Sommer,
dann darf man flch nichl wundern, wenn in einem
leidenschaftlichen Tone geantwortet wird, und noch
üazu, wenn Sie mir jetzt UnselbstLndigkeit
im Denken nnd Arteilen v orwer f e n und autzer-
dem behaupken, ich lietze mlch durch Beifall ver-
wirren. Das ist die bequemste Ark, einen Gegner
abzuschütteln.

Wie wenig 2hre Auffassugg zeikgemStz ist, gehk
daraus hervor, daß fle im striktesten Gegen -
satz zu dem Geiste -er Richtllnlen steht.

Soweik meine offen und ungeschminkk ausge-
sprochene Ueberzeugung im Intereffe der gemein-
samen Sache, -er auch t ch mtk ganzem tzerzen diene.

Profeffor Sch.

Aus einer Kneipzeitung der Sberprtma der Oberrealschule in St.

3m Zeichensaal, der sehr veralket Er lehrek seine Schüler Zetchnen

Sitzt unser Sch. Tag und Nachk, Nach einem ganz besondren Skil,

Woselbst er seinen Pflichten waltek Denn er, Vertreter der Modernen

Und seine hehre Kunst bewacht. Bekont vor allem das Gefühl.
 
Annotationen