DOI Heft:
Heft 9 (September 1926)
DOI Artikel:Kolb, Gustav: Bildungsfragen im Württembergischen Landtag
DOI Artikel:Lindemann, Reinhold: Künstlerisches Sehen und Erleben
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.23685#0206
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wöhnk werden soll, auch nichk mehr als ein Schlag-
work." „Menn man mik Aussicht auf Erfolg dem
jungen Geschlechk Selbstzucht beibringen will, dann
muß man sich allerdings in erster Aeihe selbst da-
nach richken, was dem jugendlichen Lebensalter,
dem jugendlichen Empfinden und den jugendlichen
Bedürfnissen enksprichk." „Wir wollen die Lern-
schulen zu Erztehungsschulen ausgestalten, die uns
voll abgerundete Persönlichlreiten liefern sollen.
Wenn wir das pödagogische Streben nach dieser
Richkung hinlenlren, dann werden wir ein Ge-
schlechk heranziehen, das aus einer Krast, aus eige-
nem Empfinden und eigenem Wlllen heraus sich mit
den wirtschaftlichen Verhältnissen des Lebens ab-
zufinden geeignek sein wird." „Der Arbeiksunker-
richk hak die Aufgabe, aus der eigensn Znikiakive des
Kindes heraus die Lust und die Aeigung zur Arbeit
und die Anteilnahme am Unterrichk herauszuholen,
während das, was früher als Lernunterrichk in den
Schulen üblich war, im Grunde genommen ohne in-
nere Anteilnahme des KinHes vor flch ging."
G. K.
Künstlerisches Sehen und Erleben
Bon Reinhold Lindemann, München.
Ein großes, sehr großes oder kleineres Gebäude in
verschiedene Räume gekeilt. Alle Mände der Räume
mit kleinen, großen mittleren Bildern behängk. Ofi
mehrere Tausende von Bildern. Tiere in Lichk nnd
Schatten, Wasser trinkend, am Wasser stehend, im
Grase liegend, daneben eine Kreuzigung Christi,
Blumen, menschliche Figuren sihend, stehend, gehend,
Aepfel und silberne Schüsseln, Porträk des Geheim--
rats N., Abendsonne, Dame in Rosa. DieS alles ist
sorgfältig in einem Buch gedruckt: Namen der Künst-
ler, Namen der Bilder. Menschen h'aben diese Bücher
in der Hand, gehen von einer Leinwand zur anderen,
blättern und lesen die Namen. Dann gehen fle fort,
um gleich wieder von ihren Tageslnteressen ergrtffen
zn werden, zerstreut vielleicht für einige Augenblicke,
aber nichk reicher, nlcht besser, nichk ftoher geworden.
Warum waren ste da? In manchem Blld ist geheim.
nisvoll ein ganzes Leben eingeschlossen, ein ganzes
wöhnk werden soll, auch nichk mehr als ein Schlag-
work." „Menn man mik Aussicht auf Erfolg dem
jungen Geschlechk Selbstzucht beibringen will, dann
muß man sich allerdings in erster Aeihe selbst da-
nach richken, was dem jugendlichen Lebensalter,
dem jugendlichen Empfinden und den jugendlichen
Bedürfnissen enksprichk." „Wir wollen die Lern-
schulen zu Erztehungsschulen ausgestalten, die uns
voll abgerundete Persönlichlreiten liefern sollen.
Wenn wir das pödagogische Streben nach dieser
Richkung hinlenlren, dann werden wir ein Ge-
schlechk heranziehen, das aus einer Krast, aus eige-
nem Empfinden und eigenem Wlllen heraus sich mit
den wirtschaftlichen Verhältnissen des Lebens ab-
zufinden geeignek sein wird." „Der Arbeiksunker-
richk hak die Aufgabe, aus der eigensn Znikiakive des
Kindes heraus die Lust und die Aeigung zur Arbeit
und die Anteilnahme am Unterrichk herauszuholen,
während das, was früher als Lernunterrichk in den
Schulen üblich war, im Grunde genommen ohne in-
nere Anteilnahme des KinHes vor flch ging."
G. K.
Künstlerisches Sehen und Erleben
Bon Reinhold Lindemann, München.
Ein großes, sehr großes oder kleineres Gebäude in
verschiedene Räume gekeilt. Alle Mände der Räume
mit kleinen, großen mittleren Bildern behängk. Ofi
mehrere Tausende von Bildern. Tiere in Lichk nnd
Schatten, Wasser trinkend, am Wasser stehend, im
Grase liegend, daneben eine Kreuzigung Christi,
Blumen, menschliche Figuren sihend, stehend, gehend,
Aepfel und silberne Schüsseln, Porträk des Geheim--
rats N., Abendsonne, Dame in Rosa. DieS alles ist
sorgfältig in einem Buch gedruckt: Namen der Künst-
ler, Namen der Bilder. Menschen h'aben diese Bücher
in der Hand, gehen von einer Leinwand zur anderen,
blättern und lesen die Namen. Dann gehen fle fort,
um gleich wieder von ihren Tageslnteressen ergrtffen
zn werden, zerstreut vielleicht für einige Augenblicke,
aber nichk reicher, nlcht besser, nichk ftoher geworden.
Warum waren ste da? In manchem Blld ist geheim.
nisvoll ein ganzes Leben eingeschlossen, ein ganzes