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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 10.1875

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Konkmrenzen.— Persoualnachrichten. — Kunsibereine. — Sammlungcn nnd Ansstellungen. —Vermischte Nachrichten. I34

^3

Cod/l, ^chloß Neichcnberg bei St. Goarshausen a. Nh.,
dex , °es iz Iahrh. gegrüiidet und in baulicher Hinsicht eine
d>esE,, 'skwürdigsten mittelalterlichen Burgen lZeitschr. f. Bau-
Zeit jst, nachdem der Staat den Ankauf vor einiger

^e>n ^gelehnt, kürzlich in andere Hände übergegangen. Bei
eine s "bsichtjgten Wiederaufbau wird man hoffentlich auch für
trgg.^chgemäße Herstellung der bekannten Doppelkapelle Sorgc

Koiikurren^eii.

^ebi, Dorhang für das Dresdener Theatcr. Am 19.
^twü"- Dresden die Ausstellung der Konkurrenz-

dielli, te für dcn Vorhang des neuen Hosthcaters begonnen,
^dan ^!?lge der öffcntlichen Aufforderung des K. Sächs.
siitt, "Ministeriums bom 23. Okl. v. I. eingesandt worden
hjchi^os Resultat entspricht den Erwartungen, welche in
z» r^cht anf die kllnstlerifche Bedentung des mit dem Vorhange
IkvNkg "^enden Houses und aus die sehr günstig gestellten
siiilj,.. ^^uzbkdingnngen gehegt werden konnten. Schon eine
»lz Musterung der Entwürfe lehrt, daß unter den mehr
^>»n?3Künstlern, welche die Ausstellung beschickt haben, die
zsUslen Meister der verschiedensten Richtungen nicht fehlen.
sisiisch 31. März wird das Finanzministerinm, welches sich
PrEs^^Aheil des Beirathes dcr Herren Oberbaurath Scmper,
d. »g Hreller, Direktor Lessing, Direktor v. Piloty, Prof. A.
hsi^^uer, Prof. Springer, Pros. Hettner und Galeriedirektor
diejenigen drei Entwürfe prämiiren, welche
s>er »s ols die vorzüglichsten erkennt. Mit der Anordnung
lch Ä^stellung sind der Hofrath Or. Roßmann und der Archi-
^einper jun. beauftragt worden.

prrsoilaliiachrichtril.

glsi^tofessor Eduard Maiidel in Berlin wnrde zum Mit-
e dex Akademie von S. Luca in Rom ernaunt.

Liiiisjverriiir.

^üna' Barmcr Kunstvcrein erfrent sich der seltenen
übx/3' ll'ährcnb seines neunjährigen Bestehens Jahr um Jahr

>ii,h . ßets wachsende Theilnahme, vergrößerte Mitgliedschaft
Al„g,°^mehrte Erfolge seiner Wirksamkeit berichten zu können.

„eaT dac " " - ' - . ....

"ch b ° . . . .

°as verflossene Jahr, obgleich es in Folge der vorauf-

»en maßlosen Spekulationsepoche durch eingetretene
^»gxi^stockung und Vermögensentwerthung für künstlerische
^rcheiten kxjn gntes zu werden versprach, machte in
sich . Sedeihlichen Entwickelung keine Ausnahme, es zcichnete
üeja,°Sar durch eine erhebliche Steigerung der Kräfte und
">>>S,-"^" des Vereins gegen srühere Jahre aus. Der eben
^stm^bene Jahresbericht erblickt den Hauptgrund so gllnsliger
sesiln ^ in deni Umstande, daß es dem Vorstande wiederum
d«ljvSen mar, zu der am Ostersonntag den 5. April eröffneten
do, Aigen GemLldc-Ausstelluiig eine gehaltvolle Kollektion
stelln,o^ Kunstwerkcn zusammen zu bringen. Unter den Dar-
'""ein " größcren Umfangcs werden als bedeutend in Er-
2 gerufen: Lindenschmit „Ermordung Wilhelm's von
Prof. Keller „Nero"; Schex „Karl I. und Oliver
Äti'si'rll"; Scinti „Pindar bei den Olympischen Spielen";
Eij-."b „Rebekka am Brunnen"; E. Hünten „Artilleric-
^Ich3°>cene"; Prof. Schrader „Fllrst Bismarck"; Prof. A.
stht „Hochfluth beiOstende"; Prof. Böttcher „Heim-

.er Felde"; Schüz „Sonntag Abend im Dorfe"; van
eiiijg^e ch „Brautschuhe" u. v. A. Von einer derartigen Ver-
a»z"""8 von Kunstschöpfungen gehen nachhaltige Anregungen
^esu^"'elche yas Kunstinleresse beleben und steigern. Der
»»ßE^.ber Ausfiellung war in Folge dessen überaus lebhaft;
U»y ,°en zahlrcichen Aktionären des Vereins, erschienen wäh-
!>>>d knrzen Dauer von vier Wochen 8000 Nichtmitglieder
Mi,^j,"»»chten eine Kaffeneiniiahme von N85 Thalern. Die
Welder des Vorjahres, bis dahin die höchsten, ergaben
»>eq vlr. von 7032 Entreezahlenden. Jn gleicher Weise
Nß ^titgliedcrzahl von 1218 auf 1269. Man sieht daraus,
Verein den schönen Künsten in unserer industriellen
"bhm!^""3 fortwährend neue Verehrer zuführt. Die unge-
»che Frequenz der Ausstellung und der anregende Jnhall

derselben hatten eine sehr animirte Kauflust im Gefolge, und
so wurden denu trotz der flauen Epoche von Privaten 32
Oclbilder im Werthe von 11459 Thalern erworben, während
der Verein für die Verloosung 19 Gemälde mid 2 Aquarelle im
Betrage von 2643 Thlrn. ankaufte, so daß also den ausstellenden
Künstlern vom Barmer Verein direkt 14102 Thaler zuflossen.
Znr Verloosung gelangten außerdem noch eiue ansehnliche Zahl
werthvoller Kunstblätter, von denen die gelungenen Nachbil-
dungen Kanlbach'scher Werke, welche man als pietätvolle
Ovation sür den am 7. April v. I. verschiedenen Meister
deutscher Kunst ganz besonders ausgewählt hatte, vielfaches
Jnteresse erregten. — So ist also das abgelaufene Geschäfts-
jahr im Bereiche der Vereinswirksamkeit für künstlerische Zwecke
wiederum ein recht ausgiebiges und nützliches gewesen. Wir
geben uns der Hoffnung hin, daß von der bevorstehenden
zehnten Gemäldeansstelliing, welche diesmal besonders srllh-
zeitig, nämlich zu Ostern am 28. März d. I. ihren Ansang
nimmt, in jeder Beziehung gleich Günstiges zn melden sein werde.

Zllmmluilgrii nnd Äusstrllnngtn.

8. August Deminin, Verfasser der „Kriegswaffen", dss
„Aiiiäs cke 1'amatsur cis 1g.i'önes8 st xoroslains^" sbe., wird
demnächst seine bekannte keramische Sammlung von Paris nach
Wiesbaden übersiedeln. Dieselbe ist in einem in Paris
erschienenen Katalog beschrieben und wird, nachdem stch Unter-
handlungen über einen Ankaus von Seiten der preußischen
Regierung zerschlagen haben, in der neuerbauten Villa des
Besitzers in passenden Räumen aufgestellt und der allgemeinen
Benutzung zuganglich gemacht, eine werthvolle Bereichcrung
der in Wiesbaden schon vorhandenen kunstgewerblichen Samm-
lungen bilden.

vermischte Nachrichtrii.

Zur Ausführung des National-Denkmals aufdein Nieder-
wald stnd nunmehr die ersten Arbeiten in Angrifs genommeii
worden. Mit Prof. Schilling in Dresden, dessen Entwurf
bereits in Berlin, Hamburg, Dresden und Gotha dem kuiist-
sinnigen Pnblikum vorgeführt worden ist und nach und nach
in allen größeren Städten ausgestellt werden soll, sind Ver-
träge über die Herstellung der Giißmodelle abgeschlossen worden,
und derselbe hat bereits damit begonnen. Bei der kolossalen
Höhe allcr Figuren wird diese Arbeit voraussichtlich vier bis
sünf Jahre ersordern. Für die bauliche Ausführung sind die
Pläne und Kostenberechnungen von Herrn Prof. Weißbach
in Dresden ausgestellt worden, wclcher bercits an dem archi-
tektonischen Theile des Entwurfs mitgearbeitet hat. Bei Ber-
wendung von Granit wird der bauliche Theil des Monu-
mentes ungefähr 140,000 Thlr., bei Ausführung in Saudstein
ca. 110,000 Thlr. erfordern. Die ganzen Kosten für Mo-
dellirung, Erzguß und Aufbau berechnen sich auf ca. 350,000
Thlr. Obgleich dieser Betrag für das Kunstwerk, welches die
wieder gewonnene Einigung der deutschen Nation verherrlichen
soll, nicht bedeutend ist, halten die früheren Sammlungen erst
sij ausgebracht. Neuerdings, nachdem ein definitives Projekt
ausgestellt und zur Ausführung mit allgemeiner Zustimmung
geschritten worden ist, giebt sich allerwärts ein reges Jnteresse
kund und stnd Sammlungen im Norden und Süden Deutsch-
lands in Gang gebracht worden. An größeren Beiträgen sind
in der letzten Zeit bewilligt worden von dem Großherzoge
von Mecklenburg-Schwerin 3000 Mark, den städtischen Be-
hörden zu Dortmnnd 3000 M., dem König von Würtemberg
2000 M., dem KLnig von Sachsen 1000 M-, dem Senate zu
Lübeck 500 M., dem Herzog von Sachsen-Altenburg 400 M.,
dem Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt 300 M., dem Fürsten
von Lippe-Schaumburg 300 M. rc. Es wurden serner vor
Kurzem in Berlin über 30,000 M., in Hamburg über 18,000 M.
gesammelt, und die Einzeichnungen dauern noch sort. Ebenso
nehmen Lie Sammlnngcn in Bayern, Württemberg und Baden
guten Fortgang. Daß sich auch die Deutschen im Auslande
dasür interessiren, beweisen viele Zusendnngen. Die Deutschen
in Palermo zeichneten sich namentlich hierbei aus, indem ste
dazu bemerkten, sie möchten sich nicht des erhebenden Gefühls
beraubeu, auch ihr Scherflei» dazu beigetragen zu haben.
 
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