DOI Heft:
Heft 12 (2. Märzheft 1905)
DOI Artikel:Unsere Bilder und Noten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.8192#0927
preußische Kunst im besten Sinne: alles genialische Tun verschmähende,
schlicht aus der Sache heraus arbeitende Kunst.
Das Blatt „Teuer und billig" illustriert den betreffenden Rund-
schaubeitrag in diesem Heft.
Unsere Notenbeilage bringt zunächst wieder zwei Lieder von
Fritz Koegel. Man wolle vergleichen, was ich über die bei Breit-
kopf n. Härtel erschienenen 50 Lieder des Komponisten früher (XV, ll) gesagt
habe. Die beiden bisher ungedruckten Gesänge, die uns aus dem Nachlasse
Koegels sreundlichst überlassen worden sind, zeigen wieder Koegels srische
gesunde Art. Bemerkt man hie nnd da in Kleinigkeiten den Dilettanten, so
spürt man doch überall den Künstler, den lebendig, warm und echt empsin-
denden Menschen. Und darum glauben wir, daß Koegels Gesänge überall, wo
man musiziert, um sich künstlerische Freude zu bereiten, besonders in den
Häusern, Freunde finden nnd behalten werden. Göhler
Das sangbare Lied „Mondlicht" soll einen jungen, sehr begabten
Komponisten einem weiteren Kreise in frenndlicher Weise einführen. Die
Melodie beginnt in beinahe volksliedmüßiger Schlichtheit. Am Schlusse wird
man es als einen vornehmen Zug empfinden, daß die Tonlinie nicht etwa
„effektvoll" zur H>öhe der Tonika emporsteigt, sondern mit einem Terz-
schlnß endet. Wir hoffen von Rudolf Schüller bald noch andere, reisere
Proben seines nach eigenem Ausdruck strebenden, zumeist von Theodor Storm
inspirierten Talentes vorlegen zu können Batka
Geben wir noch Löwes „Freibenter" zu, so geschieht das, weil diese
liebliche kleine Gabe des großen Balladendrchters wenig bekannt ist. Jhre
leichtgeschürzte Haltung bestätigt, was man Löwe des öfteren nachgesagt
hat: er habe italienische Tropfen in seinem Künstlerblute gehabt. Jm
übrigen sei daran erinnert, daß Löwe jetzt „frei" ist. Breitkopf u. Härtel
haben eine Gesamtausgabe der Balladen, Legenden, Lieder und Gesänge
veranstaltet, deren j5 Bände je 5 Mk. kosten. Der lst und (2. Band ent-
halten die Kompositionen nach Goethe. / Grunsky
Verantwortlich: der Herausgeber Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz — Mit-
leitende sür Musik: vr. RichardBatkain Prag-Weinberge, für bildende Kunst: Pros. Paul
Schultze-Naumburg in Saaleck Sei Kösen in Thüringen — Sendungen sür Len Text an
den Herausgeber; über Mustk an vr. Karl Grunsky, Stuttgart, Stitzenburgstr. l — Verlag
von Georg D. W. Callwey, Druck oon Kastner L Callwey, kgl. tzofbuchdruckerxi in München —
Bestellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den Derlag Georg D. W. CyMvey in München
864 Rnnstwart XVIII, s2
schlicht aus der Sache heraus arbeitende Kunst.
Das Blatt „Teuer und billig" illustriert den betreffenden Rund-
schaubeitrag in diesem Heft.
Unsere Notenbeilage bringt zunächst wieder zwei Lieder von
Fritz Koegel. Man wolle vergleichen, was ich über die bei Breit-
kopf n. Härtel erschienenen 50 Lieder des Komponisten früher (XV, ll) gesagt
habe. Die beiden bisher ungedruckten Gesänge, die uns aus dem Nachlasse
Koegels sreundlichst überlassen worden sind, zeigen wieder Koegels srische
gesunde Art. Bemerkt man hie nnd da in Kleinigkeiten den Dilettanten, so
spürt man doch überall den Künstler, den lebendig, warm und echt empsin-
denden Menschen. Und darum glauben wir, daß Koegels Gesänge überall, wo
man musiziert, um sich künstlerische Freude zu bereiten, besonders in den
Häusern, Freunde finden nnd behalten werden. Göhler
Das sangbare Lied „Mondlicht" soll einen jungen, sehr begabten
Komponisten einem weiteren Kreise in frenndlicher Weise einführen. Die
Melodie beginnt in beinahe volksliedmüßiger Schlichtheit. Am Schlusse wird
man es als einen vornehmen Zug empfinden, daß die Tonlinie nicht etwa
„effektvoll" zur H>öhe der Tonika emporsteigt, sondern mit einem Terz-
schlnß endet. Wir hoffen von Rudolf Schüller bald noch andere, reisere
Proben seines nach eigenem Ausdruck strebenden, zumeist von Theodor Storm
inspirierten Talentes vorlegen zu können Batka
Geben wir noch Löwes „Freibenter" zu, so geschieht das, weil diese
liebliche kleine Gabe des großen Balladendrchters wenig bekannt ist. Jhre
leichtgeschürzte Haltung bestätigt, was man Löwe des öfteren nachgesagt
hat: er habe italienische Tropfen in seinem Künstlerblute gehabt. Jm
übrigen sei daran erinnert, daß Löwe jetzt „frei" ist. Breitkopf u. Härtel
haben eine Gesamtausgabe der Balladen, Legenden, Lieder und Gesänge
veranstaltet, deren j5 Bände je 5 Mk. kosten. Der lst und (2. Band ent-
halten die Kompositionen nach Goethe. / Grunsky
Verantwortlich: der Herausgeber Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz — Mit-
leitende sür Musik: vr. RichardBatkain Prag-Weinberge, für bildende Kunst: Pros. Paul
Schultze-Naumburg in Saaleck Sei Kösen in Thüringen — Sendungen sür Len Text an
den Herausgeber; über Mustk an vr. Karl Grunsky, Stuttgart, Stitzenburgstr. l — Verlag
von Georg D. W. Callwey, Druck oon Kastner L Callwey, kgl. tzofbuchdruckerxi in München —
Bestellungen, Anzeigen und Geldsendungen an den Derlag Georg D. W. CyMvey in München
864 Rnnstwart XVIII, s2