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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 6.1926

DOI Heft:
Heft 9 (September 1926)
DOI Artikel:
Frantzen, W.: Über die Architektur in Kunstbetrachtung und Werkarbeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.23685#0193

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lichen ganz gewinnen wollen, tatsächlich von den
praktischen Fordernngen einer bestimmten stofflichen
Einstellung, eines bestimmten Faches, in dem Maße
abhängen können und müssen, wie dieses Fach von
der Werkstakt; denn wir werden nichk so sehr durch
die stofflich zusammenhanglose Herstellung hübscher
Gebrauchs- und Spielgegenstände, die natürlich eben-
falls unlöslich mit unserm Gestaltungsunterricht zu-
sammenhängen, die Nühlichkeik und Notwendigkeit
der Werkstatt bewiesen, sondern das am besten durch
die körperliche Geskalkung aller der Dinge tun, die
unser arbeiksunkerrichtlicher Kunstunterricht erfordert
und im Entwurse klärt. Und bei dieser körperlichen
Geskaltung wird die Architektur in hervorragend
fruchtbarem Maße und in einer natürlichen Weise
zum Gegenstande eigenschöpferischer und nachschaf-
fender Arbeit zu machen sein. Was dann auf diese
Weise entstünde, wäre also ein Schulhandwerk, das
ohne die Absichten einer bestimmten handwerklichen
Berufsvorbildung die allgemeine Arbeitsschule voll-

kommen machke, und ein Schulmuseum, in dem alles,
was auf bildkünstlerische Erziehungswerke Anspruch
erhebk, gesammelt würde.

Die Duldsamkeit und strenge Sachlichkeik, womit
Stiehler in seinem letzten Aufsatze in „Kunst und
Zugend" über das gebundene Zeichnen sprichk, näm-
lich eS in drei Auffassungen zu zerlegen, und dem
Zeichenlehrer, Mathematiker und Naturwisienschaftler
die fachliche Meinung im Znteresie der Iugend zu
überlassen, werden in demselben Maße bei der Ber-
gebung der künftigen Werkstäkten nötig sein müsien,
falls der Wisienschaftler meyr als bisher eine eigen-
persönliche handwerkliche Praxis entfalten und be-
anspruchen würde. -- ^

Meine Herren! Wenn man die lebhafte Freude,«
ja die ganze Leidenschaft beobachtet, mit der die'
.tugend tm Rahmen des Zeichenunterrichks an das
Papierschneiden und -Kleben, Formen und Bauen,
und sogar schon an das sachliche Zeichnen herangeht,
und mit welchem Ernst und mit welcher Fröhlichkeit

Oberrealschitle Bochum
 
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