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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 45.1931-1932

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Heft 2 (Novemberheft 1931)
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Umschau
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Zeitung
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https://doi.org/10.11588/diglit.8819#0176

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sätzlichen Verzicht auf Entscheidung, son-
Lern er läßt die Forderung bestehen und
nirnmt ihr nur ihren RadikaliörnuS. Er
bricht ihr die Spitze ab, durch die sie das
Leben tötet. Er gehört gar nicht der Phi-
losophie an, sondern ist ein weltläufiger
Begrisf. Er ist ein Begriff des TakteS,
und Takt ist eine Sache des Gefühls, für
das eS keine vorhergehende Sicherung und
Rechtfertigung gibt. Wenn daS Band
der Adiaphora, das sich an die fcharfe
Grenze legt, so daß sie eine Breite erhält,
auf der wir stehen und leben können, wie-
der scharf begrenzt wäre, so wäre damit auch
aller moralische Rigorismus wiederherge-
stellt. Deshalb kann die Philosophie den
Adiaphora nicht gerecht werden, deshalb
dürfen sie nicht in sie einbezogen werden.
Das heißt aber umgekehrt auch, daß sie
nicht dazu benützt werden dürfen, um die
Philosophie totzufchlagen.

Die Adiaphora sind nicht nur etwas Nega-
tiveö, ein Mangel an der Bollkommen-
heit der Welt, denn diese Bollkommen-
heit wäre nur eine rationale. Jndem sie
positiv der logischen Struktur der Welt
Abbruch tun, sind sie zugleich die Gewähr
einer ganz andern Weltstruktur, nicht der
Trennung und desZwiespalteS,sondern der

Verbindung und der Möglichkeit der Ein-
heit. Mit Radikalismus ist die Welt nicht
zu bewältigen, nicht bloß, weil dabei im-
mer ein Rest bleibt, sondern weil ihre
Struktur eine andere ist. Die Prinzipien
trennen, die Adiaphora verbinden. An
den Adiaphora scheitern auch die Prin-
zipien. Das Allgemeine steht dem Be-
sonderen nicht als ein Absolutes gegen-
über, das in seiner Absolutheit, d. h. Ab^-
gelöstheit für sich bestehen und von dem
aus über die Welt entschieden werden
könnte; sie sind nicht als Gegensätze, son-
dern nur in Bezogenheit aufeinander
da. Die Adiaphora heben die reine Schei-
dung, das reine Entweder-Oder auf.
DaS reine, radikale Entweder-Oder
kennt nur die Feindfchaft, die zum Tode
führt, oder den Frieden, der in Wahr-
heit die Stabilität des Todes ist, aber
nicht die lebendige Beziehung. Je
größer die Feindschaft, um so schärfer die
Grenze; je größec die Liebe, um so brei-
ter das Feld der Adiaphora. Als Nie-
mandsland zwischen den Prinzipien siud
sie der Borhof, in den auch der schon ein-
treten darf, der das Charisma der Ber-
söhnung noch nicht erfahren hat.

Hermann Herrigel

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