Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 18,1.1904-1905
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.8192#0798
DOI Heft:
Heft 11 (1. Märzheft 1905)
DOI Artikel:Kalkschmidt, Eugen: Aus der Geschichte des Zerrbilds
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.8192#0798
Kunstwart XVIII, K
738
stellen Cranach und Melanchthon auf. Von Holland aus bekämpft
Cornelius Dusart erst das Mönchtum und dann den vierzehnten Lud-
wig durch je ein ganzes Karikaturenwerk, und auch die vierzig Dia-
loge, die Romein de Hooghe mit je einem fatirischen Bilde gegen den
Sonnenkönig begleitet hat, gehören hierher. Vor allem aber Hogarths
Korporal Zephir (kommandierendj: Achtungl . . . Prä . . . sentiert . .. das
Gewehr I . . .
Leutnant Iericho: Das ist nichts! . . . Lauter, Korporal, hören Sie, so . . .
Abb. Laran d'Ache: Donnerstimme
moralisierende Schauergeschichten über die Verkommenheit des eng-
lischen Volkslebens. Grade in diesen seinen Bilderfolgen aber, die
lange Zeit in Schloß und Hütte bekannt und geschätzt waren, stört
heute ein offenbarer Mangel an satirischer Phantasie: die breite Auf-
zählung, die Häufung von Widerwärtigem und Gräßlichem, die bild-
738
stellen Cranach und Melanchthon auf. Von Holland aus bekämpft
Cornelius Dusart erst das Mönchtum und dann den vierzehnten Lud-
wig durch je ein ganzes Karikaturenwerk, und auch die vierzig Dia-
loge, die Romein de Hooghe mit je einem fatirischen Bilde gegen den
Sonnenkönig begleitet hat, gehören hierher. Vor allem aber Hogarths
Korporal Zephir (kommandierendj: Achtungl . . . Prä . . . sentiert . .. das
Gewehr I . . .
Leutnant Iericho: Das ist nichts! . . . Lauter, Korporal, hören Sie, so . . .
Abb. Laran d'Ache: Donnerstimme
moralisierende Schauergeschichten über die Verkommenheit des eng-
lischen Volkslebens. Grade in diesen seinen Bilderfolgen aber, die
lange Zeit in Schloß und Hütte bekannt und geschätzt waren, stört
heute ein offenbarer Mangel an satirischer Phantasie: die breite Auf-
zählung, die Häufung von Widerwärtigem und Gräßlichem, die bild-