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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 18,1.1904-1905

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Heft 4 (2. Novemberheft 1904)
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Avenarius, Ferdinand: Literarischer Ratgeber des Kunstwart für 1905, [3]: Germanistik
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Avenarius, Ferdinand: Literarischer Ratgeber des Kunstwart für 1905, [4]: Bühnenwesen
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https://doi.org/10.11588/diglit.8192#0239

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Waag, Bedeutungsentwickelung d. dtsch.
Wortschatzes.

Wackernagel-Martin, Dsch. Literatur,
2 Bde. (Schwabe, 23,20, geb. 27.20).
Waltharilied, übers. v. Althof (Göschen,
—.80).

Walther v. d. Vogelweide, Ausw. v.

Samhaber (Freytag, —.80).

Weise, Dtsch. Volks-Stämme (Teubner,
1.25).

— Muttersprache (Teubner, geb. 2.00).

Witkowski, Anfänge d. d. Theaters
(Seele u. Co., —.30).

Wunderlich, Dtsch. Satzbau, 2 Bde.
(Cotta je 9.—, geb. 10.—).

Wustmann, Sprachdummheiten (Gru-
now, geb. 2.50).

Wuttke-Meycr,Volks-Aberglaube(Wie-
gandt u. Gr., 12.—).

Zehme, Germ. Götter- u. Heldensage
(Freytag, 2.—).

— Kulturverhältnisse d. dtsch. Mittel-
alters (geb. 2.—).

(Aus dem ^deutschen Spielmann", München, Callwey)

külmeinoeleii

Es gibt ganze Bibliotheken dramaturgischen und bühnengeschichtlichen
Jnhalts, aus denen hier eine kleine würdige Auslese oersucht sei. Vielleicht
steht das beste in Zeitungen und Zeitschriften, wo die Verfasser an eine
Bühnenaufführung anknüpften. Wir erkennen das beispielsweise an den
„Causerien über Theater", die Theodor Fontane in den Jahren 1870—1889
für die Vossische Zeitung geliefert und die Paul Schlenther nunmehr ge-
sammelt hat. Fontane hat als Theaterkritiker früher nicht sür voll gegolten;
jetzt wird diese Ansicht korrigiert: eine ganze Persönlichkeit spricht zu uns, die
wir in der zünftigen Kritik jener Jahre vergeblich suchen. Zugleich mit dieser
köstlichen, märkisch-würzigen Hinterlassenschaft tritt Martersteigs „Deutsches
Theater im 19. Jahrhundert" auf, das eine soziologische Dramaturgie versucht,
und dessen Ethos und Gründlichkeit es über alle srüheren theatergeschichtlichen
Werke stellen. Wer sich etwas genauer über die Anfänge der Schauspielkunst
unterrichten will, greife zu der zwar nüchternen, aber sachlich „Kurzgefaßten
Geschichte" von Robert Proelß, zu Prutzens Vorlesungen oder zu
Spezialarbeiten, aus deren Fülle ich fürs erste Karl von Hases „Geistliches
Schauspiel", Schletterers „Deutsches Singspiel", Genäes „Lehr- und
Wanderjahre des deutschen Schausprels" hervorhebe. Eduard Devrients
„Geschichte der deutschen Schauspielkunst", dieses prächtige grundlegende und
warmblütige Werk, ist leider nur antiquarisch zu haben und wird von Jahr
zu Jahr unerschwinglicher. Ueber die „Neuberin" hat Reden-Esbeck ein
nicht gerade klassisches Buch geschrieben, der große Schröder aber ist tresflich
von seinem Zeitgenossen F. L. Meyer behandelt worden (heute vergriffen)
und neuerdings in zwei Bänden (der dritte steht noch aus) von Litzmann,
der überhaupt mit seinen seit 1891 erscheinenden „Theatergeschichtlichen For-
schungen" viel Licht in die Dunkelheit getragen hat. Genasts „Tagebuch
eines alten Schauspielers" wird jedem lieb werden, der über Goethes und
Schillers persönliches Eingreifen in Theaterdinge wohl berichtet sein will; als
Ergänzung ist Wahles „Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung" un-
entbehrlich, das eine große Sachlichkeit auszeichnet. Jsfland hat seine
„theatralische Laufbahn" selbst geschildert, Heinrich Anschützens „Erinne-
rungen" sind bei Reclam um wenige Groschen zu haben, Rötschers „Seydel-
mann" bei den Antiquaren; Houbens „Emil Devrient" ist im Kunstwart
ausführlich besprochen worden. Von Berlin bis zu Biberach hin ist fast

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Runstwart XVIII, Heft H
 
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